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Das Zwangslager Berlin-Marzahn und der Völkermord an Sinti und Roma

  • Erstellt von Ralf Dietrich

Gedenkstätte Zwangslager Berlin-Marzahn e.V.

http://www.gedenkstaette-zwangslager-marzahn.de

Kontakt:

gedenkstaette-lager-marzahn@berlin.de

Kurzbeschreibung:

Im Zwangslager Marzahn waren zwischen 1936 und 1943 schätzungsweise 1.200 Sinti und Roma interniert. Das Lager diente dazu, sie aus der deutschen Gesellschaft auszuschließen. Sie wurden zur Zwangsarbeit und für "rassenbiologische" Untersuchungen herangezogen, häufig unter Anwendung von Gewalt. Vor allem aber bereitete die Internierung im Zwangslager Marzahn die Deportation von Sinti und Roma nach Auschwitz-Birkenau mit vor. Nachdem Heinrich Himmler am 16. Dezember 1942 angeordnet hatte, Sinti und Roma zu deportieren, begannen die Transporte ins "Zigeunerlager" in Birkenau Ende Februar 1943. Im März 1943 wurden auch die Internierten des Zwangslagers Marzahn nach Auschwitz verschleppt. Für die meisten von ihnen bedeutete dies den Tod, von den 22.600 nach Auschwitz deportierten Sinti und Roma haben über 19.000 nicht überlebt. In Europa fielen diesem Völkermord insgesamt schätzungsweise 500.000 Menschen zum Opfer.  
Das Zwangslager Marzahn hat, wie auch Internierungslager in anderen Städten, eine entscheidende Rolle beim Ausschluss von Sinti und Roma aus der Gesellschaft und bei der Vorbereitung des Völkermordes gespielt. Die Gedenkstätte Zwangslager Marzahn hat es sich zur Aufgabe gemacht, an die im Lager Marzahn internierten Menschen und ihre Geschichten zu erinnern.  
Die Gedenkstätte Zwangslager Berlin-Marzahn bietet für Schul- und Erwachsenengruppen neben Führungen die Möglichkeit der vertiefenden Bildungsarbeit vor Ort an. Die Inhalte der Ausstellung können in Kleingruppen durch zusätzliche erläuternde sowie erzählende Texte, Archiv-, Bild- und Tondokumente vertieft und diskutiert werden.  
Ausgehend von den konkreten Ereignissen und den Biografien der Menschen im Zwangslager Berlin-Marzahn werden am authentischen Ort Informationen über die Geschichte der Sinti und Roma in Deutschland, ihre Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus, ihre fortgesetzte Diskriminierung in der Nachkriegszeit sowie ihre heutigen Lebensbedingungen als Minderheit in der Mehrheitsgesellschaft angeboten.

Kosten:

Honorar nach Absprache

Format:

Workshop (auch möglich im Rahmen von Projekttagen); Ausstellung

Zielgruppe/Jahrgangsstufe:

Jugendliche ab 15 Jahren und Erwachsene

Gruppe:

Anmeldung als feste Gruppe

Anzahl möglicher Teilnehmer*innen:

10-25

Zeitlicher Umfang:

3-6 Stunden

Ort/Startpunkt:

Gedenkstätte Zwangslager Berlin-Marzahn, Otto-Rosenberg-Str. 1, 12681 Berlin-Marzahn; S-Bahn Raoul-Wallenberg-Straße

Hinweis:

 

Barrierefreiheit:

Die Gedenkstätte selbst ist barrierefrei. Die S-Bahn Raoul-Wallenberg-Straße ist nicht mit einem Aufzug ausgestattet.  

 

 

 

 

Redaktionell verantwortlich: Thomas Hirschle, LISUM