Die einzelnen Themen und die dazugehörigen Inhalte werden aus den vier verbindlichen Themenfeldern abgeleitet. Während die Themen ebenfalls obligatorisch sind, werden die Inhalte von den Lehrkräften ausgewählt. Themen und Inhalte sind grundsätzlich für alle Jahrgangsstufen und auf allen Niveaustufen anwendbar, da sie je nach Alter und sprachlicher Kompetenz der Schülerinnen und Schüler unterschiedlich umgesetzt werden können. Sie können im Sinne eines Spiralcurriculums im Laufe des Lern- und Entwicklungsprozesses der Schülerinnen und Schüler immer wieder aufgegriffen und durch immer differenzierter werdende Betrachtungsweisen weiter vertieft werden. Die Umsetzung der Themen und Inhalte bietet darüber hinaus auf den verschiedenen Niveaustufen zahlreiche Anknüpfungspunkte an die übergreifenden Themen.
Die dargestellten Themen und Inhalte greifen die Lebenswirklichkeit der Lernenden und die Anwendungsbereiche der Fremdsprache in den Zielsprachenländern auf. Sie bilden die Grundlage für differenzierte Aufgabenstellungen und eine Materialauswahl, die eine Herausforderung für das gesamte Leistungsspektrum einer Lerngruppe darstellt. Die Lernenden erhalten Gelegenheit, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit den Themen und Inhalten allein und in der Zusammenarbeit mit anderen unter Beweis zu stellen. Sie erfahren dabei, in welchem Maße sie die gesetzten Standards erreichen bzw. was sie tun können, um ihre Kompetenzen zu vertiefen und zu erweitern.
Die einzelnen Fachlehrkräfte und die Fachkonferenzen erhalten damit eine Grundlage, die sie je nach Niveaustufe und Schulprofil bei der Planung von Unterricht und bei der Erstellung des schulinternen Curriculums berücksichtigen. Dabei werden neben den vorgegebenen Kompetenzen und Inhalten die Interessen der Schülerinnen und Schüler, das Schulprogramm, Gegebenheiten der Schule, authentische Sprachbegegnungen durch Austauschprogramme, Schulpartnerschaften, Wettbewerbe etc. mit einbezogen.
Der Unterricht erkennt und würdigt Heterogenität im Hinblick auf den persönlichen, soziokulturellen und ethnischen Hintergrund sowie unterschiedliche Lebensformen, was auch in der Auswahl der im Unterricht verwendeten Materialien seine Berücksichtigung findet. Er knüpft an die Realität der Schülerinnen und Schüler an, bezieht dabei im Besonderen die sprachlichen und kulturellen Erfahrungen von Lernenden mit anderen Erstsprachen ein und ermöglicht den Einblick in die Kulturen der Zielsprachenländer. Damit fördert er die Stärken unterschiedlicher Persönlichkeiten und nutzt diese für das individuelle Lernen ebenso wie für die Demokratiebildung.
Die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, unabhängig von ethnischer und kultureller Herkunft, sozialem und wirtschaftlichem Status, Geschlecht und sexueller Orientierung, Alter und Behinderung sowie Religion und Weltanschauung, bildet sowohl die Basis für die Unterrichtspraxis als auch einen zentralen Inhalt im Sinne des inklusiven Lernens. Die Gegebenheiten in den Zielsprachenländern bilden, im Besonderen im Vergleich mit der eigenen Lebenswirklichkeit, eine Grundlage, um Chancen und Gefahren für die Realisierung der Menschenrechte wahrzunehmen und zu reflektieren.
Die Themen und Inhalte bieten die Möglichkeit der Vernetzung und fachübergreifenden Kooperation mit allen Fächern bis hin zum Sachfachunterricht in einer Fremdsprache. In der Spalte Vertiefungsmöglichkeiten finden sich Anregungen zur Umsetzung der Themen in Projekten und Möglichkeiten der Differenzierung.
Amtliche Fassung (pdf-Datei) Hinweise zur RLP-Einführung
Redaktionell verantwortlich: Boris Angerer, LISUM