Porträts der Spielorte

Porträts der Spielorte

Belo Horizonte

Ursprünglich war dieser Ort der Bauernhof eines Goldsuchers. Weitere Siedler folgten, schnell wuchs das Dorf und wurde schließlich Hauptstadt des Bundesstaates "Minas Gerais". Erst 1897 bekam der Ort seinen Namen, der übersetzt "schöner Horizont" bedeutet. Die Stadt liegt im Südosten des Landes auf 858 Metern Höhe. Durch ein rasches Wachstum, besonders zwischen 1980 und 2000, steht die Stadt vor Problemen der Infrastruktur. Nach Schätzungen haben 20% der 6,1 Millionen Einwohner keinen Zugang zur Kanalisation. Zwei Flughäfen - ein internationaler und ein Inlandsflughafen - verbinden die Stadt mit entfernteren Zielen. BH, wie Belo Horizonte auch genannt wird, ist ein wichtiges Wirtschafts- und Kulturzentrum für ganz Brasilen.

WM-Spielstätte ist das 62.000 Zuschauer fassende Estádio Governador Magalhães Pinto, kurz Mineirão genannt. In diesem Stadion sind auch die Fußballvereine "Clube Atlético Mineiro" und "Cruzeiro EC" zu Hause.

Quelle und weiterführende Informationen unter http://de.wikipedia.org/wiki/Belo_Horizonte 

Brasília

Seit 1960 ist Brasília die Hauptstadt Brasiliens. Der Entschluss, eine Hauptstadt nahe dem geografischen Mittelpunkt Brasiliens zu gründen, wurde schon 1891 gefasst. Intention war die Förderung des brasilianischen Binnenlandes. Mitte der 1950er Jahre wurde der Ausbau der Stadt vorangetrieben. Auf einem Hochplateau in 1158 Metern Höhe entstand eine nach damaligen Vorstellungen moderne Stadt. Heute leben ca. 200.000 Einwohner in der Stadt. Im Vergleich zu anderen brasilianischen Großstädten fehlt Brasília eine kulturell-lebendige Ausstrahlung. Industrie hat sich kaum entwickelt. Die Arbeiter des Stadtaufbaus haben sich größtenteils in den Satellitenstädten rund um die Kernstadt angesiedelt. Hohe Arbeitslosigkeit und soziale Probleme sind in den Vorstädten zu finden.

 

WM-Spielsätte ist das Estádio Nacional de Brasília, das Nationalstadion. Es ist das zweitgrößte WM-Stadion, fasst 70.000 Zuschauer und wurde für die WM neu gebaut.

 

Quelle und weiterführende Informationen untehttp://de.wikipedia.org/wiki/Brasilia

Cuiabá

Die Stadt im geografischen Zentrum Brasiliens, ist etwas hügelig und befindet sich in einer Höhe von 150 bis 200 Metern. Der gleichnamige Fluss teilt die Stadt in zwei Teile. Angrenzend befindet sich das Pantanal, das größte Feuchtgebiet der Erde. Das Klima ist feucht und heiß. Die Stadt mit 550.000 Einwohnern beherbergt mehrere Universitäten und ist ein Handelszentrum. Wirtschaftlich bedeutsam sind die Binnenschifffahrt und die Rinderzucht.

WM-Spielstätte ist die neugebaute Arena Pantanal, ein Multifunktionsstadion, das knapp 43.000 Zuschauer fasst. Vier WM-Spiele finden in diesem Stadion statt.

 

Quelle und weiterführende Informationen untehttp://de.wikipedia.org/wiki/Cuiabá

Curitiba

Die Hauptstadt des Bundeslandes Paraná liegt auf einer Hochebene in 934 Metern Höhe. Sie hat 1,7 Millionen Einwohner. Im 19. Jahrhundert siedelten sich viele europäische Immigranten in Curitiba an, die vor allem von der Landwirtschaft und vom Handwerk lebten. Der in 90 Kilometer Entfernung liegende Hafen von Paranaguá trägt zu einer guten wirtschaftlichen Lage bei. Es gibt eine Erdölraffinerie und einen Industriepark mit vielen (auch deutschen) Großunternehmen. Unter dem Namen "Faróis do Saber" (Leuchttürme des Wissens) eröffnete man frei zugängliche Bildungszentren. Leuchttürme an den Gebäuden machen die Zugehörigkeit zum Projekt kenntlich. Eines der wichtigsten und modernsten Museen Brasiliens steht in Curitiba, das Museum Oscar Niemeyer.

