
Das übergreifende Thema Gesundheitsförderung im Rahmenlehrplan für die Jahrgangsstufen 1 - 10, Teil B: Bedeutung des übergreifenden Themas, Kompetenzerwerb, Bezüge zu den Fächern sowie Links und Materialien - Link zum Rahmenlehrplan online
Grundsätze von Gesundheitsförderung und Prävention
"Gesundheitsförderung und Prävention sind integrale Bestandteile von Schulentwicklung. Sie stellen keine Zusatzaufgaben der Schulen dar, sondern gehören zum Kern eines jeden Schulentwicklungsprozesses"1
Nach dem salutogenen Ansatz von ANTONOVSKY, dem Grundsatz des Vertrauens in die Sinnhaftigkeit, Verstehbarkeit und Machbarkeit, bietet die schulische Prävention ausnahmslos allen an Schule Beteiligten die Partizipation und Mitbestimmung an.
Die Praxis der Gesundheitsförderung in Schule gliedert sich auf in folgende Handlungsfelder (Navigation über die Kacheln oder links im Menü):
- Ernährung,
- Bewegung,
- Stressbewältigung und psychische Gesundheit,
- Suchtprävention,
- Gewaltprävention,
- Soziales Lernen.
Die Praxis der Gesundheitsförderung in Schule schließt
- Schulisches Gesundheitsmanagement als Organisationsentwicklung und
- Lehrkräftegesundheit als Personalentwicklung mit ein.
Sie beinhaltet neben diesen Handlungsfeldern zum Erreichen der Gesundheitskompetenzen auch die gesellschaftlichen Verhältnisse als Bedingungsfelder und Voraussetzungen, damit Gesundheit praktikabel wird und gelingen kann. Damit ist das Thema Gesundheit nicht auf die Schule zu begrenzen, sondern greift über den Freizeitbereich auch in den familiären Bereich mit ein.
"Gesundheitsförderung und Prävention
- werden als grundlegende Aufgaben schulischer und außerschulischer Arbeit wahrgenommen,
- greifen aktuelle bildungspolitische Entwicklungen auf (z. B. Selbstständige Schule, Ganztag, Inklusion, Integration, gendersensible Pädagogik, Bildung für nachhaltige Entwicklung),
- eröffnen Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und dem sonstigen pädagogischen Personal die Möglichkeit, Kompetenzen zu gesunden Lebensweisen und zu einer gesundheitsfördernden Gestaltung ihrer Umwelt zu erwerben,
- berücksichtigen aktuelle gesundheitliche Belastungen, z. B. Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit,
- beziehen die Einstellungen sowie die lebensweltlichen und sozialräumlichen Voraussetzungen der Kinder und Jugendlichen und ihrer Familien mit ein."1
Die Schulische Prävention orientiert sich an der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO, Ottawa-Charta, 1986), die Gesundheit als physisches, psychisches und soziales Wohlbefinden deklariert.
Sich wohlzufühlen wird zur Grundvoraussetzung für das Befinden innerhalb des Schulsystems. Subjektiv wahrgenommenes Wohlbefinden zeigt sich in einer individuell ausgeformten Zufriedenheit mit sich selbst und den sozialen, physischen und psychischen Umfeldern und Zuständen.
Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat im Dezember 2012 die Empfehlung zur Gesundheitsförderung und Prävention in der Schule beschlossen, die sich in der Umsetzung der schulischen Prävention in Berlin und Brandenburg widerspiegeln.
Präventionsmaßnahmen, die im Gesundheitssystem durchgeführt werden, bezeichnet man auch als Gesundheitsvorsorge. Im Unterschied zur Prävention befasst sich die Gesundheitsförderung nicht mit konkreten Krankheitsrisiken, sondern mit den allgemeinen Voraussetzungen für die Erhaltung der Gesundheit.
Einen großen Teil des Tages verbringen die Schülerinnen und Schüler und die Lehrkräfte bzw. nicht-unterrichtendes Personal in der Schule und treffen dabei auf Lern- und Arbeitsbedingungen, die je nach Ausprägung positiv oder negativ auf ihre Gesundheit wirken können. Ungünstige Lern- und Arbeitsbedingungen können nicht nur zu körperlichen Beschwerden bei den Schülerinnen und Schülern und den Lehrkräften bzw. dem nicht-unterrichtenden Personal führen, sie bergen auch Risiken für die psychische Gesundheit.
Gesunde und motivierte Lehrkräften und nicht-unterrichtendes Personal sind eine Grundvoraussetzung für den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler. Schulleitungen und Staatliche Schulämter müssen die Förderung der Gesundheit ihrer Beschäftigten systematisch in das Schulmanagement aufnehmen und als Zukunftsthema erkennen.
Kontakte
Dr. Jana Schlösser (SenBJF)
Tel.: 030 90227-5866
Birgit Willenberg (MBJS)
Tel.: 0331 27548-3965
Marion Nagel (LISUM)
Tel.: 03378 209-458
Johannes Schneidemesser (LISUM)
Tel. 03378 209-455
Orientierungs- und Handlungsrahmen für das übergreifende Thema "Gesundheitsförderung" 2021
Der Orientierungs- und Handlungsrahmen für das übergreifende Thema "Gesundheitsförderung" ist im Frühjahr 2021 erschienen.
Er stellt in Ergänzung des Rahmenplans Berlin-Brandenburg eine Präzisierung und Anregung für den fachübergreifenden und fachbezogenen Unterricht dar. Er bietet darüber hinaus eine Orientierung für eine mögliche schulweite Implementierung des Themas "Gesundheitsförderung", die – neben den Schülerinnen und Schülern – auch weitere Ebenen bzw. Zielgruppen an einer Schule einbezieht.
Empfehlung zur Gesundheitsförderung und Prävention in der Schule
Landesprogramme Gute gesunde Schule
- Landesprogramm Gute gesunde Schule in Berlin
- Landesprogramm Gute gesunde Schule in Brandenburg, Wegweiser zur Gesundheitsförderung für Schulen im Land Brandenburg (MBJS und Kooperationspartner des Landesprogramms „Gute gesunde Schule“)
Gute gesunde Schule
Das Steuerhandbuch Gute Gesunde Schule beschreibt die Überführung in ein Regelangebot der gesammelten Erfahrungen des Projektes Anschub.de und des Programms Anschub-Transfer.

