Der Verein
Grenzgänge e.V. | Bildung im Stadtraum konzentriert sich über 10 Jahre auf verschiedenen Bildungsebenen auf das Themengeflecht Migration, Flucht und koloniale Geschichte im Berliner Stadtraum.
Diese komplexen und oft sensiblen Inhalte behandelt der Verein durch eine Vielzahl von Formaten, die speziell auf die Bedürfnisse und das Verständnis von Kindern und Jugendlichen zugeschnitten sind. Sein Ziel ist es, durch gezielte Bildungsangebote partizipative und kreative Lernmethoden eine tiefere kulturelle Sensibilisierung zu erreichen.

Im Stadtraum lassen sich komplexe Fragestellungen anhand alltäglicher Orte oder Gegenständen anders erzählen. Die Rundgänge des Vereins wurden im Austausch mit anderen Initiativen, Vereinen und Aktivist:innen entwickelt. So bieten sie unterschiedliche Perspektiven auf Themen wie Migration, Flucht oder globale Zusammenhänge an. Derzeit kann der grenzgänge e.V. vier verschiedene Rundgänge in Neukölln, Moabit und Kreuzberg anbieten.
Alle Stadtrundgänge haben eine Dauer von ca. 2 Stunden. Zeitliche Anpassungen können bei der Buchung besprochen werden. Die Kosten für die Stadtrundgänge betragen: ab 250€ für Schulklassen | ab 300€ für alle anderen Gruppen.
Buchungsanfragen per Mail an: berlin@~@grenzgaenge.net
Was bewegt die Welt? Kreuzberger Geschichten von Migration, Flucht und Widerstand
Unterschiedliche Menschen sind in der Vergangenheit aus dem Globalen Süden nach Kreuzberg gekommen. Sie haben Kreuzberg durch Selbstorganisation mitgestaltet, Vereine gegründet, Räume besetzt und für Teilhabe gekämpft. So sind sie ein wichtiger Teil von Kreuzberg geworden. Ihr Wirken hat Kreuzberg zu dem gemacht, was es ist, und im Stadtraum Spuren hinterlassen. In einem interaktiven Rundgang gehen Teilnehmende den Spuren und damit den Verflechtungen Kreuzbergs mit der Welt nach. Sie diskutieren, welche Auswirkungen sie auf unser Leben und Handeln in der Gegenwart haben.
Sprachen: Deutsch, Englisch oder Spanisch
Startpunkt: Baumhaus an der Mauer, Mariannenplatz, 10997 Berlin
Feministische Kämpfe in Neukölln, gestern und heute
Welche Geschichte(n) und welche Menschen werden im Stadtraum repräsentiert? An wen denken wir, wenn wir an feministische Kämpfe denken? Und aus welcher Perspektive wird Geschichte erzählt? Was finden wir, wenn wir dominante Narrative hinterfragen? Selbstorganisierung, erkämpfte Straßennamen und Aktionen prägen die Straßen Neuköllns. In diesem Rundgang gehen wir den Spuren dieser feministischen Kämpfe und ihrer Vertreterinnen nach und verbinden Vergangenheit mit Gegenwart.
Sprachen: Deutsch oder Englisch
Startpunkt: Eingang zum Volkspark Hasenheide (Hasenheide 101, neben dem Sri-Ganesha-Hindu-Tempel).
Was haben Papiere mit dem Leben zu tun?
Was sind überhaupt Papiere? Ein Personalausweis, ein Pass, eine Aufenthaltserlaubnis, ein Visum, eine Duldung und vieles mehr. Sie stehen für den Zugang zu Grundrechten, wie Gesundheit, Bildung, Arbeit und Wohnen. In einem interaktiven Rundgang gehen Teilnehmende durch Moabit und diskutieren: Wie beeinflussen Papiere unseren Alltag? Wer bekommt welche Papiere und was passiert, wenn bestimmte Papiere fehlen? Auch die Fragen, welche Rolle globale
Zusammenhänge und verschiedene Institutionen wie die Schule spielen, rücken in den Fokus.
