Boris, der Frosch fühlt sich ausgesprochen wohl an, in und auf seinem kleinen Teich. Für ihn ist es einfach der wunderbarste Platz auf der Welt, mit allem, was dazu gehört: ein schönes rundes Seerosenblatt zum drauf Wohnen, frisches, klares Wasser und viele saftige Fliegen, nach denen er nur zu schnappen braucht. Eines Tages jedoch senkt sich ein bedrohlicher Schatten über das friedlich im Sonnenschein liegende Gewässer. Auf der Flucht vor dem Storch will sich Boris eine andere schöne Heimstatt suchen. Aber im Karpfenteich ist er als Frosch nicht gern gesehen, und die Kröten wollen ebenso wenig ihr Revier mit ihm teilen wie die Enten. In seiner Not schmückt er sich mit fremden Federn und kann sogar eine der Entendamen bezirzen – bis die Täuschung entdeckt und er als Frosch erkannt wird. Erneut muss sich Boris auf die Suche nach einer Bleibe machen.
Die drei Animationsfilme der renommierten deutschen Trickfilm-Künstlerin Christina Schindler knüpfen an die Erfahrungswelt der jüngsten Altersgruppe an und erzählen in klaren, eingängigen Geschichten von der Kraft der Fantasie wie auch von ganz handfesten sozialen Konflikten: Wir begeben uns auf Entdeckungsreise mit einem aus der Art geschlagenen Chamäleon im Dschungel (»Anders-Artig«), mit den Zugvögeln gen Süden (»Zugvögel«), mit drei kleinen Ratten auf einem Papierschiffchen den Rinnstein entlang (»Rinnsteinpiraten«).
Eines Tages haben Tiger und Bär ein Kistchen an der Angel, in dem eine Schatzkarte liegt. Hund Kurt hat allerdings seine Zweifel an der Echtheit des Dokuments. Im Streit darüber wird es in zwei Teile zerrissen, Bär und Tiger bleibt vorerst nur eine Hälfte. Die andere ist in die Hände des selbsternannten Meisterdetektivs Gokatz geweht, der sie für viel Geld dem gutgläubigen Jochen Gummibär verkauft. Der kleine, einsame Hase hofft, am Ende des aufgezeichneten Weges gute Freunde zu finden. Bär und Tiger nehmen ihn mit auf ihre Abenteuerreise, verfolgt von Gokatz und Kurt, die den vermeintlichen Schatz auch gern haben möchten. Nach der spannenden Jagd durch Tintensümpfe und Eiswüsten bis hin zu einem alten Piratenschiff entdecken alle eines: Vertrauen und wahre Freundschaft sind der größte Schatz. Frei nach Janoschs Kinderbuchklassiker.
Die sechsjährige Winky ist mit ihrer Mutter aus China in die Niederlande gekommen, wo der Vater ein Restaurant betreibt. Vieles erscheint ihr fremd hier, ganz anders als in der Heimat. Doch Winky zeigt sich wissbegierig und offen für das Neue. Allerdings ist das kleine Mädchen bei den großen Herausforderungen ziemlich auf sich gestellt. Die Eltern haben kaum Zeit für die Tochter, und auch in der Schule findet Winky anfangs nur wenig Unterstützung. So wird ihr ein in der Nachbarschaft weidendes Pony zum guten Freund. Aber da Saartje schon alt und nun auch krank ist, muss sie eingeschläfert werden. Zum Glück hat Winky eine gleichaltrige Kameradin gefunden, die ihr über den Verlust des Tieres hinweghelfen kann. Als sich die Kinder auf das Nikolausfest vorbereiten, ist das für Winky ein völlig unbekannter Brauch. Aber wenn dieser Sinterklaas Wünsche erfüllt, dann kommt ihr doch gleich eine Idee. Ob ihr der Nikolaus wirklich das ersehnte Pferd bringen wird?
Schweden anfangs der 1950er Jahre. Die neunjährige Elina und deren Familie gehören zu der ganz im Norden des Landes lebenden, finnisch sprechenden Minderheit. Ihr innig geliebter Vater ist vor einigen Jahren an Tuberkulose gestorben. Elina glaubt aber, im Moor noch mit ihm sprechen zu können. Als sie nach langer Krankheit endlich wieder zur Schule gehen kann, fängt sich das Mädchen gleich am ersten Tag einen Tadel der Direktorin ein, weil sie sich für ihren Mitschüler Anton einsetzt, der nur Finnisch sprechen kann. Die strenge Pädagogin aber fordert den Gebrauch der schwedischen Sprache, sie besteht auf Disziplin und Achtung der Autoritäten. Während alle anderen ängstlich gehorchen, stellt sich Elina dem ungleichen Machtkampf und verweigert sogar die verlangte Entschuldigung für ihr widerständiges Verhalten. Weder der Zorn ihrer Mutter noch das Mitgefühl eines jungen Lehrers können Elina zum Einlenken bewegen. Wie so oft flüchtet sie sich ins Moor, wo sie eines Tages so tief einsinkt, dass sie in Lebensgefahr gerät.
