Fachtagung zur Medienbildung an Grundschulen im Land Brandenburg
Die 3. Fachtagung "ALLES MEDIEN ODER WAS?" hatte zwei Fokusthemen: bewährte mediendidaktische Szenarien und das Thema Datenschutz. So waren auch die zwei Fachvorträge am Vormittag ausgerichtet. Am Nachmittag ging es in den Workshops sowohl um konkrete Unterrichtsbeispiele sowie um Fragen der Medienerziehung und verschiedener Möglichkeiten, Lehrer*innen bei der Umsetzung des Basiscurriculums Medienbildung mit Materialien und Informationen zu unterstützen.
Insgesamt war die 3. Fachtagung ein guter Querschnitt zu den Entwicklungen und Themen, mit denen sich die Grundschulen im Land Brandenburg derzeit zum Thema Bildung in der digitalisierten Welt beschäftigen. Viel ist schon auf den Weg gebracht, allerdings müssen die einzelnen Initiativen nun gebündelt und verstetigt werden. Deutlich wurde auch, wo derzeit noch ungelöste Herausforderungen sitzen: es braucht einen klaren rechtlichen Rahmen für Schulen, einen nachhaltigen, verlässlichen technischen Support und die Zusammenarbeit von Forschung, Lehramtsausbildung und Schulpraxis nicht nur für die Entwicklung durchdachter und sinnvoller mediendidaktsicher Szenarien sondern auch für die Entwicklung von mediendidaktischen und medienerzieherischen Kompetenzen bei allen Lehrer*innen.
Vorträge
Eröffnung und Begrüßung
Dr. Götz Bieber, Direktor des LISUM begrüßte die rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die zur dritten Fachtagung "Alles Medien oder was?" gekommen waren.
Real oder virtuell? Beides! Digitalisierung in der Bildung vom Fach aus gedacht
Prof. Dr. Ulrich Kortenkamp, Lehrstuhl für Didaktik der Mathematik, Universität Potsdam
Datenschutz und Datensicherheit – Herausforderungen für Schule und Gesellschaft
Dr. Ulf Buermeyer
Richter am Landgericht Berlin
Workshops der Tagung – Band I
Philipp Fleschenberg und Bernd Rupp, Chaos macht Schule
Das Internet ist längst zum Alltagsmedium geworden. Ohne Frage übt es vor allem auf Kinder und Jugendliche eine große Faszination aus, aber kaum jemand hat eine Vorstellung, wie es eigentlich funktioniert. Es genügt nicht, souverän die aktuellsten Apps einzusetzen, ohne eine grobe Vorstellung davon zu haben, was hinter dem Bildschirm passiert. Denn aus den technischen Grundlagen des Internets ergeben sich zahlreiche Implikationen für unsere Privatsphäre. Die Referenten von Chaos macht Schule (ein Projekt des Chaos Computer Clubs) skizzieren in ihrem Workshop praxisnah den Aufbau und die Funktionsweise des Netzes und untersuchen, welche Wege unsere Daten beim täglichen Gebrauchs zurücklegen. Dabei sprechen wir darüber, warum das Internet nichts vergisst und wer unsere Daten alles mitlesen, speichern oder gar verändern kann.
Michael Gros, Landesinstitut für Pädagogik und Medien, Saarland
Im WS steht die Plattform kostenfreie Plattform IDeRBlog im Mittelpunkt, die es Schüler/innen ermöglicht nach Anmeldung im Internet Texte zu schreiben. Damit können viele Unterrichtsvorhaben wie Dokumentation von Unterricht, freies oder Geschichten schreiben realisiert werden. Die von den Schüler/innen geschriebenen Texte werden auf Rechtschreibung hin überprüft, so dass die Schüler/innen die Orthographie ihrer Texte verbessern können. In einer Auswertung erhalten Schüler/innen Informationen über ihre Hauptfehlerschwerpunkte in der Orthographie und entsprechende Übungen dazu. Inhalte des Workshops: Relevanz von Texten in der Schule, Bloggen im Unterricht, Vorstellung der Plattform IDeRBlog mit praktischen Übungen
Heiko Etzold, Universität Potsdam
Erfahrungen aus der Schulpraxis und wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Schülerinnen und Schüler grundlegende Schwierigkeiten beim Messen von Winkeln haben. Eine Ursache liegt darin, dass der Winkelbegriff mathematisch schwer greifbar ist und seinem Aufbau nicht genügend Raum gegeben wird. Im Workshop werden Möglichkeiten besprochen, wie trotz knapper Unterrichtszeit grundlegende Übungen zu Winkelarten und -größen mithilfe digitaler Medien effektiver gestaltet werden können und welche Prinzipien bei der Gestaltung einer solchen Lernumgebung beachtet werden können. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die ein iPad besitzen, sollten die App „Winkel“ (https://itunes.apple.com/de/app/winkel/id715739128?mt=8) installiert haben, weitere Geräte stehen im Workshop zur Verfügung.