Sprachen: Deutsch oder Englisch
Startpunkt: U-Bahn Turmstraße
Wer trägt die Last? Koloniale Kontinuitäten in unserem Ernährungsalltag
In Berlin finden wir Lebensmittel und kulinarische Spezialitäten aus fernen Regionen der Welt. Ziel des Rundgangs ist es, das Bewusstsein für die globalen Verflechtungen und deren Auswirkung auf Arbeits- und Lebensbedingungen in Ländern des Globalen Südens zu schärfen, die den Weg dieser Lebensmittel bis auf unsere Teller ebnen. Dabei nähern wir uns den materiellen und symbolischen Aspekten des Essens und erzählen die Geschichte einzelner Orte wie dem Markt am Maybachufer, EDEKA und dem Darkstore "Flink".
Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch oder Französisch
Startpunkt: Reuterplatz, 12047 Berlin
Aktuell kann der grenzgänge e.V. zwei kostenpflichtige Workshops für Grundschulklassen 4 bis 6 anbieten, die in den Jahren 2023 und 2024 entwickelt wurden.
Das Berliner Abgeordnetenhaus hat ab Januar 2021 die Einrichtung eines neuen Programms "Politische Bildung an Berliner Schulen" beschlossen. Darüber gibt es die Möglichkeit, bis zu 2000,- Euro für außerschulische Bildung und Seminare zu beantragen. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf den Seiten der SenBJF.
Anfragen per Mail an: berlin@~@grenzgaenge.net
Deutscher Kolonialismus und Widerstand in Kamerun
Ziel des Workshops ist es, den Schüler:innen durch interaktive Methoden ein vertieftes Verständnis für die Kolonialgeschichte und ihre heutigen Auswirkungen zu vermitteln. Mit dem Beispiel der Kakaobohne und ihrer Verwandlung in ein koloniales Produkt nähern sich die Teilnehmenden der deutschen Kolonialgeschichte in Kamerun sowie den Verstrickungen zwischen Globalem Norden und Globalem Süden an. In einem zweiten Teil thematisieren sie die antikolonialen Widerstandserfahrungen in Kamerun.
Grundlage bilden die Inhalte des Berliner Rahmenlehrplans zum Gesellschaftswissenschaftsunterricht für die Klassen 5 - 6. Im ersten Punkt des Rahmenlehrplans lässt sich an das Thema “Große Veränderungen und ihre Ursachen" anschließen. Ebenso bietet sich der Themenkomplex "Kinderwelten – Heile Welten" an, um eine
globale Perspektive auf unser Essen und seine Produktion sowie die damit verbundenen Auswirkungen auf Arbeitsbedingungen und Umwelt zu thematisieren. In der Klassenstufe 4 lassen sich die Themen der Maßnahmen dem Sozialkundeunterricht zuordnen.
Zielgruppe: Klassenstufen 4 - 6
Dauer: 3 Zeitstunden
Kosten: 400,- Euro pro Durchführung
Die Welt(en) hinter unserem Essen
Der Workshop besteht aus drei Teilen: Geschichte des Kolonialismus, deutsche Kolonien und antikoloniale Widerstandserfahrungen. Anhand der Banane, ihrer Geschichte und ihrem Weg von der Plantage in unsere Wohnungen werden die Auswirkungen des Kolonialismus auf die Gegenwart und die Verstrickungen zwischen Globalem Norden und Globalem Süden verdeutlicht.
Die Schüler:innen sollen durch interaktive Methoden ein vertieftes Verständnis für die Produktions- und Lieferverhältnisse alltäglicher Lebensmittel entwickeln und dabei insbesondere deren Verstrickung mit Kolonialismus und Migration erfahren.
Zielgruppe: Klassenstufen 4 - 6
Dauer: 3 Zeitstunden
Kosten: 400,- Euro pro Durchführung
Redaktionell verantwortlich: Jan Steckmeister
Der Bildungsserver Berlin-Brandenburg ist ein Service des Landesinstituts Brandenburg für Schule und Lehrkräftebildung im Auftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (Berlin) und des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport Land Brandenburg.