„Alles im Griff?“
Steuerung des Prozesses
Die vielfältigen Aufgaben und Aktivitäten auf dem Weg zu mehr Kunst und Kultur in der Schule benötigen eine systematische und zielführende Steuerung in den Bereichen Planung, Koordination und Kommunikation. Die Bereiche, die die Struktur der Schule betreffen, müssen unbedingt von der Schulleitung getragen werden. Die volle Unterstützung durch die Schulleitung ist ohnehin zentrale Voraussetzung für das gesamte Vorhaben. Sinnvoll ist es, wenn eine Person – im Programm Kulturagenten für kreative Schulen sind das die Kulturbeauftragten – oder noch besser eine Gruppe gibt, die dafür Verantwortung übernimmt.
Hierbei kann es nicht darum gehen, alle Projekte an der Schule selbst zu verwalten oder gar durchzuführen. Stattdessen wird jemand gebraucht, der den Prozess im Blick behält und beispielsweise Planungstreffen einberuft, Austausch initiiert oder sich Gedanken macht über die Partizipation aller Betroffenen. Diese Person oder Gruppe muss den Wissenstransfer mitdenken und gegebenenfalls organisieren. Hilfreich könnte auch ein abgestimmtes Verfahren sein, das die Qualitätssicherung von Kooperationen und Projekten gewährleistet. Doch auch diese Entwicklung muss initiiert werden.
Kurz: Die Schule braucht eine engagierte Person und eine Steuerungs- oder Projektgruppe mit Erfahrung, die die anderen organisatorisch darin unterstützt, das gemeinsame Ziel zu erreichen (Schulz, Jürgen: Strukturen schaffen: Ästhetische Forschung im Schulalltag). Welche Aufgaben das jeweils sind und wie sie sich verteilen kann ganz verschieden aussehen. Nur muss diese Verteilung einmal erfolgen – entweder bereits vorab oder im Laufe des Prozesses, wenn sich die verschiedenen Anforderungen herauskristallisieren. Letzteres Vorgehen sollte allerdings bereits vorher abgestimmt sein, so dass die notwendige Unterstützung dann auch erfolgen kann.
„Da wollte doch wirklich ein Kollege von mir wissen, welchen Bus er nehmen müsse, um zum Theater zu kommen!“ (Kulturbeauftragte einer Berliner Schule im Interview)
Bei der Auswahl der Steuerungsperson ist zu bedenken, dass sie bereits zuvor ein hohes Maß an Anerkennung und Vertrauen im Kollegium genießen sollte, da es ihre Aufgabe ist, andere zum Mitmachen zu motivieren. Bei einer Kultur-Steuerungsgruppe können auch „Neulinge“ an der Schule dabei sein. Als Kulturbeauftragte wären sie jedoch mit einer solch anspruchsvollen Aufgabe möglicherweise überfordert.
Redaktionell verantwortlich: Sabine Lenk, LISUM
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