Vor kurzem erst ist die fünfköpfige Familie Laroche in die ziemlich furchteinflößende Villa ihres Onkels gezogen. Weil die Eltern schon bald auf Dienstreise müssen, hat der elfjährige Viktor – von seinen Schwestern Cora und Louise unbehelligt – Zeit und Gelegenheit, das mysteriöse Anwesen zu erkunden. Ausgestopfte Tiere, alte Waffen, Masken und Bilder von Großwildjagden sind schon spannend genug. Aber so richtig aufregend ist das Tagebuch eines Mädchens, das vor 40 Jahren als 11-Jährige ums Leben kam. Im Alleingang folgt Viktor seinem detektivischen Instinkt, das Geheimnis um Cäcilies Tod zu lösen – doch ist er offenbar nicht der einzige, der an der Aufklärung des Falles Interesse hat. Kino-Adaption eines Jugendbuch-Klassikers von Helmut Ballot und einer erfolgreichen TV-Serie aus den 1970er-Jahren.
Der 10-jährige Jojo lebt mit seinem Vater in einem niederländischen Dorf. Die Mutter tourt angeblich als Country-sängerin durch die USA. Jojo vermisst sie sehr und findet Trost in ihrer Musik. In Gedanken telefoniert er mit ihr, sehnt die Rückkehr herbei und bereitet schon eine Geburtstagsfeier für sie vor. Der Vater will davon nichts wissen, er wirkt immer gereizter und unbeherrschter. Umso schöner, als Jojo im Wald ein Dohlenküken findet. Er nennt es ›Jack‹, nimmt es mit nach Hause und heimlich in Pflege. Der kleine Vogel ist offenbar noch einsamer und schutzloser als Jojo selbst, und in seiner Fürsorge für ›Jack‹ empfindet der Junge Glück und Verantwortung. Dem Vogel kann er alles erzählen und anvertrauen, was die Seele belastet und das Gemüt bewegt. Auch die Freundschaft zu Yenthe, dem Mädchen aus der Wasserballmannschaft, die zunehmend wichtiger für ihn wird. Aber als sich die Wahrheit über seine Mutter nicht mehr länger leugnen lässt, droht Jojo den Halt zu verlieren. Vater und Sohn müssen lernen, mit ihrem Verlust zu leben.
Jo ist kein Sport-As, kein Musik-Genie, kein Draufgänger. Aber der 13-Jährige hat eine blühende Fantasie, die ihm vor allem die Risiken des Lebens in den erschrecklichsten Facetten vor Augen führt. Seit sein Vater in der Dusche zu Tode stürzte, lauern die Gefahren überall. Selbst Fußballspielen wäre kreuzgefährlich, meint die Mutter in ständiger Angst um den Sohn. So fügt sich Jo in sein Schicksal, lässt sich von einem Mitschüler erpressen, ohne sich zu wehren. Das ändert sich, als Mari in die Klasse kommt. Sie ist schön, gut in Mathe und spielt sogar Fußball. Jo tut alles, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen und scheut vor keiner Notlüge zurück. Sein Glück wäre perfekt, wenn er als einziger die Sammelkarte mit Liverpools Torwart bekäme. Doch Marie ist nicht interessiert an Siegertypen – und vor allem hasst sie Unehrlichkeit. Nach dem Jugendbuch »Der tunesische Torwart« von Lars Mæhle.
Zwei Außenseiter lernen sich in einem Therapiezentrum kennen. Marie ist magersüchtig und Vincent leidet unter dem Tourette-Syndrom. Seine verbalen und motorischen Tics sind vor allem dem Vater peinlich, einem ehrgeizigen Lokalpolitiker. Gerade mal wieder im Wahlkampf aktiv, hat er den Sohn in die Klinik abgeschoben, damit der ihm nicht das Image ramponiere. Doch Vincent hat einen Traum: Er will nach Italien, ans Meer, um dort den Wunsch seiner verstorbenen Mutter zu erfüllen und ihre Asche ins Wasser zu streuen. Von Marie zur Flucht überredet, geht es im gestohlenen Wagen gen Süden – mit dem unter Sauberkeitswahn leidenden Alex als Dritten im Bunde. Mit all ihren Macken gelangen sie tatsächlich ans Ziel der Wünsche. Doch am Ende der Reise muss jeder für sich entscheiden, wie es weitergeht und gelingen kann, das Leben zu meistern.
Redaktionell verantwortlich: Beate Völcker
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