In dieser Rubrik können Sie sich informieren. Sie finden hier ausgewählte Anküdigungen zu internen und externen Materialien, Tagungen, Fortbildungsangeboten u. v. m.
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Aktuelles

Schulische Prävention im Land Berlin
Die schulische Prävention liegt in der Zuständigkeit der Schulpsychologie bei der Senatsverwaltung Bildung, Jugend und Familie. Die Senatsbildungsverwaltung unterstützt die interprofessionelle Vernetzung und Zusammenarbeit aller Akteure der schulischen Prävention.
Kontakt Schulpsychologie: Ria Uhle, SenBJF

Schulische Suchtprävention im Land Brandenburg
Die Schule stellt ein bedeutendes Setting dar, um Kinder und Jugendliche mit suchtpräventiven Maßnahmen zu erreichen. Vor diesem Hintergrund hat BLS e.V. gemeinsam mit den Überregionalen Suchtpräventionsfachstellen ein Eckpunktepapier erarbeitet, um Grundsätze einer erfolgreichen und wirkungsvollen Suchtprävention im Kontext Schule darzustellen und Empfehlungen für die Umsetzung suchtvorbeugender Maßnahmen zu geben.
Kontakt: Ulli Gröger, Landeskoordinierung Suchtprävention Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V.

Gesunde Schulen im Land Brandenburg
Gesundheitsförderung ist als Prozess zu verstehen, der darauf abzielt, alle Beteiligten zu verantwortungsbewussten Entscheidungen hinsichtlich ihrer Gesundheit zu befähigen. Wenn Gesundheit als Führungsaufgabe verstanden wird, wird der Schulentwicklungsprozess nachhaltig vorangetrieben und die Gesundheit und Bildung aller Beteiligten – auch der sozioökonomisch Benachteiligten – gefördert.
Gesundheit wird im Rahmen der überfachlichen Förderung in unseren Schulen zum selbstverständlichen Teil des Schulalltags.
Im Land Brandenburg gibt es viele Aktivitäten, die die Gesundheitsförderung der Schülerinnen und Schüler, der Lehrkräfte und der Eltern im Fokus haben, wenden Sie sich an Ihre regionalen BUSS-Beraterinnen und Berater für Gesundheit bzw. gute gesunde Schule.
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Themen
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Redaktionell verantwortlich: Marion Nagel, LISUM
Der Bildungsserver Berlin-Brandenburg ist ein Service des Landesinstituts für Schule und Medien Berlin-Brandenburg im Auftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (Berlin) und des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport Land Brandenburg.