
Bundesweite Fortbildungstagung der Bereichslehrkräfte und Circuslehrkräfte – 18.-20. November 2024 in Potsdam
Tagungsort: Mercure Hotel Potsdam City, Lange Brücke, 14467 Potsdam
- Zusammenfassung der Vorträge, Workshops und Blitzlichter
- Vortrag: Inspirationen zum Lernen in Distanz und mit digitalen Möglichkeiten
- Workshop 2: Materialien zur Diagnose und Förderung im Mathematikunterricht der Jahrgangsstufen 1-10
- Workshop 3: Entwicklung von Lese- und Schreibkompetenz mittels Materialien zur Förderung von Lese- und Schreibflüssigkeit sowie zur Arbeit mit Lesestrategien
- Blitzlicht 1: Kompetenzentwicklung unterstützen und Nachteile ausgleichen
- Blitzlicht 2: Begabungen erwarten – Potenziale erkennen
- Präsentationen Workshop 1: Aus der Praxis – für die Praxis
- Mobiles, frühkindliches Bildungsangebot sowie Gestaltung des Überganges von der Kita in die Grundschule
- Förderung der Bildungschancen in der Primar- und Sekundarstufe
- Starker Beruf – starke Bildung. Berufliche Bildung für Reisende in Deutschland (BeKoSch Projekt)
- Anlage der Abkürzungen von Organisationen
- Präsentationen Workshop 4: Beschulung von Kindern beruflich Reisender in europäischen Nachbarländern
18.11.2024
10:30 – 11:30 Uhr
| Tagungsanmeldung
| Tagungsbereich
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12:15 – 12:30 Uhr | Begrüßung und Information zum Tagungsablauf | Saal 1-3 |
12:30 – 13:00 Uhr | Grußworte | Saal 1-3 |
13:00 – 15:00 Uhr | Vortrag | Saal 1-3 Bitte bringen Sie Laptop, Tablet oder Smartphone mit. |
15:00 – 15:20 Uhr | Kaffeepause | Bankettfoyer |
15:20 – 16:50 Uhr | Workshopband 1 | |
Workshop 1 Mobiles, frühkindliches Bildungsangebot sowie Gestaltung des Übergangs von der Kita in die Grundschule Förderung der Bildungschancen in der Primar- und Sekundarstufe Starker Beruf - starke Bildung / Berufliche Bildung für Reisende in Deutschland | Saal 1-3 | |
Workshop 2 Materialien zur Diagnose und Förderung im Mathematikunterricht der Jahrgangsstufen 1-10 | Gruppenraum | |
Workshop 3 Entwicklung von Lese- und Schreibkompetenz mittels Materialien zur Förderung von Lese- und Schreibflüssigkeit sowie zur Arbeit mit Lesestrategien | Gruppenraum | |
Workshop 4 Beschulung von Kindern beruflich Reisender in europäischen Nachbarländern | Gruppenraum | |
Workshop 5 Gesundheitsmanagement im Alltag (Entspannungstechniken mit Qi Gong) | Gruppenraum | |
17:30 – 22:00 Uhr 17:30 – 18:30 Uhr 19:00 – 20:00 Uhr 20:00 – 21:00 Uhr 21:00 – 22:00 Uhr | Abendgestaltung Führung durch den Landtag Brandenburg durch Günter Baaske und Katja Poschmann (MdL) Abendessen Improtheater Potsdam Erfahrungsaustausch |
Anmeldung erforderlich Restaurant Oscar Saal 1 - 3 Restaurant Oscar |
19.11.2024
09:00 – 09:15 Uhr | Kaffee zum Ankommen | Bankettfoyer |
09:15 – 09:30 Uhr | Begrüßung und Information zum Tagungsablauf | Saal 1-3 |
09:30 – 11:45 Uhr | Blitzlichter je 45 Min Kompetenzentwicklung unterstützen und Nachteile ausgleichen Begabungen erwarten – Potenziale erkennen Das Leben auf der Reise – Ein Versuch, es aus Kinderaugen zu betrachten | Saal 1-3 |
12:00 – 13:00 Uhr | Mittagessen | Restaurant Oscar |
13:00 – 14:30 Uhr | Workshopband 2 | |
Workshop 1 Mobiles, frühkindliches Bildungsangebot sowie Gestaltung des Übergangs von der Kita in die Grundschule Förderung der Bildungschancen in der Primar- und Sekundarstufe Starker Beruf - starke Bildung / Berufliche Bildung für Reisende in Deutschland | Saal 1-3 | |
