Als Reaktion auf die zunehmende Heterogenität von Schulanfängern und mit Blick auf die unterschiedlichen Entwicklungstempi der Schülerinnen und Schüler führten Berlin und Brandenburg altersgemischte Lerngruppen mit flexibler Verweildauer ein.
Berlin
Die Schulanfangsphase (SAPH) umfasst die Jahrgangsstufen 1 und 2. Sie kann als jahrgangsübergreifende Lerngruppe (JüL) oder als jahrgangsbezogene Lerngruppe (JabL) organisiert werden. Der Wechsel in die Jahrgangsstufe 3 ist – unabhängig von der Organisationsform – nach ein, zwei oder drei Schulbesuchsjahren möglich.
Brandenburg
Neben jahrgangsbezogenen Klassen bieten einige Schulen eine besondere Form der individuellen Förderung mit dem System der Flexiblen Eingangsphase (FLEX) an. In en FLEX-Klassen lernen Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 1 und 2 gemeinsam und im eigenen Arbeitstempo auf unterschiedlichen Niveaustufen. Je nach individueller Lernentwicklung können Schülerinnen und Schüler von einem bis zu drei Jahren in der FLEX-Klasse verweilen.
Veröffentlichungen
Die Anregung "Willkommen zum Zahlenspektakel – ein gemeinsames Literacy-Erlebnis für Kita- und Grundschulkinder" knüpft an die Materialien "Es fährt ein Bus durchs ABC. Kitakinder und Grundschulkinder begegnen gemeinsam der Schriftsprache" und "Auf zur großen Zooparade – ein gemeinsames Literacy-Erlebnis für Kita- und Grundschulkinder" an. Auch dieses einfach umsetzbare Literacy-Szenario setzt an den vorhandenen Einsichten und Kompetenzen der Kitakinder und Grundschulkinder der Jahrgangsstufen 1/2 in Bezug auf (Schrift-) Sprache und Mathematik an und dauert ca. 60 bis 70 Minuten. Im Mittelpunkt steht ein Bilderbuch, das auf vielfältige Weise zu spielerischen Aktivitäten rund um Mathematik einlädt, die von (Zahlen-)Gedichten gerahmt werden.
Das Literacy-Szenario "Willkommen zum Zahlenspektakel" bietet zudem einen Ansatzpunkt für die konkrete Zusammenarbeit von Grundschule und Kita hinsichtlich des Schriftspracherwerbs und der Entwicklung mathematischer Fähigkeiten. Es regt Pädagoginnen und Pädagogen beider Institutionen an, sich gemeinsam darüber zu verständigen, wie sich der Erwerb der sprachlichen und mathematischen Basiskompetenzen in Kita und Grundschule anschlussfähig gestalten lassen und wie die Kinder dabei auf ihren individuellen Lernwegen unterstützt und begleitet werden können.
Willkommen zum Zahlenspektakel - ein gemeinsames Literacy-Erlebnis für Kita- und Grundschulkinder, LIBRA 2025
Die Anregung "Auf zur großen Zooparade – ein gemeinsames Literacy-Erlebnis für Kita- und Grundschulkinder" knüpft an die Broschüre "Es fährt ein Bus durchs ABC. Kitakinder und Grundschulkinder begegnen gemeinsam der Schriftsprache" an. Auch dieses einfach umsetzbare Literacy-Szenario greift die Vorstellungen und das Wissen der Kita- und der Grundschulkinder der Jahrgangsstufen 1/2 über Schriftsprache auf. Etwa 75 Minuten lang werden sie gemeinsam aktiv, herausgefordert durch einen vergnüglichen literarischen Input, der alle in ihrer Schriftsprachentwicklung vorantreibt. Dabei steht die positive Erfahrung der Teilhabe an einer erfahrbaren Lese- und Schriftkultur für Kinder jeder Altersstufe im Zentrum des Szenarios.
Das Literacy-Szenario bietet zudem einen Ansatzpunkt für die konkrete Zusammenarbeit von Grundschule und Kita in Bezug auf den Schriftspracherwerb. Es regt Pädagoginnen und Pädagogen beider Institutionen an, sich gemeinsam darüber zu verständigen, wie der Erwerb der sprachlichen Basiskompetenzen in Kita und Grundschule anschlussfähig gestaltet werden kann und wie die Kinder dabei auf ihren individuellen Lernwegen motiviert und begleitet werden können.
