Die Bedeutung der Medienbildung

Kinder und Jugendliche leben in einer durch Medien wesentlich mit­bestimmten Welt, wobei der Einfluss von Medien in allen Lebens­bereichen weiter zunehmen wird. Diese Entwicklung stellt die Informations­gesellschaft und das Bildungssystem vor immer neue Heraus­forderungen. Medien dienen der Verbreitung von Informationen, Inhalten und Botschaften durch Sprache, Text, Töne, Bilder und Bewegt­bilder, unterstützen Kommunikations- und Verständigungs­prozesse und erweitern die individuellen Ausdrucks­möglichkeiten des Menschen. Zugleich werden durch Medien auch Werte, Normen, Orientierungen und Welt­anschauungen vermittelt.

Der im Basiscurriculum Medienbildung verwendete Medienbegriff schließt alle Medienarten von analog (z. B. Buch, Zeitung, Radio, Film) bis digital (z. B. Internet, soziale Netzwerke, Smartphones, Tablets und Computerspiele) ausdrücklich ein. Entsprechend dem Basiscurriculum Sprachbildung wird ein erweiterter Textbegriff verwendet, der neben Literatur, Sach- und Gebrauchs­texten prinzipiell auch dynamische Textsorten wie z. B. Film und animierte Grafiken einschließt.

Schulische Medienbildung versteht sich über alle Schulstufen hinweg als ein dauerhafter, pädagogisch strukturierter und begleiteter Prozess des kreativen Umgangs sowie der konstruktiven und kritischen Auseinander­setzung mit der von verschiedenen Interessen geprägten Medienwelt, ihren sich stetig verändernden Medien­technologien und -inhalten in allen Medienarten sowie der Reflexion des eigenen Medien­gebrauchs. Dieser Dynamik muss auch das Lehren und Lernen (auch mit digitalen Medien) Rechnung tragen. Dabei kommt der Entwicklung eines Problem­bewusstseins in Bezug auf Informations­sicherheit und insbesondere auf das Recht des Einzelnen, selbst über die Preisgabe und Verwendung seiner personen­bezogenen Daten zu bestimmen, eine hohe Bedeutung zu.

Medienbildung knüpft ausdrücklich an die Alltagserfahrungen der Schülerinnen und Schüler an. Medienbildung eröffnet zahlreiche Gelegenheiten vielfältiger individueller und kollektiver Kompetenz­entwicklung. Sie ist unverzichtbarer Bestandteil der Berufs­orientierung, essenzielle Voraussetzung für Ausbildungs- und Studier­fähigkeit und Grundlage lebens­langen Lernens in einer demo­kratischen Gesellschaft. Medien­bildung ist eine bedeutsame Bildungs- und Erziehung­s­­aufgabe, die in enger Zusammen­arbeit mit dem Elternhaus bewältigt werden sollte und dabei auch die konsequente Umsetzung des Jugend­medien­schutzes im Interesse der Kinder und Jugendlichen mit einbezieht.

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Redaktionell verantwortlich: Dr. Nancy Grimm, LISUM