Julia Fastner, Fachreferentin bei jugendschutz.net
Apps werden für Kinder immer wichtiger, bereits 2-Jährige nutzen sie. Auch wenn einige der bei Kindern besonders beliebten Apps (wie z.B. Candy Crush, Minecraft, Subway Surfers und Clash of Clans) nicht explizit für die junge Zielgruppe gemacht sind, sprechen sie durch bunte Optik, einfache Bedienung und kindaffine Spielinhalte diese eindeutig an. Kindern ist zwar bewusst, dass Apps auch Risiken enthalten können, allerdings können sie diese und damit auch die Folgen ihres Handelns häufig noch nicht richtig einschätzen. Der Workshop gibt Instrumente an die Hand, mit deren Hilfe sich die Risiken in Apps leicht erkennen lassen. Gemeinsam wird erarbeitet, was gute Kinder-Apps ausmacht. Tipps für den Einsatz im Unterricht runden den Workshop ab. Inhalte des Workshops: Welche Risiken für Kinder gibt es in Apps?, Wie lassen sich gute Kinder-Apps erkennen?, Wie lässt sich das Gelernte im Unterricht nutzen?
Arne Oberländer, Hasso-Plattner Institut
Die vom Hasso-Plattner-Institut in Zusammenarbeit mit dem nationalen Excellence-Schulnetzwerk MINT-EC entwickelte und vom BMBF geförderte Schul-Cloud bietet große Potenziale für die Modernisierung des Unterrichts. Die Cloud-Infrastruktur soll Schüler*innen, Lehrkräften und Eltern von überall aus und zu jeder Zeit den einfachen Zugang zu digitalen Lehr- und Lernmaterialien ermöglichen. Dabei stehen außerdem die vereinfachte Gestaltung und Umsetzung des Unterrichts sowie die Vernetzung von unterschiedlichen Lernorten im Fokus. Es wird dargestellt, welche Methoden in der Kooperation von Schulpraxis und Softwareentwicklung zur schrittweisen Bereitstellung neuer Funktionen angewendet werden und welche integrativen Wege in der Einbeziehung bestehender Angebote beschritten werden.
Workshops der Tagung – Band II
Philipp Fleschenberg und Bernd Rupp, Chaos macht Schule
Das Internet ist längst zum Alltagsmedium geworden. Ohne Frage übt es vor allem auf Kinder und Jugendliche eine große Faszination aus, aber kaum jemand hat eine Vorstellung, wie es eigentlich funktioniert. Es genügt nicht, souverän die aktuellsten Apps einzusetzen, ohne eine grobe Vorstellung davon zu haben, was hinter dem Bildschirm passiert. Denn aus den technischen Grundlagen des Internets ergeben sich zahlreiche Implikationen für unsere Privatsphäre. Die Referenten von Chaos macht Schule (ein Projekt des Chaos Computer Clubs) skizzieren in ihrem Workshop praxisnah den Aufbau und die Funktionsweise des Netzes und untersuchen, welche Wege unsere Daten beim täglichen Gebrauchs zurücklegen. Dabei sprechen wir darüber, warum das Internet nichts vergisst und wer unsere Daten alles mitlesen, speichern oder gar verändern kann.
