In einem Beitrag auf Deutschlandfunk Kultur beschäftigt sich der Autor Thomas Migge mit der Frage, wie es um die lateinische Sprache im Vatikan bestellt ist. Trotz eher schwacher Lateinkenntnisse bei den Bischöfen wird ein Apell an die Geistlichen gerichtet, sich mehr mit dieser Sprache zu beschäftigen. Eine Kommission im Vatikan unter Leitung von Roberto Spataro hat dazu zahlreiche moderne Begriffe in adäquates Latein übertragen.
Der Pergamonaltar wird zu den anktiken Weltwundern hinzugerechnet. Aufgrund der Renovierungsarbeiten ist er allerdings derzeit nicht zugänglich; jedoch gibt es Alternativen, wie zwei Berliner Zeitungen berichten. Der Tagesspiegel berichtet über ein 360-Grad-Panorama zum Pergamonaltar. Über die Renovierung des Pergamonmuseums und die rückläufigen Besucherzahlen berichtet die Morgenpost.
Wann ging Pompeii unter? - Ein neu gefundenes Garffito lässt die Altertumskunde aufhorchen. Bei Ausgrabungen stießen die Archäologen auf die Inschrift eines unbekannten Arbeiters, der am Bau eines Hauses an dem 16. Tag vor den Kalenden des Novembers mitgearbeitet hat; das entspricht dem 17. Oktober. Demzufolge wäre der Vesus gut zwei Monate später ausgebrochen, als es bisher vermutet wurde. Berichte (mit Bildern) finden Sie in der Welt sowie in der Zeit.
Offizier der Vesuvevakuierung identifiziert
Als der Vesuv 79 n. Chr. die beiden Küstenstädte Pompeji und Herculaneum unter sich begrub, unternahm die römische Marine einen heroischen Versuch, die verzweifelten Menschen zu retten, die sich vor den Lavaströmen an den Strand gerettet hatten. Nun wurde das Skelett eines der Retter identifiziert. Gefunden wurde der Mann mit etwa 300 anderen Opfern bereits in den 1980er-Jahren am Strand von Herculaneum. Seine Bedeutung blieb aber lange verborgen, weil man die beiliegenden Funde nicht analysierte.
Über diese Entdeckung berichtet ein Artikel im Stern.
Latein ist bekanntlich die Amtssprache des Vatikans. Der Radiosender des Papstes, Radio Vaticana, bringt ab sofort eine Nachrichtensendung auf Latein. Sie trägt den Titel „Hebdomada Papae. Notitiae vaticanae latine redditae“ (Die Woche des Papstes. Vatikanische Nachrichten in lateinischer Sprache), wie die Internetseite „Vatican News“ ankündigte. Das neue Programm soll jeweils samstags um 14.10 Uhr in der Sprache Ciceros funken. Die Programme sind zudem auf der Internetseite von „Vatican News“ sowie als Podcast auf der Homepage vaticannews.va zu hören.
„Das wird ein echtes Nachrichtenmagazin mit gebauten Beiträgen. Wir haben das nicht als nostalgischen Blick zurück konzipiert, sondern als Herausforderung in die Zukunft“, so „Vatican News“-Redaktionsdirektor Andrea Tornielli.
Die Zeit berichtet von einem spektakulären Schiffsfund in einem serbischen Bergwerk. Dort wurde ein ungewöhnlich gut erhaltenes Schiff aus der Römerzeit gefunden.
Wie die Österreichische Akademie der Wissenschaften berichtet, könnte sich die Datierung wichtiger Funde der griechischen Geschichte um 50 bis 150 Jahre nach vorne verschieben. Dies liegt daran, dass es bei der C14-Methode in der Archäologie häufig zu Schwankungen des atmosphärischen C14-Gehaltes kommt. In letzter Konsequenz bedeutet dies, dass wichtige Periodisierungen wohl 50 bis 150 Jahre älter sind, als die Archäologen das bisher angenommen haben.
Katharina Wesselmann ist Professorin für Didaktik de Alten Sprachen an der Universität Kiel. In ihrem Aufsatz "Metamorphosen der sexuellen Gewalt. Die antike Literatur strotz vor frauenfeindlichen Darstellungen. Sollen wir das heute wirklich noch lesen – und gar unseren Kindern im Lateinunterricht zumuten?" erschienen in der Zeit stellt sie sich die Frage, ob es in Zeiten von #MeToo überhaupt noch zeitgemäß ist, antike Liebesdichtung zu lesen. Eine Zensur, ein Übergehen dieser Literaturgattung hält sie letztlich für falsch. Ihr Fazit lautet: "Die antiken Texte strotzen vor politisch inkorrekten Inhalten. Sie unter den Teppich zu kehren oder zu verharmlosen ist fatal für unsere kulturhistorische Selbstwahrnehmung. Lassen wir sie stattdessen Teil einer hochaktuellen, brisanten und relevanten Debatte werden."
Bitte beachten Sie den neuen Newsletter Lernen im Alternativszenario; die Hinweise für die alten Sprachen finden sich hier ausnahmsweise bei der Ausgabe der modernen Fremdsprachen!
Auf dem mutmaßlichen Schlachtfeld der Varuskatastrophe wurde ein Schildpanzer entdeckt. Obwohl dieser Panzer zur Standardausrüstung der römischen Legionäre gehörte, gibt es kaum Funde. Insofern ist dieser archäologische Schatz eine Sensation, wie die Berliner Morgenpost berichtet.
Neuere Forschungen deuten darauf hin, dass das tradierte Bild der Völkerwanderung ein Konstrukt des 19. und 20. Jahrhunderts ist und so nie stattgefunden habe, wie der Deutschlandfunk berichtet. Vielmehr sei das Römische Reich durch eine Kombination verschiedener Faktoren untergegangen: die bisherigen staatlichen Systeme brachen zusammen, Kriegerhorden unternahmen Raubzüge ins Römische Reich und Flüchtlinge drangen über die Grenzen ein. Letztlich habe dann das Christentum die letten Strukturen im Reich völlig vernichtet.
In den USA wird derzeit eine heftige Debatte über die Frage gestellt, inwiefern die klassischen Altertumswissenschaften noch nötig sind. Kritiker sehen in ihnen ein elitäres Studium älterer weißer Männer. Dass die römischen Kaiser oft nicht selbst aus Rom stammten und zahlreiche Europäer Sklaven waren, wird offenbar ignoriert. Artikel hierüber finden sich in der Tagespost und der Süddeutschen. Interessant ist auch ein englischsprachiger Kommentar in The Atlantik.
Redaktionell verantwortlich: Robert Kluth, LISUM
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