WM-Spielstätte ist die Arena da Baixada, die nach einem Umbau 41.000 Zuschauer fasst und das Heimstadion des Vereins Atlético Paranaense ist.

 

Quelle und weiterführende Informationen untehttp://de.wikipedia.org/wiki/Curitiba.

Fortaleza

Die Hauptstadt des Bundesstaates Ceará liegt an der Küste im Nordosten Brasiliens. Wegen seiner hohen Mordrate ist dies eine der gefährlichsten Regionen weltweit. Etwa zwei Drittel der ca. 2,5 Millionen Einwohner leben in Favelas. Wegen des tropischen Klimas und seiner attraktiven Strände hat sich die Stadt zu einem beliebten Urlaubsziel nicht nur für einheimische Touristen entwickelt. Gegen den damit verbundenen Sextourismus geht die amtierende Bürgermeisterin seit 2009 nachdrücklich vor.

WM-Spielstätte ist das Estádio Plácido Aderaldo Castelo, das nach seinem Namensgeber vor allem Castelão genannt wird. Nach dem Umbau für die WM 2014 finden 64.000 Zuschauer Platz. Das Castelão ist das Heimstadion der Klubs Fortaleza EC und Ceará SC.

 

Quelle und weiterführende Informationen untehttp://de.wikipedia.org/wiki/Fortaleza.

Manaus

Manaus liegt im brasilianischen Binnenland, wo der Rio Negro und der Rio Solimões zusammenfließen und zum Amazonas werden, und ist die Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas. In den Jahren 1870 bis 1910 wurde die Region durch die Kautschukproduktion bekannt. Wegen seiner Wirtschaftskraft und des Tourismus ist Manaus indessen die viertreichste Stadt Brasiliens. Die Stadt ist Ausgangpunkt für Ausflüge in den brasilianischen Regenwald. Der Hafen ist der bedeutendste Umschlagplatz für Waren in der Amazonasregion. Obwohl der Wasserstand zwischen Regen- und Trockenzeit um bis zu 14 Meter variiert, können dort ganzjährig Hochseeschiffe anlegen.

WM-Spielstätte ist die Arena da Amazônia, ein Neubau, der vom deutschen Architekturbüro gmp 2009 entworfen wurde. Das Stadion bietet 42.000 Zuschauern Platz.

 

Quelle und weiterführende Informationen untehttp://de.wikipedia.org/wiki/Manaus.

Natal

Die Küstenstadt mit rund 800.000 Einwohnern ist die Hauptstadt des Bundesstaats Rio Grande do Norte im Nordosten Brasiliens. Natal heißt "Weihnachten". Der Name hat mit der Stadtgründung am 25.12.1599 zu tun. Die Stadt ist um ein Fort gebaut, welches der Vertreibung französischer Piraten diente. Die Seeräuber hatten zuvor mit dem Tupi-Volk Handel getrieben – die Tupinambá waren ein indigenes Volk, das an der Küste Brasiliens lebte. Heute machen das angenehme Klima, schöne Strände und eindrucksvolle Dünen Natal für Urlauber interessant. Der Carnatal - ein Karnevalszug im Dezember - lockt ebenfalls viele Touristen an.

WM-Spielstätte ist die Arena das Dunas. Für den Neubau, der 45.000 Zuschauer fasst, wurde das 40 Jahre alte Machadão-Stadion abgerissen.

 

Quelle und weiterführende Informationen untehttp://de.wikipedia.org/wiki/Natal_(Brasilien).

