Bedeutung des übergreifenden Themas

Die Gestaltung einer nachhaltigen Entwicklung gehört als Antwort auf die Herausforderungen des globalen Wandels zu den wichtigsten politischen Aufgaben des 21. Jahrhunderts. Kernprobleme des globalen Wandels (z. B. Bevölkerungsentwicklung, Durchsetzung von guter Regierungsführung, Energieversorgung, Ernährungssicherung, Klimawandel, globale Handelsströme, Ressourcenverknappung) und deren Wechselwirkungen stellen die Lebensgrundlagen vieler Menschen und die Bedürfnisse zukünftiger Generationen infrage. Gleichzeitig ist eine Welt ohne die vielfältigen Möglichkeiten, die die globalen Bezüge bieten, nicht mehr vorstellbar. Der globale Wandel fordert zu Visionen zur Gestaltung einer zukunftsfähigen gerechten Welt heraus, basierend auf der Grundlage der Anerkennung von Menschenrechten und dem Wissen darum, dass Menschenrechte bisher noch keine globale Gültigkeit erlangt haben. Schülerinnen und Schüler lernen aktiv und verantwortungsbewusst, gemeinsam mit anderen an nachhaltigen Entwicklungsprozessen lokal und global teilzuhaben und Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. Dabei orientieren sie sich am Leitbild der nachhaltigen Entwicklung.

Kompetenzerwerb

Die Schülerinnen und Schüler erwerben Kompetenzen, die es ihnen auf der Grundlage eines ethischen Wertesystems ermöglichen, nicht nachhaltige und nachhaltige Entwicklungstendenzen in einer zunehmend globalisierten Welt zu erkennen, zu analysieren und zu bewerten. Der wechselseitige Zusammenhang wird deutlich, wenn es gilt, zwischen verschiedenen Handlungsweisen bewusst zu wählen. Die Lernenden wenden interdisziplinär Wissen und Fertigkeiten an (Gestaltungs- und Handlungskompetenzen), die die Nutzung natürlicher Ressourcen langfristig erhalten, das Handeln zum Wohl aller ermöglichen und die das Zusammenleben der Menschen auf der Erde sozial gerecht gestalten. Dies schließt die Fähigkeit zum Umgang mit Konflikten ein. Die Schülerinnen und Schüler schätzen Handlungsfolgeketten in ihren Auswirkungen auf Ressourcen sowie soziale Beziehungen ein und orientieren ihren Lebensstil und ihr ökologisches, politisches, soziales und wirtschaftliches Handeln an ihren gewonnenen Erkenntnissen. Handeln bedeutet dann, eigene und gemeinsame Projekte zu gestalten, Ziele festzulegen, Ressourcen sparsam und wirkungsvoll einzusetzen, aus Fehlern zu lernen und Korrekturen vornehmen zu können.

Bezüge zu den Fächern

Grundsätzlich bieten sich in allen Fächern vielfältige, passende Lerngelegenheiten. Einzelne Dimensionen (Umwelt, Politik, Gesellschaft und Wissenschaft) weisen dabei besondere Affinität zu bestimmten Fächern auf. Zielkonflikte zwischen den Entwicklungsdimensionen bieten die Chancen, besonders in den gesellschaftswissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Fächern problemorientiert aufgegriffen zu werden und ermöglichen es, dass die Lernenden sich mit den gegenwärtigen und zukünftigen Problemen und Herausforderungen auseinandersetzen. Aber auch die Fremdsprachen und die Fächer Wirtschaft-Arbeit-Technik, Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde (Brandenburg), Ethik (Berlin), Deutsch und Theater bieten viele Anknüpfungspunkte zur Kompetenzförderung. Bezüge gibt es weiterhin zu anderen übergreifenden Themen, wie z. B. Verbraucherbildung, Mobilitätsbildung und Verkehrserziehung, Demokratiebildung sowie Bildung zur Akzeptanz von Vielfalt (Diversity). Eine Bildung für nachhaltige Entwicklung bzw. ein Lernen in globalen Zusammenhängen gelingt besonders gut in der Kooperation mit außerschulischen Partnern und der Einbeziehung von außerschulischen Lernorten, z. B. entwicklungspolitischen Bildungseinrichtungen, Naturerlebniseinrichtungen, ökologischen Landbaubetrieben, Weltläden.

Links und Materialien

Berlin
Brandenburg
Modellprojekte und Programme im LISUM
Fachbriefe Berlin
  • Geschichte, Sozialkunde, Politikwissenschaft, Politische Bildung, Sozialwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften zu den Themenschwerpunkten „Beispielaufgabe Zentralabitur Geschichte“ und Globales Lernen

Amtliche Fassung (Download als pdf-Datei)      Hinweise zur RLP-Einführung

Redaktionell verantwortlich: Boris Angerer, LISUM