Workshop 2 Materialien zur Diagnose und Förderung im Mathematikunterricht der Jahrgangsstufen 1-10 | Gruppenraum | |
Workshop 3 Entwicklung von Lese- und Schreibkompetenz mittels Materialien zur Förderung von Lese- und Schreibflüssigkeit sowie zur Arbeit mit Lesestrategien | Gruppenraum | |
Workshop 4 Beschulung von Kindern beruflich Reisender in europäischen Nachbarländern | Gruppenraum | |
Workshop 5 Gesundheitsmanagement im Alltag (Entspannungstechniken mit Qi Gong) | Gruppenraum | |
14:30 – 14:50 Uhr | Kaffeepause | Bankettfoyer |
15:00 – 17:30 Uhr 18:00 – 22:00 Uhr | Begleitprogramm Kulturhistorische Stadtrundfahrt mit Ausstieg am Park Sanssouci Abendessen und Austausch |
Treff: Hoteleingang Restaurant Oscar |
20.11.2024
09:00 – 09:30 Uhr | Möglichkeit zum informellen Austausch bei einem Kaffee | Bankettfoyer |
09:30 – 09:45 Uhr | Begrüßung und Information zum Tagungsablauf | Saal 1-3 |
09:45 – 11:45 Uhr | Vortrag Implementierung des Lernmanagementsystems „DigLu - Digitales Lernen unterwegs“ | Saal 1-3 |
11:45 – 12:30 Uhr | Abschluss der Veranstaltung Feedback, Resümee, Verabschiedung sowie symbolische Übergabe des „Koffers“ an das Land Bayern | Saal 1-3 |
Vorträge
Inspirationen zum Lernen in Distanz und mit digitalen Möglichkeiten
Nele Hirsch, Bildungswissenschaftlerin
Ein interaktiver „Murmelrunden-Vortrag“ mit Inspirationen zum Weiternutzen und kollegialem Austausch
In diesem Vortrag stellt die Bildungswissenschaftlerin Nele Hirsch (eBildungslabor) praxisorientierte Möglichkeiten vor, wie gute Bildung in Distanz und mit digitalen Möglichkeiten umgesetzt werden kann. Der Fokus liegt dabei auf einer Förderung des selbstbestimmten und kollaborativen Lernens sowie einer Kompetenzentwicklung hin zu Kollaboration, Kommunikation, Kreativität und kritischem Denken. Diese Kompetenzen werden in einer digital-geprägten Welt immer wichtiger. Der Vortrag ist interaktiv angelegt. Nach jedem inhaltlichen Impuls gibt es kurze „Murmelphasen“ zum Austausch zwischen den Teilnehmenden.
Bitte bringen Sie Ihren Laptop oder Ihr Tablett bzw. Smartphone mit.
Implementierung des Lernmanagementsystems „DigLu – Digitales Lernen unterwegs“ für Kinder beruflich Reisender
Mirko Sigloch (DigLu-Manager)
Friedhelm Jennessen (Ministerium für Schule und Bildung, NW)
Sven Busch (Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, TH)
Nach dem Abschluss der Pilotphase wird DigLu, entsprechend dem Beschluss der KMK, ab dem Schuljahr 2025/26 verpflichtend in allen Ländern eingeführt. Wir informieren Sie über den aktuellen Entwicklungsstand und stellen technische Neuerungen bzw. Systemanpassungen vor. Gleichzeitig möchten wir Ihnen die weitere Vorgehensweise bis zum Start erläutern und freuen uns über Ihre Rückmeldungen und Anregungen.
Workshops
Mobiles, frühkindliches Bildungsangebot sowie Gestaltung des Übergangs von der Kita in die Grundschule
Theresa Saup und Jana Roth (Kita für Kinder beruflich Reisender, EVIM Bildung gGmbH, HE)
Theresa Saup und Jana Roth werden Sie einführen in die Relevanz des Themas der frühkindlichen Bildung und die Gestaltung des Übergangs von der Kita in die Grundschule. In diesem Kontext stellen sie das Konzept der „Kita für Kinder beruflich Reisender“ in Hessen vor und berichten über wesentliche Erfahrungen der bisherigen Modellphase.
