Stationenarbeit bezeichnet ein Lernarrangement, bei dem themendifferenzierte Aufgaben mit Materialien und Arbeitsanleitungen an ortsfesten Stationen erarbeitet werden. Die Stationen können entweder systematisch aufeinander aufbauen (dann müssen sie im vorgeschriebenen Kreislauf erarbeitet werden), oder sie können sich thematisch ergänzen (dann ist die Reihenfolge der Bearbeitung freigestellt).1
Wodurch sind Lernzirkel charakterisiert? Was ist bei der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung zu beachten?
Das Stationenlernen mit einem Lernzirkel ist eine Form des Freien Arbeitens, die für den selbständigen Neuerwerb von Wissen konzipiert ist.
Ein Lernzirkel ersetzt den üblichen Unterricht vollständig. Allerdings nur für die Zeit einer abgegrenzten Unterrichtseinheit, die zwischen 2 und 10 Stunden dauern kann.
Das Grundprinzip eines Lernzirkels besteht darin, dass verschiedene Schülerinnen und Schüler gleichzeitig, selbstständig an unterschiedlichen Lernstationen arbeiten. Die Lernstationen sind im Klassenzimmer auf verschiedenen Tischen aufgebaut. An jeder Station finden die SchülerInnen didaktisch aufbereitetes Material vor, das sie ohne Anleitung durch die LehrerIn bearbeiten können. Sie arbeiten dabei meistens partnerweise zusammen, haben aber die Möglichkeit, auch alleine oder in Kleingruppen zu dritt und viert zu arbeiten. Die Schülerinnen und Schüler können in ihrer eigenen Geschwindigkeit arbeiten, lediglich die Dauer der gesamten Freiarbeitsphase wird von der LehrerIn vorgegeben.
Um ein selbstständiges Arbeiten zu ermöglichen, haben die Schülerinnen und Schüler an jeder Station die Möglichkeit der Selbstkontrolle ihrer Ergebnisse: Entweder in Form eines Lösungsblattes oder die Kontrollmöglichkeit ist durch den Gegenstand selbst gegeben, beispielsweise, wenn ein Puzzle richtig zusammengesetzt ist. Am Ende der gesamten Unterrichtseinheit erfolgt noch eine lehrergeführte Zusammenschau der Ergebnisse im Klassenverband. Auch das gegenseitige Berichten der SchülerInnen und die gemeinsame Auswertung sind unumgänglich.
Der Schüler*in bearbeitet fachspezifische Aufgaben, die i.d.R. aufeinander aufbauen, um einen lückenlosen Wissenserwerb zu ermöglichen. Zusätzlich zu den Pflichtaufgaben kann (und sollte) der Lernzirkel freiwillige Zusatzaufgaben enthalten, um eine Differenzierung nach Leistungsvermögen und Neigungen zu ermöglichen.
Variante A:
An jeder Station liegen Aufgaben derart vor, dass eine Auswahl nach Art, Schwierigkeitsgrad und Arbeitsform erfolgen kann.
Variante B:
Für zusätzliche Aufgaben gibt es neben den Pflichtstationen separate "Wahlstationen" (vgl. 1 S. 117)
Quelle1
Quellen
1 Paradies/ Linser "Differenzieren im Unterricht" Cornelsen, 2001 ISBN 3-589-21353-1
Tipps
- unterschiedliche Mittel und Methoden anbieten (Experimente, Rätsel, Übungsaufgaben, Literatur, ...)
- Doppelstunden als Zeitrahmen bieten sich an
- Selbstkontrolle ermöglichen
- Klassenraum entsprechend räumlich gestalten/ ggf. Nebenräume einbeziehen
- Stationen nummerieren bzw. mit geeigneten Namen versehen
- Die Einrichtung von Zusatzstationen für leistungsstarke Schüler ist möglich.
- Laufzettel ist sinnvoll, da nur das Durchlaufen aller Stationen den Lernerfolg garantiert
- Arbeitszeiten für die Stationen festlegen
- Je nach Klassenstärke sollte im Vorfeld über die Anzahl (evtl. Mehrfachaufbau), räumliche Anordnung und Gruppenzusammensetzung entschieden werden.
Quelle 9
Quellen
1 Paradies/ Linser, "Differenzieren im Unterricht" Cornelsen, 2001 ISBN 3-589-21353-1
9 Björn Mai in "Kompetenzentwicklung, Unterrichtsqualität und Planungshandeln" PLIB Brandenburg 2003

Redaktionell verantwortlich: André Koch, LISUM
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