Netzwerktagung 2021
Digitale Balance …da gibt es doch eine App! –
Wie Medienbildung zum gesunden Umgang mit Medien beitragen kann
am 06. Oktober 2021
Digitale Medien gelten oft als Mittel, um die Gesellschaft weiterzuentwickeln oder im Ganzen zu verbessern. Dabei geht es vor allem darum, möglichst allen Menschen einen Zugang zu ermöglichen und deren Kompetenzen für eine sinnvolle und effektive Mediennutzung zu fördern. Nun sollte die Zeit gekommen sein, sich damit zu beschäftigen, wie digitale Medien das „Wohlfühlen“ der Nutzer*innen fördern und erweitern können.
In Zeiten der Kontaktbeschränkungen sind Messenger, Onlinespiele und soziale Netzwerke für Kinder und Jugendliche ein wichtiges Instrument, um soziale Kontakte aufrechtzuerhalten und eine Vielzahl wichtiger Bedürfnisse auszuleben. Dementsprechend ist zumindest bei Jugendlichen die Mediennutzung 2020 stark gestiegen und hat gezeigt, dass wir uns über das grundlegende Verhältnis von Off- und Online Gedanken machen müssen und darüber, ob diese Abgrenzung überhaupt noch sinnvoll ist.
Wenn eine digitale Umgebung in der Lage ist, die Akzeptanz und Empathie zwischen Nutzer*innen zu befördern, das Selbstwertgefühl zu stärken, vielfältige Anregungen zur Identitätsbildung zu ermöglichen und sie in die Lage versetzt, selbstbestimmt nach ihren Bedürfnissen zu handeln, sollte sich das positiv auf die Lebenszufriedenheit auswirken.
Auf der anderen Seite bedienen sich die kommerziellen Plattformen verschiedener Methoden, um die Aufmerksamkeit ihrer Nutzer*innen zu binden und die Verweildauer möglichst zu erhöhen. Wenn menschliche Neugier und Bindungssehnsucht durch digitale Medien angesprochen werden, entwickeln sie eine Sogwirkung, die umso stärker wird, je häufiger man sich ihnen aussetzt. Die Konzerne haben inzwischen erkannt, dass sie sich um ein besseres Image bemühen müssen und haben sich das „Digital Wellbeing“ mit ihren Produkten auf die Fahnen geschrieben. Der Beweis, dies auch glaubwürdig umzusetzen, steht allerdings noch aus.
FOMO, „the fear of missing out“, hat sich als neuer Begriff etabliert, der die ständige Angst, etwas zu verpassen, bezeichnet. Neben dem Kommunikationsdruck ist es vor allem der Missbrauch von Kommunikationsmöglichkeiten, um andere zu belästigen oder Hass zu verbreiten, der für Menschen psychisch belastend ist. Zum Kommunikationsstress kommt der „Information Overflow“ mit allen verbundenen Risiken: Fakenews, problematische Rollenbilder, Meinungsmanipulation usw..
Es wird zunehmend schwerer, die eigene digitale Balance aufrecht zu erhalten.
Auf der Netzwerktagung werden wir darüber diskutieren, wie schulische und außerschulische Medienbildung aussehen muss, die die Wirkungen des digitalen Wandels auf eine gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen einbezieht und wie die positiven Potentiale dieses Wandels in pädagogische Prozesse überführt werden können. Neben Inputs und Workshops wollen wir dabei vor allem gemeinsam die Erfahrungen und Folgen der Pandemiezeit reflektieren.
Termin und Ort
Mittwoch, 06. Oktober 2021
09.30 Uhr bis 15.45 Uhr
Die Veranstaltung wird als hybride Veranstaltung durchgeführt (vor Ort und als Übertragung im Internet).
Der Präsenzteil findet statt in der:
Wissenschaftsetage im Bildungsforum Potsdam, Am Kanal 47, 14467 Potsdam
Die Begrüßung und der Inputvortrag werden über YouTube gestreamt. Für die Onlineworkshops nutzen wir die Videokonferenzsoftware Big Blue Button.
Programm
Anmeldung
Eine Teilnahme an der Netzwerktagung ist kostenlos. Die Anmeldung erfolgt über folgenden Link:
Wichtig: Die Anzahl der Plätze an der Präsenzveranstaltung ist diesmal wegen der Einhaltung der Coronaverordnung sehr begrenzt. Falls Sie teilnehmen möchten, melden Sie bitte rechtzeitig an und bringen Sie am Veranstaltungstag einen Nachweis zur über eine negative Testung, vollständige Impfung oder erfolgte Genesung (3G-Regel) mit.
Eine Anmeldung ist auch für die Onlineworkshops erforderlich.
Die Tagung ist als Fortbildung für Lehrkräfte anerkannt. Bitte melden sich dazu bitte zusätzlich im Fortbildungs-Netz des Landes Brandenburg (TIS) an. Die TIS-Nummer lautet: 21L330901.
Die Netzwerktagung der Landesinitiative "Medienkompetenz stärkt Brandenburg" wird veranstaltet vom Landesfachverband Medienbildung Brandenburg (lmb). Sie ist gefördert vom Minsterium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg (MBJS) und der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (_mabb) und wird unterstützt vom Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM).
Redaktionell verantwortlich: Dr. Christian Richter, LISUM
Der Bildungsserver Berlin-Brandenburg ist ein Service des Landesinstituts für Schule und Medien Berlin-Brandenburg im Auftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (Berlin) und des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport Land Brandenburg.