Legitimation des Themas:
Die Abschaffung der Bevormundung durch einzelne Herrscher und das Ende der Unterdrückung der Bevölkerung sind Meilensteine auf dem Weg zur Demokratie. Schon in der Antike gab es in den griechischen Stadtstaaten ein ausgeprägtes Bürgerbewusstsein. Wer männlich und frei war, konnte in der Volksversammlung über die Geschicke der Stadt mitbestimmen. Freilich blieb dabei ein großer Teil der Bevölkerung von der Teilhabe am politischen Leben ausgeschlossen (Sklaven, Frauen, Kinder). Mit der Eroberung der damals bekannten Welt durch die Römer endete dieses politische Experiment zunächst.
Die nächsten Stationen der Entstehung der (modernen) Demokratie finden sich in England im 17. Jahrhundert und in Amerika. Aber in beiden Staaten blieb der prozentuale Anteil der Männer, die an der Politik direkt oder indirekt beteiligt waren, gering.
Erst mit der Französischen Revolution setzte sich die Vorstellung durch, dass alle Männer an der Politik mitwirken sollten; die Ideen von Olymp de Gouges, die auch für die Frauen Menschen- und Bürgerrechte einforderte, blieben unbeachtet, eine Vorstellung, die den modernen Menschen befremdet. Da einerseits die Franzosen mit ihren Kriegen auch ihre politischen Forderungen verbreiten wollten ("Friede den Hütten, Krieg den Palästen") und andererseits in intellektuellen Kreisen die Französische Revolution diskutiert wurde, lässt sich zur Recht sagen, dass die Französische Revolution de Grundlage für die Entstehung der modernen Demokratie in Europa ist. Von daher ist die Beschäftigung mit der Thematik mehr als gerechtfertigt.
Mögliche Fragen:
- Warum brach die Revolution nicht schon viel früher aus?
- Konstitutionelle Monarchie – braucht man einen Repräsentanten des Staates?
- Lag zu irgendeinem Zeitpunkt der Französischen Revolution eine Demokratie vor?
- Frauenrechte - Soll Olymp de Gouges in Frankreich einen Platz im Pantheon erhalten?
- Wann war die Revolution zu Ende?
- Napoleon – Vollender oder Totengräber der Revolution?
Links französische Revolution
- Übersichten
Auf dem Bildungsserver von Baden-Württemberg findet sich eine Planung mit Materialien zum Thema Französische Revolution. Die Planung richtet sich an Schüler*innen am Ende der Klasse 7; diese sollen die Ursachen erkennen, den Umbruch charakterisieren und am Ende die Bedeutung der Französischen Revolution für die Gegenwart beurteilen.
Das Max-Born-Gymnasium in Germering hat in einem Lernzirkel die Ursachen und den Verlauf der französischen Revolution an vier Stationen bis 1791 dargestellt.
Französische Revolution (bis 1799) wird bei Segu in sechs Stationen abgehandelt. Nach einem Überblickstext gibt es gut aufbereitetes Material mit Aufgaben den wichtigsten Ereignissen dieser Zeit.
Eine tabellarische Übersicht über den Verlauf der französischen Revolution von 1774 bis 1804 (ohne Aufgaben) findet sich bei der Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet e.V.
- Einzelne Themen
Zu den Ursachen der französischen Revolution soll eine Bildinterpretation Klerus und Adel getragen vom dritten Stand erstellt werden. Zusätzlich ist Lückentext mit vorgegebenen Begriffen auszufüllen.
Eine Materialauswertung zum Ballhausschwur, dem Sturm auf die Bastille und der Grande Peur (1789) werden mit Lösungen bereitgestellt.
Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte ist ohne Aufgaben im Netz zu finden. Hier bietet sich ein Vergleich mit der Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin von Olymp de Gouges an.
Zu den Frauen in der Französischen Revolution wird die Auswertung eines Quellentextes angeboten.
Zur konstitutionellen Monarchie gibt es die Analyse von Verfassungsschema, Karikatur und Barnave-Zitat
Als Material zur Schreckensherrschaft wird eine Bildauswertung ohne ausformulierte Arbeitshinweise angeboten und ohne Aufgaben ein Verfassertext mit dem Titel "Die Schreckensherrschaft Robespierres – Tugend durch Terror?" bereitgestellt.
Bildmaterial beleuchtet die Ereignisse, die Parteien und die politische Propaganda in zeitgenössischen Darstellungen und Karikatur.
Textilien der Französischen Revolution werden in der "Sammlung Alltagskultur" des Deutschen Historischen Museums in Berlin in Bild- und Textdokumenten vorgestellt.
Zur Französischen Revolution gibt es fiktive Tagebuchaufzeichnungen eines jungen Manns, der die Revolution miterlebt und mitgestaltet hat.
Redaktionell verantwortlich: Dr. Uwe Besch, LISUM
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