Im interaktiven Workshop erfolgt die Beschäftigung mit Möglichkeiten und Herausforderungen von frühkindlichen Bildungsangeboten von Kindern aus beruflich reisenden Familien. Zudem haben Sie die Möglichkeit das Kita-Mobil kennenzulernen und gemeinsam didaktische Materialen auszuprobieren, welche die kognitive, sprachliche und motorische Entwicklung von Kindern fördern. Im Workshop ist Zeit für den Austausch von Erfahrungen und Best Practices.
Förderung der Bildungschancen in der Primar- und Sekundarstufe
Bärbel Fritz (Schule für Circuskinder, NW), Stefan Lindt (Bereichslehrkraft NW)
Torsten Rudloff (Schule für Kinder beruflich Reisender, EVIM Bildung gGmbH, HE)
Von der Einschulung bis zur Berufsschule – wie können wir möglichst effektiv unterstützen und gute
Bildungsübergänge schaffen?
In diesem Programmpunkt möchten wir auf die Arbeit der Bereichslehrkräfte mit den Schülerinnen und Schülern aus verschiedenen Altersstufen näher eingehen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt darin, die Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit weiteren unterstützenden Institutionen zu erläutern und dabei immer wiederkehrende Fragestellungen zu beantworten.
Außerdem geben wir Tipps und Ratschläge zu zentralen Aspekten unserer Arbeit: z.B. soziokulturelles Grundwissen zu unserer besonderen Zielgruppe, Elternarbeit, Abgrenzung des Arbeitsfeldes, Priorisierung unserer Aufgaben, gesetzliche Grundlagen, Umgang mit Widerständen.
Wichtige Fragen zu den Aufgaben der Bereichslehrkräfte und verschiedenen Gegebenheiten in den Bundesländern werden von einer erfahrenen Bereichslehrkraft erläutert. Welche unterschiedlichen Betreuungsmodelle haben sich bewährt?
Die mobile Kita unterstützt insbesondere bei Fragen zu Defiziten der Erstklässler*innen, die daraus resultieren, dass für Kinder beruflich Reisender in der Regel kein Kindergartenbesuch möglich ist.
Die Schule für Circuskinder in NRW stellt das Schulkonzept mit den verschiedenen Beschulungsformen vor und klärt auf, unter welchen Voraussetzungen Kinder von der Schule aufgenommen werden können. Wo gibt es Berührungspunkte, wie kann eine gegenseitige Hilfestellung und Unterstützung aussehen? Die Schule für Kinder beruflich Reisender stellt die Kombination vom Unterricht im Schulmobil (reisende Schule) und der Betreuung durch Bereichslehrkräfte vor.
Wie gelingt der Übergang eines Schülers mit bzw. ohne Schulabschluss in die Berufswelt? Welche Regeln und Möglichkeiten gibt es speziell für Jugendliche beruflich Reisender? Hierüber informieren Sie die Kollegen der BeKoSch-Standorte.
Abschließend bieten wir Gelegenheit zur Beantwortung individueller Fragen seitens der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Starker Beruf – starke Bildung
Die berufliche Bildung für Reisende in Deutschland
Mathias Michl (BeKoSch Nidda)
Lukas Mutschler (BeKoSch Herne)
BeKoSch ist ein alternatives Berufsschulangebot zur Erfüllung der Berufsschulpflicht für Jugendliche beruflich Reisender in Deutschland. Mathias Michl und Lukas Mutschler informieren Sie über berufsvorbereitende Angebote sowie über Bildungsgänge und Unterrichtsfächer an den drei BeKoSch-Standorten (Nidda, Herne, Neumünster). Die innovative Gestaltung der unterrichtlichen Präsenz- und Distanzphasen tragen wesentlich dazu bei, die Lern- und Lebensbedingungen reisender Jugendlicher zu berücksichtigen und sie beim Erwerb qualitativer Bildungs- und Berufsabschlüsse zu unterstützen. Es werden zudem Anschlussmöglichkeiten zur Gestaltung der weiteren Bildungslaufbahn aufgezeigt.
