Tief drin im dunklen Wald, auf einer Lichtung, hockt der kleine Bär zwischen hoch aufragenden Nadelbäumen. Ziemlich einsam und traurig sieht er aus – woran mag das wohl liegen? Der kleine Bär leidet unter gar furchtbarer Langeweile! Niemand hat Zeit für ihn, nichts Aufregendes passiert. Vom bärischen Umhertrotten hierhin und dorthin hat er auch bald genug. Doch dann trifft er eine Entscheidung, die alles ändert: Er macht einfach … nichts. Absolut gar nichts! Und – welch' Wunder! – plötzlich fliegen ihm die Entdeckungen nur so zu …
"Minimaler Text und maximale Bildsprache machen dieses wunderbare Bilderbuch zu einem ganz besonderen Vorleseerlebnis. Man könnte natürlich auch gleich auf den Wolkenbildern der Einband-Innenseiten hängenbleiben – denn schließlich ist hier die hohe Kunst des kreativen Nichtstuns gefragt, nicht nur als Einstieg in Traumreisen. Ausprobieren!" (stiftunglesen.de)
Zugvögel (Deutschland 1997)
Wenn Äpfel rollen (Lettland 2009)
Das schönste Ei der Welt (Großbritannien 1987)
empfohlen ab 4 Jahren
Themen: Fantasie, Reisen, Zugvögel, Abenteuer, Humor, Familie, Gemeinschaft, Zugehörigkeit, Abschied nehmen, Jahreszeiten, Gleichheit und Unterschiede, Konkurrenz, Aussehen, innere Werte
Die drei kurzen Animationsfilme präsentieren ein fantasievolles Spektrum trickfilmischen Erzählens. Mit klaren, einfachen Geschichten schlägt das Programm einen abwechslungsreichen Bogen: Es erzählt humorvoll von Missverständnissen zwischen Vater und Sohn und der Kraft kindlicher Fantasie, von Freundschaft, Gemeinschaft und Abschiednehmen, von Konkurrenz und wahren Werten. Alle Geschichten knüpfen dabei an die Erfahrungswelt jüngerer Kinder an. Wiederkehrende Motive – wie Vögel oder das Ei – schaffen Verbindungen.
In "Zugvögel" stellt sich ein kleiner Junge eine Vogelfamilie vor, die in letzter Sekunde einen Zug erwischt, um gen Süden zu reisen. Als er einen Blick auf den Käfig seines Kanarienvogels wirft, scheint sich seine Fantasie zu bestätigen: Auch der Kanarienvogel hat schon den Koffer für seinen Urlaub mit dem Zug gepackt …
In "Wenn Äpfel rollen" erleben wir die außergewöhnliche Wohngemeinschaft von einer Katze und einer Maus, zu der sich – aus einem Ei pickend – noch ein dritter Mitbewohner gesellt …
"Das schönste Ei der Welt" lässt uns an einem Wettbewerb dreier Hühnchen um die Prinzessinnen-Krone teilnehmen und zeigt: Jedes Huhn und jedes von ihnen gelegte Ei ist absolut einzigartig!
Hochzufrieden lebt das Einzelkind Molly mit ihren Monster-Eltern im fantastisch-bunten Monsterland. Alsbald wird sich die kleine Familie vergrößern. Mutter Etna hat ein Ei gelegt, das, dem Brauch entsprechend, Vater Popocatepetel bald ausbrüten wird – auf der weit entfernten Eier-Insel. Molly freut sich schon monstermäßig auf die Ankunft ihres Monster-Bruders. Als Willkommensgruß für das "Etwas im Ei" hat sie eine wunderschöne Pudelmütze "gestrackelt". Doch im eiligen Aufbruch zur Eier-Insel haben die Eltern Mollys Geschenk leider vergessen. Ein guter Grund, ihnen nachzureisen und nicht, wie vereinbart, in der Obhut ihrer Onkel zu bleiben. Dicht an Mollys Seite natürlich ihr "Aufziehfreund" Edison. Mit der Seilbahn und im Ballon geht’s über tiefe Täler und hohe Hügel, hin zu den Ufern des Monstermeeres. Am Ende ihres Abenteuers haben Molly und Edison alle Hindernisse überwunden, einander vertraut und ihre Freundschaft bewiesen. Fantastisch-farbenfroh, wahnsinnig witzig: ein Monster-Vergnügen!
