Gleichstellung und Gleichberechtigung der Geschlechter (Gender Mainstreaming)
Bildungsstandards | Gesetze | Handreichung für Berlin und Brandenburg
Für die Gleichstellung und Gleichberechtigung der Geschlechter leistet Schule einen wichtigen und aktiven Beitrag. Hierbei gilt das Prinzip des Gender Mainstreaming, d. h., dass in unterschiedlichen Lebenssituationen die Interessen von Frauen, Männern und Menschen mit weiteren Geschlechtsidentitäten bei allen Entscheidungen auf allen gesellschaftlichen Ebenen zu berücksichtigen sind und das Ziel der freien Entfaltung der Persönlichkeit unabhängig vom Geschlecht, von der Geschlechtsidentität und vom Geschlechtsausdruck verfolgt wird.
Damit einher geht eine geschlechtergerechte Sprache. Schule bietet vielfältige Chancen für die persönliche Entfaltung über Geschlechterstereotypisierungen hinweg. Schülerinnen und Schüler lernen Herausforderungen kennen und sich ihnen zu stellen, um eingrenzende Rollenzuschreibungen zu überwinden. Sie erweitern ihr eigenes Handlungsrepertoire und ihr Selbstbewusstsein, entfalten ihr Reflexionsvermögen und entwickeln ihr selbstständiges Handeln.
Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Normen und Werten der Gleichberechtigung der Geschlechter sowie einem vielfältigen Rollenangebot in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen auseinander. Dabei lernen sie Geschlechterverhältnisse in gesellschaftlichen Bereichen wie Politik, Wirtschaft und Kultur kennen und setzen sich unter Berücksichtigung rechtlicher Grundlagen mit deren Entwicklung in der Geschichte auseinander. Sie üben sich im Perspektivwechsel und analysieren die Lebenswelten und -wirklichkeiten, in denen Menschen mit verschiedenen Geschlechtsidentitäten in ihrer Vielfältigkeit und Differenziertheit leben.
Die Schülerinnen und Schüler lernen, dass Zuschreibungen von Fähigkeiten und Aufgaben auf ein Geschlecht nicht naturgegeben sind und können zwischen biologischem und sozialem Geschlecht unterscheiden. Die Lernenden erkennen Benachteiligungen und setzen sich mit Strategien zu deren Aufhebung auseinander. In medial vermittelten Rollenbildern und anderen Darstellungen erkennen sie Stereotypisierungen und reflektieren Rolle und Funktion von Zuschreibungen. Sie können Formen geschlechtssensibler Sprache in Wort und Schrift anwenden und nutzen vielfältige Gelegenheiten zur Selbstreflexion. Abwertungen aufgrund des Ge-
schlechts, der Geschlechtsidentität oder des Geschlechtsausdrucks begegnen sie selbstbewusst und zurückweisend. Für ihre Lebensplanung und Berufswahl nutzen sie Informationen und Kenntnisse, die ihnen helfen, ein selbstbestimmtes und die eigene Existenz sicherndes Leben zu führen.
Kontakte
Conny-Hendrik Schälicke (SenBJF)
Tel.: 030 90227-5156
Katrin Gerstner (LISUM)
Tel.: 03378 209-410
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Redaktionell verantwortlich: Katrin Gerstner, LISUM
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