Porto Alegre

Die Stadt mit rund 1,4 Millionen Einwohnern ist die Hauptstadt des Bundesstaates „Rio Grande do Sul“, dem südlichsten Brasiliens. Porto Alegre, übersetzt “fröhlicher Hafen“, liegt an der Mündung des Rio Guaíba in die Lagune „Lagoa dos Patos“. Der Hafen ist der größte Flusshafen Brasiliens. Der Flughafen gilt als der modernste Südamerikas. Das Klima ist subtropisch-freucht, die Jahreszeiten sind ausgeprägt. Die Stadt ist ein ökonomisches und kulturelles Zentrum für die Region. Laut eines UNO-Berichts gilt die Stadt als gut entwickelt und bietet eine hohe Lebensqualität.

 

WM-Spielstätte ist das Estádio Beira-Rio, das nach dem Umbau für die Weltmeisterschaft rund 50.000 Zuschauer fasst. Der offizielle Name lautet Estádio José Pinheiro Borda, der Spitzname Gigante da Beira-Rio. Als Heimstadion dient es dem Verein Internacional Porto Alegre, dem Gewinner der FIFA-Klubweltmeisterschaft 2006.

 

Quelle und weiterführende Informationen untehttp://de.wikipedia.org/wiki/Porto_Alegre.

Recife

Die Hauptstadt des Bundesstaates Pernambuco liegt im Nordosten Brasiliens am Atlantik. Die Hafenstadt hat rund 1,5 Millionen Einwohner. Flüsse und Kanäle prägen das Stadtbild. Das ehemalige Sumpfgebiet mit Inseln wurde von den Niederländern durch den Bau von Entwässerungskanälen bewohnbar gemacht. Recife heißt „Riff“. Muschelbänke und Korallenriffe vor der Küste bremsen Wellen ab. Das macht die Strände attraktiv. Allerdings ereigneten sich seit Anfang der 1990er Jahre sehr viele Haiangriffe, die auf den Ausbau des nahegelegenen Tiefwasserhafens von Suape zurückgeführt werden. Die Kriminalitätsrate in Recife ist hoch. 2005 hatte die Stadt die höchste Mordquote des Landes.

Spielstätte ist die für die WM neu gebaute Arena Pernambuco, die knapp 44.000 Zuschauern Platz bietet. Das Stadion wurde in einem Vorort Recifes in Flughafennähe errichtet. Dort entsteht auch ein völlig neuer Stadtteil.

 

Quelle und weiterführende Informationen untehttp://de.wikipedia.org/wiki/Recife.

Rio de Janeiro

Rio liegt im Südosten des Landes, unmittelbar nördlich des südlichen Wendekreises am Atlantik. Die Stadt ist von Buchten, Stränden und einer Kette von Granithügeln geprägt. Ihr höchster Punkt befindet sich auf 1022 Metern. Das Klima ist tropisch und ganzjährig humid. Der Name „Rio de Janeiro“ – Fluss des Januars – geht auf einen Irrtum zurück: Der Seefahrer Gaspar des Lemos hielt die Bucht für die Mündung eines großen Flusses. Die Einwohner Rios nennt man "Cariocas". Dieser Begriff aus der Tupi-Sprache – die Tupinambá waren ein indigenes Volk, das an der Küste Brasiliens lebte – bedeutet „Haus des weißen Mannes“.


Bis 1960 war Rio de Janeiro Hauptstadt Brasiliens und ist heute noch ein sehr wichtiges Handels- und Finanzzentrum. Die berühmten Strände und der Karneval ziehen Touristen aus der ganzen Welt an. Durch die demografische Entwicklung seit Mitte des 20. Jahrhunderts entstanden unzählige illegale Siedlungen. Heute hat die Stadt 6,3 Millionen Einwohner, in der Metropolregion sind es etwa 12 Millionen. Die sozialen Unterschiede zwischen dem Leben in einer Favela an den Hängen der Stadt und dem Leben in den vornehmen Wohngebieten an der Atlantikküste sind gravierend. Die größte Favela Südamerikas heißt Rocinha. Die Kriminalitätsrate ist sehr hoch.

