Ausgehend von den Erfahrungen in und mit dem vorangegangenen Rahmenlehrplan wurde ein neues fachspezifisches Kompetenzmodell erstellt, das die Partizipationskompetenz in den Mittelpunkt stellt.

Die Inhalte eines jeden Themenfeldes besitzen eine innere Progression. Sie werden ausgehend von der Bedeutung der Thematik für die Einzelne/den Einzelnen bis hin zu globalen Fragestellungen inhaltlich komplexer. Gleichzeitig wurde auf Schwerpunkte verzichtet, die denen im Fach Politische Bildung gleichen.

Dabei wurde konsequent auf die lebensnahe und praktikable Ausrichtung der Themenfelder und Inhalte geachtet. Die zu erarbeitenden Kompetenzen sind ebenso zugeordnet wie mögliche weiterführende Themen und Inhalte.

Fragen und Probleme gegenwärtiger und zukünftiger Lebensgestaltung von jungen Menschen bilden den Gegenstand des Faches. Daher stellen jugendrelevante Ereignisse und Erfahrungen aus der Lebenswelt der Lernenden den Ausgangspunkt jeglichen Lernens in Fach L-E-R dar.

Authentizität verstanden als originale Begegnung fordert auf zur Eindrücklichkeit und unmittelbaren Konfrontation mit Orten, an denen Erfahrungen möglich sind, die für das Lernen im L-E-R-Unterricht notwendig und förderlich sind. Dazu gehören Erkundungsgänge an religiöse Orte ebenso wie der Besuch sozialer und kommunaler Einrichtungen und die Begegnung mit Repräsentanten verschiedener Einrichtungen.

Besonders in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern wie L-E-R wird den Schülerinnen und Schülern neues Wissen anhand unterschiedlicher Textsorten zugänglich gemacht und von ihnen verarbeitet. In der Interaktion werden Kompetenzen der Lernenden insbesondere im Hinblick auf eine konstruktive Teilnahme an Diskussionen entwickelt. Vor dem Hintergrund multikultureller heterogener Klassenzusammensetzungen entwickeln die Schülerinnen und Schülern sowohl bildungssprachliche als auch interkulturelle sprachliche Handlungskompetenz.

Die Themenfelder  und Inhalte knüpfen ausdrücklich an die Alltagserfahrungen der Schülerinnen und Schüler an. Medienbildung eröffnet  hier zahlreiche Gelegenheiten vielfältiger individueller und kollektiver Kompetenzentwicklung (etwa durch Recherche, Analyse, Präsentation). Sie ist unverzichtbarer Bestandteil der Berufs- und Studien-orientierung.

Medien dienen im L-E-R-Unterricht zum einen der Verbreitung von Informationen, Inhalten und Botschaften durch Sprache, Text, Töne, Bilder und Bewegtbilder. Sie unterstützen Kommunikations- und Verständigungsprozesse und erweitern die individuellen Ausdrucksmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler. Zum anderen werden durch Medien auch Werte, Normen, Orientierungen und Weltanschauungen vermittelt. Die Lernenden reflektieren ihren eigenen Mediengebrauch. Sie entwickeln ein Problembewusstsein in Bezug auf die Sicherheit von Informationen (Individuum, Journalismus, Suchmaschinen und soziale Netzwerke). Sie reflektieren das Recht des Einzelnen an der Preisgabe und Verwendung personenbezogener Daten.

Die Themenfelder und ihre Inhalte bieten zahlreiche Möglichkeiten, Bezüge zu anderen Fächern und zu übergreifenden Themen herzustellen. Die übergreifenden Themen Bildung zur Akzeptanz von Vielfalt (Diversity), Interkulturelle Bildung und Erziehung, Gleichstellung und Gleichberechtigung der Geschlechter (Gender-Mainstreaming) sowie Nachhaltige Entwicklung/Lernen in globalen Zusammenhängen werden insbesondere im L-E-R-Unterricht berücksichtigt. Auf unterschiedlichen Niveaus können einzelne Aspekte erneut aufgegriffen und vertieft werden.

Die standardillustrierenden Aufgaben im Rahmenlehrplan-Online haben die Funktion, an Beispielen aufzuzeigen, welche konkreten  Anforderungen mit den fachbezogenen Standards des Rahmenlehrplanes verbunden sind (wie hoch sind die Anforderungen, wie zeigen sich die Anforderungen an einem bestimmten Thema). Die standardillustrierenden Aufgaben zeigen, wie Aufgabenstellungen formuliert werden können, die auf die Entwicklung der im Standard beschriebenen Kompetenz(en) ausgerichtet sind.

Lern- und Leistungsaufgaben beziehen sich ebenfalls auf die Standards des Rahmenlehrplans. Sie umfassen in der Regel komplexe Aufgabenstellungen, die auf die Förderung oder Überprüfung mehrerer Kompetenzen ausgerichtet sind.

standardillustrierende Aufgaben
Standards

standardillustrierende Aufgaben
Miteinander leben – Soziale Beziehungen
L-E-R_Partizipationskompetenz_Bedeutsamkeit von wahrgenommenen Ereignissen_D, E - Begegnung mit Fremden (.docx)

standardillustrierende Aufgaben
Miteinander leben – Soziale Beziehungen
L-E-R_Lebensgestalterische Partizipationskompetenz_C - Da hört bei mir die Freundschaft auf! (.odt)


Lernaufgaben dienen der Entwicklung und Förderung von Kompetenzen. Die Lernaufgaben im Rahmenlehrplan-Online beruhen auf den Standards sowie den Themen und Inhalten des Rahmenlehrplans. Sie haben die Funktion, an Beispielen aufzuzeigen, wie Aufgaben konzipiert werden können, die den Kompetenzerwerb der Schülerinnen und Schüler zielgerichtet unterstützen. Lernaufgaben …

  • bieten aufeinander aufbauende und abgestufte Aufgaben für unterschiedliche Lernniveaus,
  • sind in einen lebenswelt- / anwendungsbezogenen Kontext eingebettet,
  • unterstützen individuelles sowie kooperatives Lernen,
  • sind problemorientiert und münden in ein Lernprodukt,
  • erfordern für ihre Lösung fachliche und überfachliche Kompetenzen,
  • bilden Innovationen des Rahmenlehrplans ab.


Lernaufgaben sind deshalb von Leistungsaufgaben abzugrenzen, die allein der Überprüfung von Kompetenzen dienen, sowie von den standardillustrierenden Aufgaben, die ausschließlich die Anforderungen eines Standards veranschaulichen.

Redaktionell verantwortlich: Boris Angerer, LISUM