Sprachstandsfeststellung Deutsch als Zweitsprache für das Land Brandenburg
In einer globalisierten Welt, in der multikulturelle Gesellschaften keine Ausnahme, sondern die Regel sind, spielt die Sprachbildung eine entscheidende Rolle. Dies gilt insbesondere für Kinder und Jugendliche, die Deutsch als Zweitsprache (DaZ) erlernen. Für diese Kinder und Jugendlichen ist eine fundierte Sprachbildung von zentraler Bedeutung, um eine erfolgreiche Integration in das soziale und schulische Leben zu gewährleisten, ihr volles Potenzial zu entfalten und zu gleichberechtigten Mitgliedern unserer Gesellschaft heranzuwachsen.
Sprachbildung als Basis für schulischen Erfolg
Eine solide Sprachkompetenz ist die Grundlage für den schulischen Erfolg. Kinder, die Deutsch als Zweitsprache erlernen, stehen vor der Herausforderung, neben den fachlichen Inhalten auch die Unterrichtssprache selbst zu meistern. Dies erfordert gezielte Sprachförderung, um sicherzustellen, dass sie dem Unterricht folgen und aktiv daran teilnehmen können. Ohne ausreichende Sprachkenntnisse verbleiben viele dieser Kinder am Rande des Bildungssystems, was ihre Zukunftsaussichten erheblich beeinträchtigt.
Integration in die Gesellschaft
Sprache ist nicht nur ein Kommunikationsmittel, sondern auch ein soziales Bindeglied. Kinder, die Deutsch als Zweitsprache erlernen, benötigen eine gute Sprachkompetenz, um sich in die Gesellschaft integrieren zu können. Dies umfasst das Knüpfen von Freundschaften, die Teilnahme an Freizeitaktivitäten und das Verstehen von sozialen Normen und kulturellen Gepflogenheiten. Eine fehlende Sprachkompetenz kann zu Isolation und Ausgrenzung führen.
Diagnose der sprachlichen Kompetenzen – Stellungnahme der SWK
Neu zugewanderte Kinder und Jugendliche unterscheiden sich erheblich in ihren sprachlichen und fachlichen Lernvoraussetzungen. Manche können in ihren Herkunftssprachen bereits anspruchsvolle Texte lesen und haben zum Teil auch schon eine Fremdsprache gelernt, andere sind aufgrund einer unterbrochenen Schullaufbahn noch nicht alphabetisiert und bringen allgemein kaum schulbezogenes Vorwissen mit. Um angesichts der unterschiedlichen Bedürfnisse eine effektive Sprachförderung zu ermöglichen, empfiehlt die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK) eine verbindliche Diagnostik der Lernausgangslage und -entwicklung (Pressemitteilung der SWK). Nur mit einer entsprechenden Diagnostik ist es möglich, am Wissensstand der Kinder und Jugendlichen anzusetzen und ihnen möglichst zügig und schrittweise eine Integration in die Regelklasse zu ermöglichen.
Stellungnahme der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz: Sprachliche Bildung für neu zugewanderte Kinder und Jugendliche gestalten – Maßnahmen zur Förderung der Zielsprache Deutsch.
Sprachstandsfeststellung Deutsch als Zweitsprache für das Land Brandenburg
Die für Brandenburg entwickelten Diagnoseinstrumente unterstützen Lehrkräfte bei der Einordnung, welches Niveau des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER) Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen der Sekundarstufe I in der deutschen Sprache bereits erreicht haben (A1, A2 oder B1). Diese Einordnung kann als Grundlage für die weitere Förderung genutzt werden – sowohl für die Organisationsform, in der die Förderung stattfindet (Kleingruppen, zusätzliche Förderstunden u. Ä.), als auch für die Förderinhalte. Einige Bausteine können auch bereits in der Primarstufe eingesetzt werden.
Das vorliegende Testinstrument wurde durch erfahrene Lehrkräfte und Referentinnen am Landesinstitut Brandenburg für Schule und Lehrkräftebildung (LIBRA) entwickelt. Es wurde pilotiert, jedoch nicht normiert. Die Ergebnisse, die mit den Testbögen erreicht werden, können daher nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit Aussagen darüber treffen, auf welchem Niveau des GER sich eine Schülerin bzw. ein Schüler befindet.
Die Sprachstandsfeststellung Deutsch als Zweitsprache für das Land Brandenburg setzt sich aus den folgenden Modulen zusammen:
produktiv | rezeptiv | |
mündlich |
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schriftlich |
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Zusatzmodule |
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Die Diagnoseinstrumente enthalten jeweils:
- die Testbögen
- Lösungen und Anleitungen zur Bewertung
- Auswertungsbögen zur Dokumentation von drei Erhebungszeitpunkten
- Hinweise zur Durchführung
- Erläuterungen zu den einzelnen Testaufgaben
Sollten Sie Anregungen oder Anmerkungen haben, so können Sie sich an Frau Josefine Prengel, Referentin für Deutsch (Grundschule), Sprachbildung und Deutsch als Zweitsprache wenden.
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Redaktionell verantwortlich: Anett Frohn, LIBRA
Der Bildungsserver Berlin-Brandenburg ist ein Service des Landesinstituts Brandenburg für Schule und Lehrkräftebildung im Auftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (Berlin) und des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport Land Brandenburg.