Materialien zur Diagnose und Förderung im Mathematikunterricht der Jahrgangsstufen 1-10
Dr. Birgit Griese, Ute Freibrodt (LISUM)
Die im LISUM entwickelten Materialien zur Diagnose und Förderung decken alle fünf Leitideen des Mathematikunterrichts ab: Zahlen und Operationen, Größen und Messen, Raum und Form, Gleichungen und Funktionen, Daten und Zufall. Sie bieten diagnostische Aufgaben auf den Niveaustufen der Grundschule und Sekundarstufe I sowie passgenaue Förderimpulse zum Aufarbeiten von Defiziten bzw. zum Weiterlernen. So können individuelle Lernstände erhoben und Lernende beim weiteren Aufbau von Kompetenzen unterstützt werden.
Im Workshop wird das zugrundeliegende Konzept erläutert, und es gibt die Möglichkeit sich mit den Materialien vertraut zu machen und sich dazu auszutauschen.
Entwicklung von Lese- und Schreibkompetenz mittels Materialien zur Förderung von Lese- und Schreibflüssigkeit sowie zur Arbeit mit Lesestrategien
Dr. Anett Pilz, Josefine Prengel (LISUM)
Flüssig lesen zu können bedeutet u.a., nicht mehr mühsam einzelne Buchstaben und Silben zusammenzuziehen, sondern Wörter auf einen Blick zu erkennen und den Inhalt eines kurzen Textabschnittes oder Satzes zügig zu erfassen. Nur wer seinen Kopf von diesen basalen Prozessen entlasten kann, hat die Chance, später auch komplexere Texte zu verstehen und sich mit diesen auseinanderzusetzen. Im Workshop werden wir Materialien vorstellen, die bis in die Sekundarstufe I hinein zur Förderung der Leseflüssigkeit eingesetzt werden können.
Das Ziel muss jedoch sein, aus Texten lernen, Gelesenes für eigene Zwecke nutzen zu können. Dies kann mithilfe strukturiert eingeführter Lesestrategien gelingen, die vor dem Lesen, während des Lesens und nach dem Lesen bewusst und später auch automatisiert angewendet werden. Dafür vorgestellt werden die Strategiesets Lesepilot (Jahrgangsstufen 1/2), LeseLotse (Jahrgangsstufen 3-6) und LeseNavigator (Jahrgangsstufen 7-10).
Beschulung von Kindern beruflich Reisender in europäischen Nachbarländern
Jantine Nederlof ((Stichting Rijdende School, Niederlanden),
Roel Steyvers (Stichting Rijdende School, Niederlande),
Daniela Blicke (Bereichslehrkraft NW),
Katharina Waldbröl (Bereichslehrkraft BY),
Nina Crommelin (ENTE-European Network for Traveller Education, Niederlande)
In diesem Workshop wird das Thema Kinder beruflich Reisender im europäischen Ausland thematisiert. Viele Schausteller- und Zirkusfamilien reisen in benachbarte europäische Länder (Belgien, Luxemburg, Niederlande, Frankreich, Österreich, u.a.), das wirft Fragen und ggf. Probleme auf. Am Beispiel reisender Familien in Österreich und Holland stellen wir Ihnen exemplarisch das österreichische Schulsystem sowie das Schulkonzept der Stichting Rijdende School (Online-Unterricht, Blended Learning, Schulmobil) vor. Dabei werden u.a. strukturelle, rechtliche und pädagogische Aspekte angesprochen. Der Fokus liegt hierbei auf positiven Beispielen einer gelungenen Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften, Bereichslehrkräften und Schulen, über die Ländergrenzen hinweg. Im Anschluss bieten wir den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen und Fragen zu stellen.
Gesundheitsmanagement im Alltag (Entspannungstechniken mit Qi Gong)
Kathrin Altmann, Potsdam
Im ersten Teil dieses Workshops lernen Sie mit Hilfe von Klopf- und Schütteltechniken sowie kleinen Dehnübungen den gesamten Körper (Gelenke, Muskeln, Sehnen) zu erwärmen. Im zweiten Teil werden wir durch 18 harmonische Bewegungen (für Anfänger) Meridiane dehnen und aktivieren sowie Körper und Geist harmonisieren. In einem dritten Teil dieses Workshops beschäftigen wir uns mit heilenden Lauten im Sitzen.