 

Spielstätte ist das Estádio Municipal do Maracanã, das seit 1966 offiziell Estádio Jornalista Mário Filho heißt. Das kurz Maracanã genannte Stadion wurde anlässlich der WM 1950 für 200.000 Zuschauer gebaut. 1998 wurde es als nationales Wahrzeichen eingestuft. Heute finden ca.73.000 Zuschauer Platz. Es ist das Heimstadion des sehr erfolgreichen Vereins „Flamengo Rio de Janeiro“. Weitere große Fußballmannschaften aus Rio sind Fluminense FC, CR Vasco da Gama und Botafogo, America FC.

 

Quelle und weiterführende Informationen untehttp://de.wikipedia.org/wiki/Rio_de_Janeiro.

Salvador da Bahia

Salvador ist mit etwa 2,7 Millionen Einwohnern die drittgrößte Stadt Brasiliens und Hauptstadt des Bundesstaates Bahia. Die Stadt liegt an der Atlantikküste im Nordosten Brasiliens. Einige Stadtteile liegen auf einer Bergkette – zur Überwindung des Höhenunterschieds von 70 Metern wurde Ende des 19. Jahrhundert ein Fahrstuhl, der Elevator Lacerda, gebaut. Wirtschaftlich bedeutend sind eine Erdöl- und eine Zuckerraffinerie, sowie Betriebe, die Tabak, Baumwolle und Kakao verarbeiten. In Salvador findet der - neben dem Karneval in Rio de Janeiro - größte Straßenkarneval der Welt statt.


Über 80% der Einwohner Salvadors sind Afrobrasilianer, deren Vorfahren als Sklaven nach Brasilien verschleppt wurden. Der afrikanische Einfluss zeigt sich in der Musik, in der Küche und in der Religion. Der Candomblé, eine Mischung aus Elementen afrikanischer Religionen und des Katholizismus, hat seinen Ursprung in Salvador da Bahia. 


WM-Spielstätte ist die Arena Fonte Nova. Das Stadion wurde für die WM auf dem Platz des wegen eines Tribüneneinsturzes geschlossenen Estádio Octávio Mangabeira neu gebaut. Es fasst rund 55.000 Zuschauer.

 

Quelle und weiterführende Informationen untehttp://de.wikipedia.org/wiki/Salvador_da_Bahia.

São Paulo

São Paulo im Südosten des Landes ist mit 11 Millionen Einwohnern die größte Stadt Brasiliens und Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates. Die Stadt liegt etwa 80 Kilometer vom Atlantik entfernt und 795 Meter über dem Meeresspiegel in dem Höhenbecken zweier Flüsse. Das Klima ist subtropisch, die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 18,5 Grad Celsius. São Paulo ist geprägt durch eine große Industriedichte und gilt als bedeutendes Kultur- und wichtigstes Wirtschaftszentrum Brasiliens.


Das unkontrollierte Wachstum seit Mitte des 20. Jahrhunderts führt zu sozialen und ökologischen Problemen. Etwa ein Viertel der „Paulistanos“, wie die Einwohner genannt werden, leben in Favelas an den Stadträndern. Die beiden Hauptflüsse sind durch Schwermetalle verschmutzt. Die schlechte Luft verursacht Atemwegserkrankungen. Die Versiegelung der Stadt führt regelmäßig zu Überschwemmungen. Die Kriminalitätsrate in São Paulo ist allerdings im Vergleich zu anderen brasilianischen Städten niedrig. Sie nimmt seit der Jahrtausendwende kontinuierlich ab.


WM-Spielstätte ist die Arena de São Paulo, ein Neubau für ca. 66.000 Zuschauer, der im Januar 2014 eingeweiht werden sollte. Im November 2013 stürzte ein Baukran auf das Tribünendach. Die Fertigstellung verzögerte sich. Das Stadion wurde erst kurz vor der WM fertig. Das Eröffnungsspiel, drei Gruppenspiele, ein Achtel- und ein Halbfinale finden in der Arena de São Paulo statt. Nach der WM wird es das Heimstadion des Clubs Corinthians werden. Weitere landesweit wichtige Fußballvereine sind der FC São Paulo und der SE Palmeiras. 

 

Quelle und weiterführende Informationen untehttp://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A3o_Paulo.

Redaktionell verantwortlich: Ralf Dietrich, LISUM