Der Beitrag der Medienbildung zum Kompetenzerwerb in den Unterrichtsfächern

Medienkompetenz bezeichnet die Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die für ein sachgerechtes, selbst­bestimmtes, kreatives und verant­wortliches Handeln in einer von Medien wesentlich mitbe­stimmten Welt notwendig sind. Medien­bildung ist verbindliche Querschnitts­aufgabe aller Fächer und berücksichtigt das Lernen mit und über Medien.

Medien können den Erwerb und die Ausprägung fachlicher Kompetenzen didaktisch unterstützen sowie den Unterricht methodisch bereichern. Lernen mit Medien bedeutet, dass sich die Lernenden Informationen selbst­ständig, interaktiv und kooperativ aneignen und Wissens­bereiche erschließen, die über ihren eigenen Erfahrungs­hintergrund hinausreichen. Medien ermöglichen ihnen, an einer erweiterten Kommuni­kation jenseits des Klassen­raums teilzuhaben. Sie unterstützen sie zudem bei der Präsentation eigener Informations­angebote und Recherche­ergebnisse.

In allen Fächern bieten sich vielfältige Gelegenheiten, die Medien­welt, alle Medien­arten und deren Inhalte zum Lern­gegenstand zu machen, sie zu analysieren und kritisch zu hinter­fragen. Die Gelegenheit zu eigener produktiver Gestaltung fördert das Verständnis medialer Wirkungs­weisen. Dementsprechend unterstützt Medien­bildung im Sinne des Lernens über Medien die fachüber­greifende Kompetenz zur Analyse, Bewertung und Reflexion von Texten, Alltags­erlebnissen und gesellschaftlichen Heraus­forderungen. Die Auseinander­setzung mit Medien(-inhalten) als Lern­gegenstand fördert zudem die Fähigkeit, im eigenen Medien­handeln sowohl Chancen als auch Risiken zu erkennen und aktiv gestaltend wie auch sozial verantwortungs­bewusst im Umgang mit Medien zu handeln.

Darüber hinaus können die Potenziale der Medien im Unterricht, bei der Umsetzung des inklusiven Lernens, zur Diagnose von Lern­ständen und der sich daraus ableitenden individuellen Förderung sowie zur alters­gerechten gesell­schaftlichen Teilhabe genutzt werden.

Kompetenzmodell Medienbildung

Medienkompetenz beinhaltet folgende Kompetenzbereiche, die in vielfältigen Wechselbeziehungen stehen und inhaltliche Zusammenhänge sowie notwendige Schnittmengen aufweisen:

Das Kompetenzmodell verdeutlicht, dass Medienbildung ausdrücklich mehr beinhaltet als die Entwicklung von Methoden­kompetenz. Das Lernen mit und über Medien ist eine gemeinsame und bedeutsame Anforderung von Schule und Unterricht in der Medien­gesellschaft.

Für jeden Bereich werden im Folgenden Kompetenzen ausgewiesen, die die Schülerinnen und Schüler im Unterricht der Jahrgangs­stufen 1 bis 10 erwerben. Die Niveaustufe G schließt dabei die für Niveaustufe D beschriebenen Kompetenzen ein (nähere Erläuterungen zu den Niveau­stufen siehe Teil C, Kapitel 2). Einige Standards sind niveau­übergreifend dargestellt.

 

Amtliche Fassung (Download als pdf-Datei)      Hinweise zur RLP-Einführung

Redaktionell verantwortlich: Dr. Nancy Grimm, LISUM