Fachtag Inklusion: Gemeinsamer Unterricht für Auszubildende in den Fachpraktikerberufen und in der Dualen Ausbildung
Die Ausbildung von Fachpraktikerinnen und Fachpraktikern erfolgt in der Regel bisher exklusiv. Die kleine Anzahl von Auszubildenden führt in Brandenburg jedoch bereits dazu, dass in einigen Ausbildungsberufen die Jugendlichen mit den Auszubildenden der Dualen Ausbildung gemeinsam beschult werden. Auch wenn es aufgrund der geringen Zahl an Ausbildungsplätzen für Fachpraktikerinnen und Fachpraktiker eher eine Ausnahme bleiben wird, so könnte in Zukunft doch in mehr Oberstufenzentren als bisher der gemeinsame Unterricht von Auszubildenden in den Fachpraktikerberufen und der Dualen Ausbildung erfolgen. Mit diesem Fachtag wollten wir einen ersten Anstoß geben, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Die Informationen über die Zulassung zur Ausbildung in den Fachpraktikerberufen, ein Bericht aus der Ausbildungspraxis, ein Erfahrungsbericht einer Lehrerin und Schulleiterin und ein Vortrag über einfache Sprache, sollten den Auftakt bilden, sich diesem Aspekt der Inklusion in der Beruflichen Bildung zu beschäftigen.
Zur Einstimmung zeigten wir einen Film, der die Ausbildung zur Fachpraktikerin/zum Fachpraktiker für Holzverarbeitung zeigt und Auszubildende dieses Ausbildungsberufs vorstellt.


Im Anschluss berichteten Frau Sandra Engels vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport und Herr Stefan Platzek von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie über die Ausbildung von Fachpraktikerberufen in den beiden Bundesländern.

Welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit junge Menschen eine Fachpraktikerinnen-/Fachpraktikerausbildung beginnen können erläuterten Frau Karin Rohde von der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit und Frau Verona Tietz vom Berufspsychologischer Service (BPS) mit Ihrem Vortrag:

Herr Ulrich Krüger, Geschäftsführer vom Zentrum Aus- und Weiterbildung GmbH Ludwigsfelde – Luckenwalde, stellte gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin Frau Maria Eitel die praktische Ausbildung verschiedener Fachpraktikerberufe vor und lud anschließend zu einer kleinen Führung durch den Aus- und Weiterbildungsbetrieb.
Frau Elke Dreyer, vom Oberstufenzentrum Ostprignitz-Ruppin und Beraterin in Brandenburg für Hotel- und Gastgewerbe, Fachpraktiker Ernährungsberufe und Hauswirtschaft, stellte das Ergebnis Ihrer Arbeitsgruppe vor. Die Materialien zum KMK-Rahmenlehrplan für den Beruf Koch/Köchin und die länderspezifische Ausbildung Fachpraktiker/Fachpraktikerin Küche sind auf der Grundlage eines gemeinsamen Unterrichts entstanden und bieten Ansätze für die Gestaltung von Lernfeldern und zeigen die Niveauunterschiede der beiden Ausbildungen.





Am Nachmittag berichtete Frau Margit Kanitz, Geschäftsführerin des Berufsbildungswerks im Oberlinhaus gGmbH und Schulleiterin der beruflichen Schule „Theodor Hoppe“, von ihren Erfahrungen mit gemeinsamen Unterricht in der Berufsschule.
Zum Abschluss zeigte Frau Susanne Scharff, vom Institut für Textoptimierung – IFTO GmbH, mit Ihrem Vortrag „Einfache Sprache im inklusiven Unterricht und in Prüfungen“ wie sprachliche Barrieren in der Aufgabenformulierung vermieden werden können.


Der Fachtag zeigte, dass diese Veranstaltung nur ein Auftakt war. Das Thema der Individualisierung von Unterricht konnte dieses Mal leider nur gestreift werden und sollte beim nächsten Fachtag im Fokus stehen.
Redaktionell verantwortlich: Daniel Meile
Der Bildungsserver Berlin-Brandenburg ist ein Service des Landesinstituts für Schule und Medien Berlin-Brandenburg im Auftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (Berlin) und des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport Land Brandenburg.