Orientierungsrahmen Schulqualität (BB)
Ein Handbuch für gute Schulen im Land Brandenburg
Mit seiner Überarbeitung werden bereits vorhandene Qualitätsaspekte sinnvoll zusammengeführt und so für Schule, Schulaufsicht und Schulöffentlichkeit eine Transparenz zu Fragen der Schulentwicklung und Qualitätssicherung hergestellt. Diese als Handbuch für gute Schulen im Land Brandenburg zu verstehende Broschüre gibt eine Orientierung für:
- Planungs- und Gestaltungsprozesse im Kontext der Entwicklung von Schulkultur und Unterricht,
- Maßnahmen schulinterner Evaluation,
- die Beratung und Unterstützung von Schulen durch die Schulaufsicht,
- die Schulvisitation, die ihre Instrumente und Profilmerkmale an den Qualitätsaussagen ausrichtet,
- die Entwicklung von Zielvereinbarungen zwischen Schulen und Schulaufsicht,
- die Ausrichtung und Konzeption von Fortbildungs- und Unterstützungsangeboten und
- die Lehrkräfteausbildung im Bereich der schulischen Qualitätsentwicklung.
Die Qualitätsbereiche der Schule
- QM 1.1 Schulprogramm: Die Schule legt pädagogische Ziele und Schwerpunkte ihrer Arbeit in einem Schulprogramm fest.
- QM 1.2 Entwicklungsplanung und -umsetzung: Die Schule dokumentiert Evaluationsergebnisse und entwickelt daraus Strategien zur Verbesserung der pädagogischen Arbeit.
- QM 1.3 Evaluation: Die Schule überprüft regelmäßig das Erreichen ihrer pädagogischen Ziele und die Umsetzung ihrer verabredeten Arbeitsschwerpunkte
- QM 2.1 Schulinternes Curriculum: Die Schule verfügt über ein schulinternes Curriculum (bestehend aus den schulinternen Plänen für die Unterrichtsfächer, die Lernfelder, die Basiscurricula und die übergreifenden Themen) mit abgestimmten Zielen und Inhalten.
- 2.1.1: Zielgerichtete Abstimmung der schulischen Lehr- und Lernangebote zur Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler
- 2.1.2: Systematische Verankerung der übergreifenden Themen sowie des fachübergreifenden und fächerverbindenden Unterrichts
- 2.1.3: Medienbildung - im Lernprozess und bei der Kompetenzentwicklung
- 2.1.4: Sprachbildung – bei dem Erwerb fachlicher Kompetenzen
- 2.1.5: Anwendungsbezug und Anschlussfähigkeit der Lehr- und Lerngegenstände
- QM 2.2 Unterrichtsgestaltung: Die Lehrkräfte der Schule stimmen den Unterricht didaktisch und methodisch auf die Lerninteressen und die Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler ab.
- 2.2.1 Fachliche Qualität des Unterrichts
- 2.2.2 Deutliche Strukturierung und transparente Zielausrichtung des Unterrichts
- 2.2.3 Didaktisch sinnvolle Einbindung von Medien und Methoden
- 2.2.4 Differenzierung und Individualisierung
- 2.2.5 Einsatz angemessener Lehrstrategien zur aktiven Teilnahme der Schülerinnen und
Schüler am Unterricht - 2.2.6 Stimulierung der Schülerinnen und Schüler zum selbstständigen Lernen, zur Zusammenarbei und gegenseitigen Unterstützung
- 2.2.7 Möglichkeiten für Schülerinnen und Schüler, eigene Lösungen zu entwickeln, darzulegen
und zu reflektieren - 2.2.8 Lernförderliches Klima im Unterricht
- 2.2.9 Klassenmanagement
- QM 2.3 Schülerförderung im Lernprozess: Die Schule unterstützt und fördert die individuelle Entwicklung der Schülerinnen und Schüler im Lernprozess.
- 2.3.1 Berücksichtigung der individuellen Interessen und Begabungen der Schülerinnen und
Schüler und deren Förderung - 2.3.2 Förderung von Verantwortungsbereitschaft und Gestaltungskompetenz
- 2.3.3 Förderung der Sprachbildung
- 2.3.4 Systematische Förderung von leistungsschwächeren und leistungsstärkeren
Schülerinnen und Schülern - 2.3.5 Regelmäßige individuelle Lernstandsanalysen und Rückmeldung individueller
Förderziele
- 2.3.1 Berücksichtigung der individuellen Interessen und Begabungen der Schülerinnen und
- QM 2.4 Leistungsorientierung und -bewertung: Die Schule arbeitet mit einem transparenten Konzept für Leistungsanforderungen und Leistungskontrollen
- QM 2.5 Ganztag: Ganztagsangebote verbinden Unterricht mit außerunterrichtlichen Angeboten zur Bildung, Erziehung und Betreuung von Schülerinnen und Schülern.
