Themenfelder und Inhalte: Die Themenfelder und Inhalte gelten für die Doppeljahrgangsstufen 7/8 sowie 9/10 und können auf verschiedenen Niveaustufen bearbeitet werden. Sie werden abhängig von der Entwicklung und den Kompetenzen der Lernenden im Unterricht erarbeitet und vertieft. Die Themenfelder und Inhalte bieten zahlreiche Möglichkeiten, Bezüge zu anderen Fächern und zu übergreifenden Themen herzustellen. Auf unterschiedlichen Niveaus können einzelne Aspekte erneut aufgegriffen und vertieft werden.

Die Themenfelder und Inhalte bilden die Grundlage für differenzierte Aufgabenstellungen und eine Material- und Medienauswahl, die eine Herausforderung für das gesamte Leistungsspektrum einer Lerngruppe darstellt. Die Lernenden erhalten Gelegenheit, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit den Themenfeldern und Inhalten allein und in der Zusammenarbeit mit anderen unter Beweis zu stellen. Sie erfahren dabei, in welchem Maße sie die gesetzten Standards erreichen bzw. was sie tun können, um ihre Kompetenzen zu vertiefen und zu erweitern.
Die Themenfelder und Inhalte knüpfen an die des Faches Gesellschaftswissenschaften 5/6 an und bereiten eine weiterführende Arbeit in der Sekundarstufe II vor.

Die Relevanz und Schülerorientierung stellen grundsätzliche didaktische Prinzipien in der Wahl und Anordnung der verbindlichen Inhalte dar, die vernetzt zu betrachten sind. Die möglichen Konkretisierungen sind Beispiele für die thematische Umsetzung dieser Inhalte. Da Raumbeispiele hier nicht festgelegt sind, müssen sie mit Blick auf das schulinterne Curriculum und das Schulprofil ausgewählt werden. Dabei sollen alle vier Raumkonzepte im Unterricht integriert werden.

Der Besuch von außerschulischen Lernorten und die Einbeziehung von außerschulischen Partnern vertiefen das geografische Verständnis. In jeder Doppeljahrgangsstufe wird mindestens eine Exkursion durchgeführt.

Schulinterne Planung: Die einzelnen Fachlehrkräfte und die Fachkonferenzen erhalten einen thematischen Rahmen sowie verbindliche Inhalte, die sie je nach Niveaustufe und Schulprofil bei der Planung von Unterricht und bei der Erstellung des schulinternen Curriculums berücksichtigen. Bei der Planung und Konkretisierung werden neben den vorgegebenen Kompetenzen und Inhalten die Interessen der Schülerinnen und Schüler, das Schulprogramm, Gegebenheiten der Schule, authentische Sprachbegegnungen durch Austauschprogramme, Schulpartnerschaften, Wettbewerbe etc. einbezogen.

Curriculare Bezüge der Fächer Geografie, Geschichte und Politische Bildung: Für die Doppeljahrgangsstufe 7/8 sind Migration und Bevölkerung sowie Armut und Reichtum und für die Doppeljahrgangsstufe 9/10 Europa in der Welt für die drei Fächer Geografie, Geschichte und Politische Bildung als gemeinsame Themenfelder festgelegt. Die organisatorische (zeitgleiche, ggf. zeitversetzte) Umsetzung erfolgt nach Absprache zwischen den Fächern (z. B. gegenseitige Abstimmung der Themenzugriffe; gemeinsame Planung und Durchführung; Realisierung von Projekten) und nach den schulspezifischen Gegebenheiten. In der Regel werden die Themenfelder gleichzeitig unterrichtet. Zum übergreifenden Themenfeld Konflikte und Konfliktlösungen finden sich im Fach Geografie Bezüge in den Themenfeldern 3.5 Umgang mit Ressourcen sowie 3.6 Klimawandel und Klimaschutz als Beispiele für internationale Konflikte und Konfliktlösungen.

Lebensweltbezug: Die dargestellten Themenfelder und Inhalte greifen zentrale Probleme in einer zunehmend globalisierten, nachhaltig zu entwickelnden Lebenswelt und damit der Lebenswirklichkeit der Lernenden auf. Es sind Themen von lokaler und globaler Bedeutung, die so globales Lernen und die Bildung für nachhaltige Entwicklung fördern.

