Bedeutung des übergreifenden Themas

Die selbstständige Planung und Gestaltung des eigenen Berufs- und Lebenswegs sowie lebensbegleitendes Lernen, berufliche, regionale und internationale Mobilität in einer dynamischen Arbeits- und Berufswelt gehören zu den zentralen Herausforderungen, auf die die Schülerinnen und Schüler vorbereitet werden müssen. Eine frühzeitige Orientierung im Hinblick auf mögliche eigene Interessen und Neigungen sowie ihre Bildungs- und Ausbildungswege unterstützt dieses Ziel der Allgemeinbildung im Sinne einer individuellen Förderung. Ziel der Berufs- und Studienorientierung ist es, die Selbstwahrnehmung und Entscheidungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler zu stärken, damit sie aus den zur Verfügung stehenden Alternativen für die Berufs- bzw. Studienwahl diejenigen auswählen, die ihnen aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit, ihrer Persönlichkeit und ihren Lebenssituationen die bestmöglichen Chancen bieten. Schulische und außerschulische Angebote und Maßnahmen zur Berufs- und Studienorientierung werden auch darauf ausgerichtet, geschlechtsbezogene Benachteiligungen zu vermeiden bzw. zu beseitigen. Bestandteil der Berufs- und Studienorientierung ist auch die praktische Erprobung in möglichen Berufsfeldern. Hierzu gehört, Praxiserfahrungen in frauen- und männeruntypischen Berufen zu ermöglichen sowie Kenntnisse darüber zu vermitteln. Berufs- und Entwicklungschancen werden aufgezeigt und Hilfen für den Übergang in eine Ausbildung, in weitere schulische Bildungsgänge oder in ein Studium gegeben. Kenntnisse über die Wirtschafts- und Arbeitswelt und ggf. die Hochschulen werden vermittelt.

Kompetenzerwerb

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln Einstellungen und Kompetenzen, die sie befähigen, ihre Studien- und Berufswahl eigenverantwortlich zu treffen. Dazu gehören die Sichtung und Beurteilung aktueller Anforderungsprofile sowie der Erwerb entsprechender Schlüsselqualifikationen zur Planung und Gestaltung des eigenen Wegs in die Arbeits- und Berufswelt. Für die Lernenden sind der kritische Umgang mit den eigenen Stärken und Schwächen sowie die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen im Hinblick auf eine Berufs- bzw. Studienwahl von maßgeblicher Bedeutung. Die Schülerinnen und Schüler lernen, Informationsquellen (z. B. Internet, Bundesagentur für Arbeit) und Instrumente zur Selbsteinschätzung (z. B. Selbsterkundungshefte, Internetportale mit Testverfahren und Informationsmöglichkeiten zur Einschätzung eigener Stärken und Schwächen) zielgerichtet zu verwenden. Sie entwickeln zunehmend selbstständig flexible Handlungspläne, reflektieren selbst gesetzte private, schulische und berufliche Ziele und setzen ihre Pläne in konkrete Handlungen um. Sie lernen, Entscheidungen auf der Grundlage von fundierten Kenntnissen und unter Berücksichtigung möglicher Handlungsoptionen zu treffen. Darüber hinaus schätzen sie den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und technischen Wandel und seine Auswirkungen auf die moderne Arbeitswelt ein.

Links und Materialien

Bezüge zu den Fächern

Einen besonderen Bezug zur Berufs- und Studienorientierung hat das Fach Wirtschaft-Arbeit-Technik. Vielfältige Lerngelegenheiten bieten sich auch in allen anderen Fächern und im Kontext außerunterrichtlicher Berufsorientierungsprojekte im Rahmen des dualen Lernens (Berlin) und des Praxislernens (Brandenburg).

Bildungsstandards/Gesetze/Beschlüsse/Handreichungen
  • Rahmenvereinbarung über die Zusammenarbeit von Schule und Berufsberatung zwischen der KMK und der Bundesagentur für Arbeit aus dem Jahr 2004
  • Handlungsleitfaden zur Stärkung von Berufsorientierung und Ausbildungsreife aus dem Jahr 2006
Berlin
Brandenburg

Amtliche Fassung (Download als pdf-Datei)      Hinweise zur RLP-Einführung

Redaktionell verantwortlich: Boris Angerer, LISUM