Opposition und Repression in der DDR

1989

7. Dezember

DDR/BRD

Zentraler Runder Tisch

Nachdem die Oppositionsgruppen von der DDR-Führung Verhandlungen zu Reformen der DDR gefordert haben, tritt am 7.12. der Zentrale Runde Tisch zusammen. Repräsentantinnen und Repräsentanten der in der Volkskammer vertretenen Parteien sitzen Oppositionsgruppen gegenüber, die Kirche moderiert die Verhandlungen. Auch auf lokaler Ebene werden in den Bezirken und Kreisen der DDR Runde Tische gebildet. Der Runde Tisch handelt nicht als Parlamentsersatz, will aber an wichtigen Entscheidungen über gesellschaftliche Reformen mitwirken. Doch in den folgenden Wochen bestimmt zunehmend Krisenmanagement die Arbeit des Runden Tischs. Der Verfall der Wirtschaft, die anhaltende Flucht vieler DDR-Bürger in die Bundesrepublik (BRD) und die desolate Situation in der noch amtierenden SED-Regierung fordern gemeinsame Anstrengungen, um den Staat nicht im Chaos versinken zu lassen. Ab 1990 verlieren die Vertreter/innen der Oppositionsbewegung im Verlauf der Gespräche zunehmend an Einfluss. Dennoch kann der Zentrale Runde Tisch auf einige wesentliche Erfolge verweisen. Dazu gehören vor allem die schnelle Einführung freier Wahlen in der DDR und die Auflösung des MfS. Nach den freien Wahlen am 18.3.1990 wird der Runde Tisch als Institution quasi überflüssig. Der Zentrale Runde Tisch tagte 16 Mal vom 7.12.1989 bis zum 12.3.1990.

Faksimile // Forderungen der Oppositionsgruppen vom 10.11.1989 für die Verhandlungen am Runden Tisch