Opposition und Repression in der DDR

Opposition und Repression in der DDR
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JG = Junge Gemeinde

Junge Gemeinden sind Angebote der Evangelischen Kirchen für junge Christ/innen, also Formen der Gemeindearbeit und keine Organisationen. In der DDR waren die Jungen Gemeinden vor allem in den 1950er-Jahren scharfen Verfolgungskampagnen ausgesetzt, weil sie sich dem Totalitätsanspruch der SED und deren Jugendorganisation, der FDJ, entzogen. Aus den Jungen Gemeinden haben sich bis zum Ende der DDR immer wieder oppositionelle Gruppen entwickelt.

Das sogenannte Kugelkreuz ist das Bekenntniszeichen der Jungen Gemeinde.


JP = Junge Pioniere

Die Pionierorganisation war in der DDR die Massenorganisation für Kinder im Alter von sechs bis vierzehn Jahren. Sie wurde 1947 als „Kindervereinigung der FDJ“ gegründet, 1948 in „Verband der Jungen Pioniere“ umbenannt und erhielt 1952 schließlich den Namen „Ernst Thälmann“ (Informationen zu Thälmann vgl. http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/ThaelmannErnst/index.html). Sowohl die Pionierorganisation als auch die FDJ orientierten sich in ihrer Organisationsform und äußeren Erscheinung am sowjetischen Vorbild. Beide Organisationen verfügten über eigene Zeitungen und boten vielfältige kulturelle und sportliche Freizeitangebote im Rahmen der Schule und auch im außerschulischen Bereich an.

Emblem der Pionierorganisation


Jugendweihe

Die Jugendweihe ist eine festliche, nicht kirchliche Zeremonie, die den Übergang vom Jugend- ins Erwachsenenalter kennzeichnen soll. Sie ist keine Erfindung der DDR. Schon 1852 wurde sie erstmals von einem evangelischen Pfarrer als Ersatzritual (Ersatzhandlung) für kirchliche Feiern durchgeführt. In der DDR war die Jugendweihe ab 1955 eine offizielle, staatlich organisierte Feier am Ende des achten Schuljahres, die die Jugendlichen symbolisch in den sozialistischen Staat integrieren sollte. In einem Gelöbnis bekannten sie sich zur DDR und zum Sozialismus und wurden dann in die Reihe der Erwachsenen aufgenommen. In Vorbereitung auf die Jugendweihefeier fanden während des achten Schuljahres sogenannte Jugendstunden statt, in denen u. a. Fragen zu Weltanschauung und Politik, Wissenschaft und Technik sowie Geschichte und Philosophie behandelt und Exkursionen unternommen wurden. Formal war die Teilnahme an der Jugendweihe freiwillig, tatsächlich konnte eine Nichtteilnahme aber Nachteile in der Schule und dem weiteren beruflichen Werdegang nach sich ziehen.