Auf zur großen Zooparade - ein gemeinsames Literacy-Erlebnis für Kita- und Grundschulkinder, LISUM 2024
Die vorliegende Handreichung zeigt, wie Schreibunterricht von Schulbeginn an gestaltet werden kann, der die Entwicklung der im Rahmenlehrplan 1–10, Fachteil Deutsch beschriebenen Kompetenzen zentral im Blick hat. Dieser Schreibunterricht schafft regelmäßig Gelegenheiten für das produktive Schreiben, auch wenn die Schreibfähigkeiten der Schülerinnen und Schüler noch sehr gering ausgeprägt bzw. unterschiedlich weit entwickelt sind. In authentischen Schreibsituationen erfahren die Schülerinnen und Schüler, wie sie Schrift als Werkzeug für ihre eigenen Wünsche, Interessen, Vorstellungen und zum Austausch mit anderen nutzen können. Die Texte sind stets an Adressatinnen und Adressaten gerichtet und werden immer – auf unterschiedliche Weise – präsentiert. Die Schülerinnen und Schüler erleben dabei, dass ihre Schreibprodukte Gespräche, Gedanken und Gefühle auslösen können. Diese Wirkung ist eine besondere Form der Wertschätzung für ihr Arbeitsergebnis und fördert die Schreibmotivation.
Ein weiterer zentraler Aspekt dieses Schreibunterrichts ist, dass hier von Anfang an die eigenen Texte der Schülerinnen und Schüler als zentraler Zugang zum Rechtschreiblernen genutzt werden. Die Schülerinnen und Schüler erwerben in der Auseinandersetzung mit ihren Texten Strategien und Regeln, die zu normgerechten Schreibungen führen (z. B. nachschlagen, nachfragen, ableiten, Regelwissen anwenden, Korrekturhinweise verstehen). Diese Strategien und Regeln werden schrittweise eingeführt und dem Lernstand des einzelnen Kindes entsprechend eingesetzt.
Schreibprojekte in der Schulanfangsphase als Zugang zum Rechtschreiblernen, LISUM 2024
In der Publikation wird der Fokus auf eine besondere Ausprägung des Bilderbuches gelegt, auf das textfreie Bilderbuch. Dieses erzählt ausschließlich mit Bildern und fordert so das genaue Hinschauen und die tiefe Auseinandersetzung mit Bildern heraus. Doch gerade weil es nahezu ohne Worte auskommt, ist die Beschäftigung mit textfreien Bilderbüchern ganz besonders sprachintensiv und sprachanregend.
Anliegen dieser Broschüre ist es, das Potenzial textfreier Bilderbücher für die Sprachbildung aufzuzeigen. Neben Hintergrundwissen werden den Pädagoginnen und Pädagogen zahlreiche erprobte Methoden und Anregungen zur Verfügung gestellt, mit denen Kinder von der Lust am Bild zur Bildung von Sprache didaktisch begleitet werden können.
Neunauge – von der Lust am Bild zur Bildung der Sprache, LISUM 2017
Die Broschüre zeigt auf, wie die Bildungspartnerschaft von Schule und Eltern im Rahmen der Leseförderung gestaltet werden kann. Anhand praxiserprobter Anregungen wird dargestellt, wie Schule und Familie zusammenwirken können und Eltern dabei auf der Grundlage ihrer ganz spezifischen Erfahrungen mit ihren eigenen Kindern partnerschaftliche und aktive Teilhabe ermöglicht wird.
Gemeinsame Sache machen. Eltern als Partner der Leseförderung in der Schulanfangsphase, LISUM 2015
Die Broschüre – erarbeitet im Auftrag der Arbeitsstelle GOrBiKs-Transfer - stellt drei Konzepte für die Gestaltung von Kooperationsveranstaltungen von Kita und Grundschule zum Thema Schriftsprache zur Verfügung. Das zentrale Anliegen dieser Szenarien besteht darin, dass sich alle beteiligten Kinder mit Zeichen und Schrift auseinandersetzen.