Von den Mitschülern zum hässlichsten Kind der Klasse gewählt, ist Hodder das Ziel all ihrer Grob- und Gemeinheiten. Auch daheim ist der Neunjährige seit dem Tod der Mutter meist sich selbst überlassen. Der Vater hat zwar ein inniges Verhältnis zum Sohn, aber viel zu wenig Zeit für ihn. In seiner Einsamkeit erträumt sich Hodder fantastische Gesellschaft. Von einer Fee bekommt er den Auftrag, die Welt zu retten. Für die Expedition zuverlässige Gefährten zu finden, ist allerdings schwer. Seine Wunschkandidaten, der starke Filip und der schlaue Alex, lassen ihn im Stich. Als Hodder die Probleme allmählich über den Kopf wachsen, wird er von der Fee noch einmal ermutigt: Er solle sich anstrengen, selbst wenn keiner an seine Mission glaube. Unterstützung findet er schließlich bei seiner Nachbarin Lola, der Frau ohne Nachnamen, bei Big Mac Johnson, einem reimenden Boxer, und dem Südseehäuptling William Ludo. Am Ende erkennt Hodder, dass man am besten bei sich selbst anfängt, wenn man die Welt verändern will.
Urlaub auf dem Bauernhof, ein Traum für gestresste Großstadtkinder. Ein Horror jedoch für Angelica und Lone, die aus dem großen Kopenhagen in ein kleines dänisches Dorf müssen. Die Eltern haben beruflich in New York zu tun, und die Töchter dürften nach-kommen, falls sie sich auf dem Lande wohlverhielten. "Wie zwei kleine Engel sehen sie aus", wurden die beiden den Ferien-Großeltern beschrieben. Aber als Rasmus und Hortensia die Mädchen aus dem Zug steigen sehen, sind es zwei bunte Vögel. Deren erster Eindruck ist wie befürchtet: Alles ganz schrecklich hier, von Odysseus, dem Schwein, über die fettklumpige Milch bis zu den traurigsten Gute-Nacht-Liedern, die sie je gehört haben. Ihre Briefe nach New York klingen kläglich. Erst als sie mitkriegen, dass den Alten die Vertreibung von Haus und Hof droht, wandeln sich die Gefühle, erwächst ihr Widerstand. Mit vereinten Kräften werden sie alles tun, damit der Bauernhof nicht der geplanten Schweinemastanlage weichen muss, Rasmus und Hortensia nicht zuvor ins Altersheim abgeschoben werden. Der Brief mit den Flugtickets nach New York kommt zu früh …
Zum 10. Geburtstag darf Cathy schon was ganz Besonderes als Geschenk erwarten. Die Kokosnuss, die der Vater auf dem Tablett serviert, kann es wohl nicht sein. Doch was sich darin verbirgt, hat es in sich: ein befruchtetes Ei, das im Brutkasten noch für eine Weile schön warm zu halten ist und dann die Überraschung aus der Schale platzen lässt. Wen das Küken als erstes erblickt, den wird es für seine Mutter halten. Wie der Zufall und ein Versteckspiel es wollen, sieht aber nicht Cathy, sondern deren beste Freundin das Entlein aus dem Ei schlüpfen. Margaux wäre liebend gern die Küken-Mama, gäbe es da nicht ein Problem. Im Rollstuhl sitzend und in den Bewegungen sehr eingeschränkt, trauen die Eltern ihrer Tochter nicht zu, ein Tier zu betreuen. Sie geben es in eine Geflügelfarm, wo ihm ein trauriges Schicksal droht. Das wollen Cathy und Margaux um jeden Preis abwenden. Die Rettung des Kükens wird zu einem hindernisreichen Abenteuer, das nur mit vereinten Kräften zu bestehen ist. Am Ende müssen auch die Erwachsenen erkennen, dass ihre Kinder über sich hinausgewachsen sind.
