Religiöse Vielfalt
Religiöse und weltanschauliche Vielfalt gehört zu Deutschland. Christliche, jüdische, muslimische oder andere Glaubenstraditionen gehören zum Leben vieler Menschen in diesem Land. Gläubige Menschen finden in ihrer Religion eine weltanschauliche Orientierung.
So treffen im gesellschaftlichen Diskurs unterschiedliche Werte und Wertorientierung der verschiedenen Religionen und Weltanschauungen aufeinander. Die unterschiedlichen Sichtweisen der Religionen können sich gegenseitig bereichern, wenn die Überzeugung des Anderen nicht als Bedrohung gesehen werden, sondern als Vermögen an Wissen und Erfahrungen. Der konstruktive Vergleich eigener Standpunkte mit fremden Ansichten führt zu neuen Herangehensweisen und Erkenntnissen.
Die Religionsfreiheit und auch die Freiheit, keine Religion zu wählen, ist ein Menschenrecht.
Der Aufbau diversitätssensibler Kompetenz und Konfliktlösungsfähigkeit spielt in Schulen fachübergreifend für alle Lehrkräfte und Pädagog*innen eine besonders wichtige Rolle, um eine inklusive Willkommenskultur für alle Schüler*innen zu schaffen. Für einen diversitysensiblen, diskriminierungskritischen und demokratischen Umgang mit religiöser und weltanschaulicher Diversität an Schulen bedarf es spezifischen Hintergrundwissens und Handlungskompetenzen sowie themenspezifische Sensibilisierung und Selbstreflexion.
Lehrkräfte und pädagogisches Personal brauchen natürlich auch Unterstützung im Vorgehen gegen religiös begründeten Extremismus, im Umgang mit religiös motiviertem Mobbing und konfrontativer Religionsbekundung.
Diskriminierung aufgrund der Religion bzw. Weltanschauung
Antisemitismus
= Diskriminierung aufgrund jüdischen Glaubens
Antisemitismus hat in Europa eine jahrhundertelange Geschichte, führte zum Massenmord an Juden in der Zeit des Nationalsozialismus und tritt in den letzten Jahren wieder vermehrt in Form von Gewalttaten in Deutschland auf. Er wird nach besonderen Erscheinungsformen unterschieden, wie:
- Post-Shoa-Antisemitismus - beinhaltet Holocaustleugnung, Täter-Opfer-Umkehr oder Schuldabwehr
- antisemitisches Othering - Ausgrenzung von Menschen jüdischen Glaubens als nicht-eigene Gruppe, andersartig und fremd
- israelbezogener Antisemitismus - antizionistisch und mit der Übertragung antisemitischer Stereotype auf den israelischen Staat verbunden
- moderner Antisemitismus - rassistischer Antisemitismus, der auch von den Nationalsozialisten propagiert wurde
- Antijudaismus - Abwertung von Juden aus religiösen Gründen seit der Spätantike
mehr Informationen hier
Antiislamismus
= Diskriminierung aufgrund muslimischen Glaubens
Angehörige des muslimischen Glaubens sind in Deutschland und Europa zunehmend von Ausgrenzung, Diskriminierung und rassistischer Gewalt betroffen. Muslimische Frauen werden häufig wegen des Tragens eines Kopftuches diskriminiert. Muslime haben oft nicht die gleichen Chancen auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt und werden beim Zugang zu höherer Bildung diskriminiert.
Material
- Religion und Weltanschauung
- Religiöse Vielfalt & Integration. Dossier
- Vielfalt der Weltanschauungen- Dossier
- Planet Schule: Weltreligionen.
- BpB: Religion und Gesellschaft.
- „Die multireligiöse Schule als Ort von Diskriminierung“, Autorin: Aliyeh Yegane Arani (2020) -In: Willems, Joachim (Hrsg.): Religion in der Schule – Die multireligiöse Schule als Ort von Diskriminierung. Erschienen im Transkript Verlag.
Redaktionell verantwortlich: Sabine Lenk, LISUM
Der Bildungsserver Berlin-Brandenburg ist ein Service des Landesinstituts für Schule und Medien Berlin-Brandenburg im Auftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (Berlin) und des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport Land Brandenburg.