Zitat November 2005

Zitat November 2005

Zitat November 2005

"Der Vernünftige passt sich der Welt an, der Unvernünftige versucht sie sich parallel zu machen, darum hängt aller Fortschritt von den Unvernünftigen ab."    Georg Bernard Shaw

 

Ich habe dieses Zitat gefunden Anfang der 90er Jahre beim Suchen von Zitaten für eine meiner ersten Abitur-Reden. Als frisch gebackener Schuldirektor steht man noch unter besonderer Beobachtung und so sollte es ein mit mir sehr verbundenes Zitat sein. Das von Shaw hat mir sofort gut gefallen und ich habe es seitdem oft in Reden verwendet. Warum?

Es passt auf mich persönlich, denn auch ich war immer eher unvernünftig. (Fragen Sie mal meine ehemaligen Lehrer!) Auch als Lehrer waren mir unvernünftige, nicht angepasste Schüler immer am sympathischsten, sie sind mir auch viel eher in Erinnerung geblieben.

 

Das hängt sicher auch mit meinem Idealbild von Schule zusammen, das wenig mit hierarchischen Strukturen und unbedingter Anpassung gemein hat. Das gilt sowohl für die Zusammenarbeit im Kollegium als auch für den Umgang von Lehrern mit Schülern. Unvernunft im Sinne von kritischem Hinterfragen, selbstbewusstem Einbringen, Nicht-Unterordnen und Abnicken um jeden Preis bringt uns voran. Unvernunft im Sinne von Missachtung aller Regeln, Intoleranz und Egoismus jedoch stört - da liegt der Unterschied.

 

Ich habe es zum Glück meist mit Kolleginnen und Kollegen sowie Schülerinnen und Schülern zu tun gehabt, die zur Kategorie positiv Unvernünftige zu zählen sind.

Deshalb habe ich die erwähnte Rede stets mit dem Satz beendet:

 "Bleiben Sie schön unvernünftig!"

Redaktionell verantwortlich: Ralf Dietrich, LISUM