Vielfalt und inklusives Lernen: Die Heterogenität der Lernenden im Hinblick auf persönliche, soziokulturelle und ethnische Hintergründe sowie unterschiedliche Lebensformen sind ein wichtiger Ausgangspunkt für die Planung des Unterrichts. Diese knüpft an die Realität der Schülerinnen und Schüler an, bezieht dabei im Besonderen die kulturellen Erfahrungen von Lernenden ein. Damit fördert der Unterricht die Stärken unterschiedlicher Persönlichkeiten und nutzt diese für das individuelle Lernen ebenso wie für die Demokratiebildung in einer von Vielfalt geprägten Gesellschaft.

Die ausgewiesenen Themenfelder werden für Schülerinnen und Schüler, die wegen einer erheblichen und langandauernden Beeinträchtigung ihres Lern- und Leistungsverhaltens sonderpädagogische Förderung erhalten oder für die sonderpädagogischer Förderbedarf im Förderschwerpunkt Lernen  festgestellt wurde, schülerbezogen berücksichtigt. Sie werden entsprechend der Lebensbedeutsamkeit für die Schülerinnen und Schüler ausgewählt.

Die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, unabhängig von ethnischer und kultureller Herkunft, sozialem und wirtschaftlichem Status, Geschlecht und sexueller Orientierung, Alter und Behinderung sowie Religion und Weltanschauung, bildet sowohl die Basis für die Unterrichtspraxis als auch einen zentralen Inhalt im Sinne des inklusiven Lernens. Die Gegebenheiten der im Unterricht behandelten Räume bilden dabei für die Schülerinnen und Schüler, insbesondere im Vergleich mit der eigenen Lebenswirklichkeit, eine Grundlage, Chancen und Gefahren bei der Realisierung der Menschenrechte wahrzunehmen und zu reflektieren.

Die Nummerierung der Themenfelder stellt keine Vorgabe für die Reihenfolge ihrer Behandlung im Unterricht dar.

Doppeljahrgangsstufe 7/8
3.1Leben in Risikoräumen
3.2

Migration und Bevölkerung (Unterricht im gesellschaftswissenschaftlichen Fächerverbund)

3.3Vielfalt der Erde
3.4Armut und Reichtum (Unterricht im gesellschaftswissenschaftlichen Fächerverbund)
Doppeljahrgangsstufe 9/10
3.5Umgang mit RessourcenBezüge zum Themenfeld „Konflikte und Konfliktlösungen“ (Unterricht im gesellschafts¬wissenschaftlichen Fächerverbund)

3.6Klimawandel und Klimaschutz als Beispiel für internationale Konflikte und Konfliktlösungen
3.7Wirtschaftliche Verflechtungen und Globalisierung
3.8Europa in der Welt (Unterricht im gesellschaftswissenschaftlichen Fächerverbund)

Materialien für eine Gruppenarbeit zu den Indikatoren von "Entwicklung"

Der Wahlpflichtunterricht stellt ein Angebot dar, das über den Regelunterricht hinausgeht und ihn thematisch erweitert. Er dient der Vertiefung von Fachinhalten und schafft die Möglichkeit, Fachliches und Überfachliches zu verbinden.

Im schulinternen Curriculum wird sichergestellt, dass thematischen Dopplungen mit dem Regelunterricht und Vorgriffe auf Inhalte des Unterrichts in der gymnasialen Oberstufe vermieden werden.

Grundlage für den Unterricht im Wahlpflichtfach sind die fachlichen Kompetenzbereiche. Werden weitere Fächer hinzugezogen, gilt dies für die Kompetenzbereiche aller beteiligten Fächer.

 

Folgende fachspezifische Themen bieten sich an:

Themenfeld 1Thematische Analyse eines unbesiedelten Raumes (z. B. Ökosystem Meer, Wüste, Hochgebirge, Polarregionen)
Themenfeld 2Stadt heute und morgen
Themenfeld 3Thematische Analyse von Räumen mit physisch-geografischem bzw. anthropo-geografischem Schwerpunkt

Redaktionell verantwortlich: Boris Angerer, LISUM