- Qualitätsmerkmal 3.1: Schule als Lebensraum: Die Entwicklung und Förderung eines vielfältigen Schullebens sind Teil des gesetzlichen Auftrages aller Schulen
- Qualitätsmerkmal 3.2: Schulklima: In der Schule und in den Klassen/Lerngruppen wird ein wertschätzender Umgang aller am Schulleben Beteiligten miteinander gefördert auf der Basis sozialer, moralischer und demokratischer Grundsätze.
- Qualitätsmerkmal 3.3: Schülerberatung: Die Schule informiert und berät in allen grundsätzlichen Schulangelegenheiten.
- Qualitätsmerkmal 3.4: Beteiligung der Schülerinnen und Schüler und Eltern: Die Schülerinnen und Schüler sowie Eltern (an den OSZ: die Partner der beruflichen Bildung) beteiligen sich aktiv am Schulleben.
- Qualitätsmerkmal 3.5: Kooperationen: Die Schule arbeitet verbindlich mit anderen Stellen/öffentlichen Einrichtungen zusammen.
- 3.5.1 Kooperation mit Schulen und anderen Bildungseinrichtungen im lokalen und regionalen Umfeld
- 3.5.2 Zusammenarbeit des Oberstufenzentrums mit den Partnern der beruflichen Bildung
- 3.5.3 Verankerung der Schule im kommunalen Umfeld durch Kooperation mit außerschulischen Partnern
- 3.5.4 Nationale und internationale Kooperation mit Schulen und außerschulischen Partnern
- Qualitätsmerkmal 4.1: Führungsverantwortung: Die Schulleiterinnen und Schulleiter stärken die Schulgemeinschaft durch eigenes Vorbild und sorgen für eine kooperative Wahrnehmung der Gesamtverantwortung.
- Qualitätsmerkmal 4.2: Unterrichtsorganisation: Die Schulleitung und andere Funktionsträger organisieren Unterricht und Erziehung unter Berücksichtigung der verschiedenen Anforderungen effektiv und transparent für die Beteiligten.
- Qualitätsmerkmal 4.3: Personalentwicklung und -einsatz: Der Personaleinsatz der Beschäftigten wird aufgaben- und beteiligungsorientiert geplant und umgesetzt.
- Qualitätsmerkmal 4.4: Qualitätsmanagement: Die Schulleiterinnen und Schulleiter und andere Funktionsträger steuern, unterstützen und sichern den Prozess der Qualitätsentwicklung auf der Grundlage eines Qualitätsmanagementkonzepts.
- Qualitätsmerkmal 4.5: Gesundheitsförderung und -prävention sowie Arbeitsbedingungen: Für gesundheitsfördernde Arbeitsbedingungen wird gesorgt.
- Qualitätsmerkmal 5.1: Kommunikation und Kooperation im Kollegium: Die Arbeits- und Kommunikationskultur (Lehrerkooperation) in der Schule werden gestaltet und auf Verbesserung des Unterrichts ausgerichtet.
- Qualitätsmerkmal 5.2: Fortbildung und Fortbildungsplanung: Die Fortbildungsplanung und die Teilnahme an Fort- und Weiterbildungen orientieren sich an den Zielsetzungen und Aufgabenstellungen der Schule sowie an der Qualifikation und dem Bedarf der Lehrkräfte.
- Qualitätsmerkmal 5.3: Lehrerausbildung: Neue und angehende Lehrkräfte sowie weiteres pädagogisches Personal werden eingearbeitet und unterstützt.
- Qualitätsmerkmal 6.1: Fachliche und fachübergreifende Kompetenzentwicklung: Die Schule trägt erkennbar zur Kompetenzentwicklung ihrer Schülerinnen und Schüler bei.
- 6.1.1 Erreichen der Standards in Fächern, zu fachübergreifenden Themen oder Lernfeldern
- 6.1.2 Fähigkeit zum selbstständigen Lernen und Handeln (inkl. Lernstrategien)
- 6.1.3 Anstrengungsbereitschaft und Fähigkeit zur Teamarbeit
- 6.1.4 Selbstvertrauen und Selbstständigkeit
- 6.1.5 Verantwortungsbereitschaft, soziales Engagement und Toleranz
- 6.1.6 Offenheit für Herausforderung der Zukunft
- Qualitätsmerkmal 6.2: Schullaufbahn und weiterer Bildungsweg: Die Schule trägt Sorge für optimale Schulabschlüsse und für den weiteren Bildungsweg ihrer Schülerinnen und Schüler.
- Qualitätsmerkmal 6.3: Zufriedenheit mit der Schule als Ganzem: Die Schule wird positiv wahrgenommen, die am Schulleben Beteiligten sind mit der Schule zufrieden.
Redaktionell verantwortlich: André Koch, LISUM