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ASZ = Aktion Sühnezeichen

Aktion Sühnezeichen Friedensdienste ist eine christliche Friedensorganisation. Sie wurde 1958 als gesamtdeutsche Organisation gegründet, um in kritischer Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit Friedens- und Versöhnungsarbeit in Ländern zu leisten, die unter der Herrschaft der Nationalsozialisten und dem Zweiten Weltkrieg besonders gelitten hatten. Da die Spaltung Deutschlands jedoch eine gemeinsame Arbeit unmöglich machte, entwickelten sich zwei Organisationen, Aktion Sühnezeichen (ASZ) in der DDR unter dem Dach der Evangelischen Kirche und Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) in der Bundesrepublik. Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten fusionierten beide Organisationen 1990. Die ostdeutsche ASZ konzentrierte ihre Aktivitäten wegen der eingeschränkten Reisefreiheit notgedrungen auf das eigene Land, Polen und die Tschechoslowakei (ČSSR), während die westdeutsche ASF in vielen europäischen Ländern tätig wurde. Ab 1962 begann die ostdeutsche ASZ mit dem Aufbau und der Entwicklung von Sommerlagern, in denen Menschen aus verschiedenen Ländern des Ostblocks miteinander lebten und arbeiteten. ASZ war keine organisierte Opposition, schuf aber ein kulturelles Milieu für eigenständiges Denken und Handeln und wurde dementsprechend von SED und MfS unter Kontrolle gehalten. Der offiziellen Meinung der DDR-Führung zufolge war die Arbeit der ASZ überflüssig, denn aus dieser Perspektive war die DDR ein antifaschistischer Staat, der für die Folgen des deutschen Faschismus nicht haftbar gemacht werden konnte und demzufolge auch keine Versöhnungsverantwortung hatte. (Die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste im Internet: http://www.asf-ev.de)

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