Thomas hat zum 11. Geburtstag von den Eltern die ersehnte Videokamera bekommen. Mit seinem kroatischen Freund Harris als Regie-Assistenten wird nun gefilmt und kommentiert, was im Leben von Jungs ihres Alters eine Rolle spielt. Sie nehmen das Elend auf dem Fußballplatz oder besser: auf der Ersatzbank ins Visier. Sie richten den Blick auf die Reize des anderen Geschlechts, zeichnen arrangierte Rendezvous auf und das irritierende Geständnis des Mädchens, wer denn ihr Herzenskandidat ist. Sie dokumentieren Geburtstagsfeiern und holen Familiengeheimnisse ans Licht: Thomas glaubt Beweise zu haben, dass ihn der Vater belügt und seine Frau betrügt. Um herauszufinden, wo er die Geliebte trifft, inszenieren die Jungs eine filmreife Auto-Verfolgung. Die Aufklärung bringt Verborgenes und Verschwiegenes hervor, ist im ersten Moment überraschend und verwirrend, aber letztlich entlastend und befreiend.
Von Marzahn aus in die weite Welt: die aufregende, abgefahrene Geschichte eines unvergesslichen Sommers. Die Walachei, das ist wie Dingenskirchen oder Tripstrille: Irgendwo im Nirgendwo, ein imaginärer Sehnsuchtsort. Tschick aber weiß genau, dass es die Walachei wirklich gibt und dort sein Großvater wohnt. Dieser Andrej Tschichatschow – unaussprechlicher Name, unausstehlicher Kerl – mag ein Kauz sein, doch in seiner Art auch der einzige, dem sich Maik Klingenberg verbunden fühlt. Absolut unterschiedlich, absolute Außenseiter. Brüder im Geiste vielleicht. Beste Voraussetzungen also, um im geklauten Lada-Niva – Richard Claydermans "Pour Adeline" im Ohr – von Marzahn aus aufzubrechen ins Abenteuer. Das kann schon in der Lausitz in einem Maisfeld, an einem Stausee oder in einem Krankenhaus enden. Unendlich aber ist der Blick in den Sternenhimmel – mit Tschick und Isa und allem Glück der Welt. Was Wolfgang Herrndorfs Roman so groß- und einzigartig machte, bringt dieser Film auf die Leinwand. Atmosphärisch dicht, ernsthaft-komisch, assoziationsreich: mit fantastischen Bildern und authentisch starken Darstellern.
Was für ein Fund! In einem Karton hat Michi einen Brief entdeckt, den seine Mutter einst einem Mann schrieb, der wohl sein Vater ist. Seit dem Tod der Mutter lebt der mittlerweile Zehnjährige im Heim. Hier überbieten sich die Jungs in den Schilderungen von Vorzügen und Stärken ihrer – abwesenden – Väter. Wie gern würde Michi da mithalten! So schreibt er dem vermeintlichen Vater und bittet um ein Treffen. Die Vorfreude ist enorm, aber die Enttäuschung gewaltig: Als er Tom zum ersten Mal erblickt, reicht dieser Mann ganz und gar nicht an Michis hohe Erwartungen und Hoffnungen heran. Dann lieber ins Heim zurück! Hier aber kommt es zu einer katastrophalen Begegnung und einer Demütigung ohnegleichen von Vater und Sohn. Michi zieht zwar zum kleinwüchsigen Tom, aber es dauert, bis er den außergewöhnlichen "Wunschvater" vor den neuen Freunden nicht länger als "Hausmeister" ausgibt, sondern akzeptiert und mit anderen Augen sieht. Wahre Größe und wahre Werte werden eben nicht in Zentimetern gemessen!
Ein Roadmovie der besonderen Art, eine filmisch besondere Erkundung und Suche nach dem richtigen Weg. Der Kurzfilm des jungen Filmemachers Christian Schneider gewann auf dem JIM Filmfestival Brandenburg einen ersten Platz in der Gruppe der 18-25-Jährigen und ist beim Kinderfilmfest in einigen Vorführungen als Vorfilm zu Tschick zu sehen.
Redaktionell verantwortlich: Beate Völcker
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