Die Themen und Inhalte gelten für die Doppeljahrgangsstufe 9/10 und können auf verschiedenen Niveaustufen bearbeitet werden. Sie werden abhängig von der Entwicklung der Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler im Unterricht erarbeitet und vertieft. Die Themen bieten zahlreiche Möglichkeiten, Bezüge zu anderen Fächern und zu übergreifenden Themen herzustellen.

Die Themen und Inhalte bieten die Grundlage für differenzierte Aufgabenstellungen und eine Materialauswahl, die eine Herausforderung für das gesamte Leistungsspektrum einer Lerngruppe darstellt. Die Lernenden erhalten Gelegenheit, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit den Themen und Inhalten allein und in der Zusammenarbeit mit anderen unter Beweis zu stellen. Sie erfahren dabei, in welchem Maße sie die gesetzten Standards erreichen bzw. was sie tun können, um ihre Kompetenzen zu vertiefen und zu erweitern.

Die aufgeführten Bereiche folgen einer didaktisch begründeten Strukturierung und Reihenfolge zur Einführung in das Unterrichtsfach Psychologie.

Die Themenfelder entsprechen nicht zwingend aufeinanderfolgenden Unterrichtseinheiten, sondern können hinsichtlich ihrer Reihenfolge variiert und miteinander kombiniert werden. Bei der Konstruktion von Unterrichtsgängen sollen aber alle Inhalte in angemessener Weise bedacht werden.

Die Lehrkräfte entwickeln ein eigenes Unterrichtskonzept, das neben den vorgegebenen Inhalten die Lebenswelt der Lernenden, ihre Erfahrungen und Interessen sowie ihre bereits erworbenen Kompetenzen aufgreift. Auch das Schulprogramm, die besonderen Gegebenheiten der Schule sowie aktuelle Anlässe sollen berücksichtigt werden. Hierfür ist die Kooperation der Lehrkräfte anzustreben.

Aus der Relevanz psychologischer Fachtheorien für das eigene Leben und den Alltag der Schülerinnen und Schüler ergeben sich Differenzierungsmöglichkeiten:

  • ­im Hinblick auf die Auswahl theoretischer Konzepte,
  • bezüglich der Nutzung geeigneter Beispiele zur Aufbereitung von theoretischen Inhalten,
  • hinsichtlich des Abstraktionsniveaus des Theoriebezugs.

Die Heterogenität der Lernenden im Hinblick auf persönliche, soziokulturelle und ethnische Hintergründe sowie unterschiedliche Lebensformen sind wichtige Ausgangspunkte für die Planung des Unterrichts. Diese knüpft an die Realität der Schülerinnen und Schüler an,
bezieht dabei im Besonderen die kulturellen Erfahrungen von Lernenden ein. Damit fördert der Unterricht die Stärken unterschiedlicher Persönlichkeiten und nutzt diese für das individuelle Lernen ebenso wie für die Demokratieerziehung in einer von Vielfalt geprägten
Gesellschaft. Die sorgfältige Auswahl von Fallbeispielen, die sich an dieser Vielfalt orientiert, ist für den Psychologieunterricht essenziell.

Die ausgewiesenen Themenfelder werden für Schülerinnen und Schüler, die wegen einer erheblichen und langandauernden Beeinträchtigung ihres Lern- und Leistungsverhaltens sonderpädagogische Förderung erhalten oder für die sonderpädagogischer Förderbedarf im Förderschwerpunkt Lernen festgestellt wurde, schülerbezogen berücksichtigt. Sie werden entsprechend der Lebensbedeutsamkeit für die Schülerinnen und Schüler ausgewählt.

Die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, unabhängig von ethnischer und kultureller Herkunft, sozialem und wirtschaftlichem Status, Geschlecht und sexueller Orientierung, Alter und Behinderung sowie Religion und Weltanschauung bildet sowohl die Basis für die Unterrichtspraxis als auch einen zentralen Inhalt im Sinne des inklusiven Lernens.

Redaktionell verantwortlich: Boris Angerer, LISUM