Bedeutung des übergreifenden Themas

Kultur begegnet uns in vielfältigen Formen, z. B. in Literatur, Musik, Kunst, Design und Architektur, aber auch in der Geschichte und in Alltäglichem wie Sitten und Gebräuchen. Alles, was ein Mensch durch seine Sinne wahrnehmen kann, was er schön oder hässlich findet oder auch als Tradiertes erfahren kann, ist ein möglicher Ausgangspunkt für kulturelle Bildung. Das Ziel von kultureller Bildung in der Schule besteht darin, Kinder und Jugendliche für die Vielfalt des Kulturellen zu begeistern, ihre Kreativität und Experimentierfreude anzuregen und ihnen eigene Handlungs-, Erfahrungs- und Deutungsspielräume in Bezug auf Kultur zu eröffnen. Indem die Schule Kultur in ihren vielfältigen Erscheinungsformen zum Thema macht, trägt sie zur allgemeinen Bildung und insbesondere zur Identitätsentwicklung der Schülerinnen und Schüler bei. Für die Lernenden ergeben sich in ihrer Alltagswelt vielfältige Berührungspunkte mit Kultur: sowohl in ihrer vertrauten Umgebung als auch in der Begegnung mit Menschen anderer Weltanschauungen und Religionen sowie in der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen kulturellen Traditionen. Zentrale Aufgabe von kultureller Bildung ist die Entwicklung der Kreativität der Schülerinnen und Schüler im Verhältnis zu überlieferten Ausdrucksformen, mit denen sie sich kritisch auseinandersetzen und die sie sich ggf. bewusst zu eigen machen können.

Kompetenzerwerb

Die Schülerinnen und Schüler erweitern ihre Kenntnisse über die eigene Kultur und die
anderer Menschen. Sie erkunden und nutzen das Angebot kultureller Einrichtungen und entwickeln kulturelles Verständnis, indem sie mögliche Wirkungen kulturell geprägten Handelns erproben und reflektieren. In diesen Prozessen lernen sie eigene und andere Sichtweisen zu unterscheiden und sich auf Unvertrautes einzulassen. In der Auseinandersetzung damit entwickeln sie Respekt und Empathie und die Fähigkeit zur Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben sowie einen persönlichen Lebensstil, der Aufgeschlossenheit gegenüber verschiedenen kulturellen Erscheinungsformen einschließt. In Kooperation mit Kulturschaffenden erschließen sie sich die Rolle von Kultur in der Gesellschaft und Möglichkeiten, selbst daran teilzuhaben. Kulturelle Bildung wirkt auf diese Weise über das Künstlerische im engeren Sinne hinaus. Sie sensibilisiert die Kinder und Jugendlichen für die Individualität eigener Wahrnehmungen und fördert eine respektvolle Haltung gegenüber den Wahrnehmungen und Einschätzungen anderer.

Bezüge zu den Fächern

Die in der kulturellen Bildung erworbenen Kompetenzen können in allen Fächern genutzt und auch dort entwickelt werden. Insbesondere die künstlerischen Fächer und die Sprachen bieten Anknüpfungspunkte zur kreativen Auseinandersetzung und Gestaltung. Kulturelle Fragestellungen haben auch in den Natur- und den Gesellschaftswissenschaften ihren Ort, z. B. wenn es um Modellvorstellungen geht. Besonders geeignet sind Projekte und Begegnungen mit Kulturschaffenden, die zur Erweiterung persönlicher Ausdrucksweisen und zum Verständnis des kulturellen Arbeits- und Schöpfungsprozesses dienen. Kooperationen mit
externen Kulturpartnern und Institutionen unterstützen die kulturelle Bildung.

Links und Materialien

Bildungsstandards/Gesetze/Beschlüsse/Handreichungen
Berlin
Modellprojekt/-programm im LISUM
Bildungsserver

Kulturelle Bildung

Amtliche Fassung (Download als pdf-Datei)      Hinweise zur RLP-Einführung

Redaktionell verantwortlich: Boris Angerer, LISUM