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UB = Umwelt-Bibliothek

In Reaktion auf die Atomreaktorkatastrophe in Tschernobyl 1986 (vgl. dazu z. B. http://www.greenpeace-berlin.de/tschernobyl/) und um dem staatlichen Informationsmonopol etwas entgegenzusetzen, gründeten Ost-Berliner Oppositionelle im September 1986 die Umwelt-Bibiliothek in den Räumen der evangelischen Zionskirchgemeinde in Berlin-Prenzlauer Berg. Die UB sammelte schwer zugängliche bzw. verbotene Literatur und stellte sie Interessierten zur Verfügung, sie organisierte Veranstaltungen und gab außerdem die Samisdat-Zeitschrift „Umweltblätter“ heraus, in der gesellschaftspolitische Fragen kritisch diskutiert wurden. Die UB entwickelte sich zu einem wichtigen Informations- und Kommunikationszentrum für die gesamte DDR-Oppositionsbewegung. Auch nach dem Umbruch 1989/90 war die UB aktiv, bis sie 1998 aus finanziellen Gründen aufgelöst werden musste.