Es fährt ein Bus durchs ABC, LISUM 2014
Informationen und Download
Die Handreichung gibt einen Überblick über wichtige Bereiche, die auf die Ausbildung basaler Lesefähigkeiten besonders in der Schulanfangsphase großen Einfluss haben, und unterlegt diese mit einem reichhaltigen Angebot an Übungen. Pädagoginnen und Pädagogen wird so die Möglichkeit geboten, ihr Übungsrepertoire zu erweitern und ihren Blick darauf zu schärfen, welche Übungen in der individuellen Förderung dem Entwicklungsstand des Kindes entsprechend eingesetzt werden können.
Auf den Anfang kommt es an. Basale Lesefähigkeiten sicher erwerben, LISUM 2013
Beispiele für die Organisation individueller Lernwege in der Schulanfangsphase
Selbst gesteuertes Lernen ist keine Frage des Alters. Schon vom ersten Schuljahr an können Schülerinnen und Schüler lernen, ihre Lernentwicklung zunehmend mitzusteuern, vorausgesetzt sie werden entsprechend kompetent angeleitet und unterstützt. Wie diese Unterstützung in den ersten Schuljahren konkret aussehen kann, wird an Beispielen im Bereich des Erlernens basaler schriftsprachlicher Fähigkeiten und im Rahmen von Projektarbeit dargestellt. Es wird erkennbar, wie durch die Arbeit mit Lernplanern, durch intensive Lernberatung, durch Möglichkeiten der Selbsteinschätzung und durch gemeinsame Reflexionsphasen selbst gesteuertes Lernen und somit auch Verantwortung für das eigene Lernen zunehmend angebahnt werden können.
Das beweist, dass ich was geschafft habe. Beispiele für die Organisation individueller Lernwege in der Schulanfangsphase, LISUM 2013
In der Handreichung Vom Zuhören zum Erzählen werden das Projekt ErzählZeit sowie didaktische Materialien vorgestellt, die zur Vor- und Nachbereitung von Erzählsituationen an Grundschulen und in Kitas anregen. Anliegen der Broschüre ist es, langfristig und nachhaltig die Etablierung einer Erzählkultur in den pädagogischen Einrichtungen zu unterstützen. Das breite Spektrum des Erzählens wird exemplarisch anhand von Märchen dargestellt.
Vom Zuhören zum Erzählen – Didaktisches Material zum Projekt ErzählZeit, LISUM 2013
Das Anliegen dieser Broschüre ist es, die in der Schulanfangsphase tätigen Pädagoginnen und Pädagogen bei der Gestaltung eines leseförderlichen Unterrichts und einer anregenden Leseumwelt zu unterstützen. Sie bietet unter Berücksichtigung motivationaler und emotionaler Aspekte eine Fülle an Anregungen für unterrichtliche und außerunterrichtliche Szenarien zur Leseförderung.
In Lesewelten hineinwachsen - Leseförderung in der flexiblen Schulanfangsphase, LISUM 2012
Anhand von Beispielen wird gezeigt, wie die unterschiedlichen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken und Sprechen über Mathematik führen und gleichzeitig die individuelle Lernentwicklung der Kinder in jahrgangsgemischten Lerngruppen unterstützt wird.
Jahrgangsübergreifender Mathematikunterricht in der Schulanfangsphase - Handreichung zur Unterstützung individueller Lernprozesse, LISUM 2010
Dokumente und Materialien
...aus anderen Bundesländern:
- Schleswig-Holstein: Individuelles Lernen in der Eingangsphase
- Bayern: Jahrgangskombinierte Eingangsklasssen
- Nordrhein-Wesfalen: Förderung in heterogenen Lerngruppen; Keine(r) geht verloren - JÜL-Tipps
Ansprechpartnerin im LIBRA
Irene Hoppe
Tel.: +49 3378 209-225
Redaktionell verantwortlich: Anett Frohn, LIBRA
Der Bildungsserver Berlin-Brandenburg ist ein Service des Landesinstituts Brandenburg für Schule und Lehrkräftebildung im Auftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (Berlin) und des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport Land Brandenburg.











