Mobbing ist eine Form der Gewalt, die nicht immer leicht zu erkennen ist. Mobbing hat aber schwere körperliche und psychische Folgen für die Betroffenen. Woran erkennen Sie Mobbing?
Nicht jeder Streit ist Mobbing. Mobbing hat System und dauert an. Der Blick durch die Mobbing-Brille kann helfen, Mobbing zu erkennen: https://biber-blog.com/gemeinsam-sind-wir-klasse/mobbing/mobbing-in-der-schule-was-tun/ Mögliche Signale des gemobbten Kindes:
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Mobbing ist für Täter*innen nützlich
Diese Motive werden von Täter*innen zwar oft im Einzelnen unbewusst verfolgt, aber Mobbing ist trotzdem ein vorsätzlicher heimtückischer Angriff auf das soziale Ansehen und die seelische Gesundheit der Zielperson. |
Mobbingforscher Heinz Leymann unterscheidet folgende Mobbinghandlungen (Leymann, 1993), die sich auch auf die Situation in Schulklassen übertragen lassen:
1. Angriffe auf die Möglichkeit, sich mitzuteilen ( z. B. ausgrenzen, Kontaktverweigerung, sperren in Chatgruppen)
2. Angriffe auf soziale Beziehungen ( z. B. ignorieren, Freundschaften sabotieren)
3. Angriffe auf das soziale Ansehen (z. B. Gerüchte verbreiten, entwürdigende Spitznamen geben)
4. Angriffe auf die Lern- und Lebensqualität (z. B. sinnfreie Arbeitsaufgaben erteilen, Sachbeschädigung)
5. Angriffe auf die Gesundheit( z. B. körperliche Angriffe, sexuelle Übergriffe)
Mobbing ist ein Gesamtsystem und ein Prozess, in dem die Rollen schnell und immer mal wieder wechseln können.
- Täter*in - Führungsrolle, Anstifter*in, Initiator*in
- Täter*innen-Assistenten- aktive Untertsützer des Mobbings
- passive Unterstützer – Zuschauer*innen, die das Mobbing durch postive Reaktionen verstärken
- Bystander - Zuschauer*innen, die nicht eingreifen
- Unbeteiligte Außenseiter*innen – ziehen sich zurück
- Verteidiger*innen - unterstützen das Opfer aktiv
- Opfer - kann jeder werden
Die Opferrolle basiert nicht auf spezifischen körperlichen Eigenschaften oder der Persönlichkeit des Opfers. Opfer sind an ihrer Situation nicht selbst schuld, können sich aber trotzdem nicht selbst wehren.
Auch Lehrkräfte können einen Anteil am Entstehen von Mobbing haben durch:
- das Ignorieren der Vorgänge oder Wegsehen
- die Delegation der Macht an Mobbingstrukturen
- das Verweigern direkter Hilfe
- Vorurteile gegenüber Opfern oder auch Tätern
- ein schlechtes Lernklima in der Klasse
- ein schlechtes Lehrer-Schüler-Verhältnis
- starken Leistungsdruck
Lehrkräfte können aber...
- ein postives Klassenklima herstellen
- die Selbstwirksamkeitserfahrung von Schüler:innen fördern
- der Erwartung von Unterstützung und Eingreifen gerecht werden
Lehrkräfte brauchen für den Umgang mit Mobbing:
- Empathie
- Selbstwirksamkeitsüberzeugung
- ein breites Gewaltverständnis
- Wissen und Diagnosefähigkeit, für die Aufdeckung des Mobbingsystems
- Fort- und Weiterbildung
Mobbing hat Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit betroffener Schüler*innen und löst starken Stress aus.
Hilflosigkeit und Angst schränken die Lebensqualität von Opfern enorm ein und können zum Auslöser für Suizid werden.
Nach einer UNICEF-Studie in Deutschland von 2019 (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1244504/umfrage/mobbing-erfahrungen-von-kindern/#professional) haben 30% aller befragten Kinder und Jugendlichen in der Schule oder auf dem Schulweg Mobbingerfahrungen gemacht.
Mobbing beschädigt
• Selbstvertrauen,
• Lernmotivation,
• Gesundheit und
• Menschenwürde.
Tel.: 0331 866-3962
Sabine Lenk (LISUM)
Tel.: 03378 209-456
Conny-Hendrik Schälicke (SenBJF Berlin)
Tel.: 030 90227-5156
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Redaktionell verantwortlich: Ralf Dietrich, LISUM
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