Michael Gros, Landesinstitut für Pädagogik und Medien, Saarland
Im WS steht die Plattform kostenfreie Plattform IDeRBlog im Mittelpunkt, die es Schüler/innen ermöglicht nach Anmeldung im Internet Texte zu schreiben. Damit können viele Unterrichtsvorhaben wie Dokumentation von Unterricht, freies oder Geschichten schreiben realisiert werden. Die von den Schüler/innen geschriebenen Texte werden auf Rechtschreibung hin überprüft, so dass die Schüler/innen die Orthographie ihrer Texte verbessern können. In einer Auswertung erhalten Schüler/innen Informationen über ihre Hauptfehlerschwerpunkte in der Orthographie und entsprechende Übungen dazu. Inhalte des Workshops: Relevanz von Texten in der Schule, Bloggen im Unterricht, Vorstellung der Plattform IDeRBlog mit praktischen Übungen
Dr. Nancy Grimm und Henry Freye, LISUM
Der Rahmenlehrplan-Online soll Schulen bei der Implementierung des neuen Rahmenlehrplans 1-10 unterstützen. Für das Basiscurriculum Medienbildung ist in den letzten Monaten verstärkt Unterrichtsmaterial eingestellt bzw. entwickelt worden. Im Workshop soll der aktuelle Entwicklungsstand anhand von Beispielen vorgestellt werden. Zudem wollen wir mit Ihnen über weitere Entwicklungsperspektiven des Portals Rahmenlehrplan-Online diskutieren.
Martin Nestler, LISUM
Medienbildung kann so einfach sein?! In jedem Fall aber: kostenlos, fach-bezogen und rechtssicher! Glauben Sie nicht? Dann sind Sie in diesem Workshop genau richtig! Denn hier wird anhand von Beispielen aus der Praxis gezeigt, welche Möglichkeiten zum einen in der Nutzung von digitalen Medienelementen generell stecken. Und zum anderen soll deutlich werden, welche Vorteile es mit sich bringt, wenn die eingesetzten Materialien unter einer offenen Lizenz stehen! Neben der Vorstellung und Diskussion von so genannten Open Educational Practices, also Projekten und Unterrichtsentwürfen, die unter einer offenen Lizenz stehen und somit breit nach- und umnutzbar sind, soll es auch um die Entwicklung erster eigener Ideen gehen. Gleichzeitig sollen die Verbindungen zum Basiscurriculum Medien-bildung und zur Medienentwicklungsplanung verdeutlicht werden. Vorgestellte Seiten und Beispiele: Kniffelix – kleine Forscher an der TU Hamburg, Ruvival – Abwasseraufbereitung und Trinkwassergewinnung erstellt von, mit und für Schüler*innen, Science4Life – Academy der iMint-Akademie Berlin
Nadine Berneis und Hanna Lückmann, DigiBitS
Im Fokus steht dabei die Frage, wie Inhalte der Medienbildung in den Fachunterricht integriert werden können, ohne diese "on top" mit den Schülerinnen und Schülern bearbeiten zu müssen. Gute Initiativen, Projektideen und weiterführende Informationsquellen werden fächerbezogen gebündelt und durch konkrete Anwendungsbeispiele für Lehrkräfte veranschaulicht und nutzbar gemacht. Neben einem Materialkoffer für Schulen werden auf der kostenfreien Onlineplattform www.digibits.de rund 250 geprüfte Unterrichtsmaterialien, App-Empfehlungen und Veranstaltungshinweise zur Medienbildung kostenfrei bereitgestellt. Zudem unterstützen ein vorkonfiguriertes Tablet, vielfältige, bundeslandspezifische Hinweise und Tipps sowie Checklisten Lehrkräfte in der Umsetzung von Medienbildung. DigiBitS ist ein Projekt von Deutschland sicher im Netz e.V., einem gemeinnützigen Verein der Bundesregierung.
Redaktionell verantwortlich: Cornelia Brückner; LISUM
Der Bildungsserver Berlin-Brandenburg ist ein Service des Landesinstituts für Schule und Medien Berlin-Brandenburg im Auftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (Berlin) und des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport Land Brandenburg.