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SoFD = Sozialer Friedensdienst

1980 initiierte Christoph Wonneberger, Pfarrer der Dresdner Weinbergsgemeinde, die Initiative für die Einführung eines zivilen sozialen Friedensdienstes (SoFD) als gleichberechtigte Alternative zu Wehrdienst und Wehrersatzdienst, die beide innerhalb der Armee ausgeführt werden mussten. Von Anfang an war geplant, den Aufruf über die offiziellen kirchlichen Gremien als Gesetzesinitiative vor die Volkskammer zu bringen. Jedoch übernahmen diese den eindeutig SED-kritischen Aufruf nicht, weil sie befürchteten, damit das Verhältnis zwischen Kirche und Staat zu verschlechtern. Daraufhin wurde der Aufruf auch außerhalb der Kirche veröffentlicht und in Form eines Kettenbriefes verbreitet, der, auch für die Initiativgruppe völlig überraschend, Tausende Menschen erreichte und so zu einer weiteren Politisierung der Friedensbewegung führte. Nach etwa einem Jahr musste die Initiativgruppe SoFD ihre Arbeit unter dem Druck der Kirchenleitung und des Staates aufgeben.