Blitzlichter
Blitzlicht 1: Kompetenzentwicklung unterstützen und Nachteile ausgleichen
Karin Wittram, Daniel Meile (LISUM)
Gleiche Chancen für alle – Nachteile ausgleichen, Unterstützung anbieten. Das LISUM stellt in einem Vortrag die Handreichung "Gleiche Chancen für alle – Nachteilsausgleich für Schülerinnen und Schüler in Brandenburg" vor. Diese entstand in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten und zeigt exemplarisch konkrete Maßnahmen, wie Nachteile ausgeglichen werden können und wie eine Unterstützung im Unterricht umgesetzt wird. Im anschließenden Austausch werden Umsetzungsmöglichkeiten diskutiert und überlegt, wie der Nachteilsausgleich durchgehend für die Kinder beruflich Reisender gewährleistet werden kann.
Blitzlicht 2: Begabungen erwarten – Potenziale erkennen
Maren Wesnigk, Jelena Hohloch, (LISUM)
Vom Potenzial zur besonderen Leistung – auch begabte, leistungsstarke und potenziell besonders leistungsfähige Kinder und Jugendliche benötigen Unterstützung, um ihr Potenzial optimal entfalten zu können. Die im Rahmen der Bund-Länder-Initiative „Leistung macht Schule“ am LISUM Berlin-Brandenburg erstellte Handreichung „Begabungen erwarten – Potenziale erkennen“ gibt zahlreiche schulpraktische Impulse für die lernprozessbegleitende Diagnostik im Kontext der Begabtenförderung.
Mit Blick auf Einsatzmöglichkeiten zum Erkennen besonderer Begabungen (auch) bei Kindern beruflich Reisender werden zunächst ausgewählte Diagnosematerialien und Good-Practice-Beispiele der LemaS-Schulen vorgestellt. Im Anschluss haben Sie die Möglichkeit, sich über deren Verwendung an der eigenen Schule auszutauschen und erste Konzeptideen zu entwickeln.
Blitzlicht 3: Das Leben auf der Reise – Ein Versuch, es aus Kinderaugen zu betrachten
Frank Hakelberg (Deutscher Schaustellerbund e.V.)
Der Vortrag des DSB e.V. stellt die Branche und den Alltag der Schausteller vor und versucht die Volksfestsaison aus den Augen eines Schaustellerkindes zu betrachten: der Start der Volksfestsaison im Frühjahr eines jeden Jahres, die Reisen zu den Festplätzen, Auf- und Abbautage, neue Schulen, neue Mitschüler, neue Lehrer, Hausaufgaben im Wohnwagen, Wochenenden auf der Kirmes, etc.
Der Alltag der reisenden Schausteller und Schaustellerinnen hat einen deutlich stärkeren Einfluss auf den Alltag ihrer Kinder, als dies in den meisten anderen Familien der Fall ist. Viele Eltern gehen morgens zur Arbeit, die Kinder in den Kindergarten oder zur Schule, am Nachmittag steht vielleicht noch das Fußballtraining oder der Geigenunterricht auf dem Terminplan, am Abendbrottisch wird der Tag ausgewertet und der nächste Tag sieht ähnlich aus.
Diese Kontinuität kann man langweilig finden, aber sie ist auch verlässlich, vertraut, stärkend.
Viele Schausteller-Kinder und ihre Familien leben gänzlich anders. Sie sind selten länger als zwei Wochen an einem Ort, oft an mehr als 20 Orten im Jahr. Die Kinder besuchen zahlreiche unterschiedliche Schulen und Klassen, lernen neue Freunde kennen, müssen sich aber bald wieder verabschieden, werden konfrontiert mit diversen Klassenregeln der unterschiedlichen Schulen und Lehrer, verbringen nicht, wie viele der Klassenkameraden die Sommerferien mit ihren Eltern am Strand.
Sie leben am Arbeitsplatz ihrer Eltern und am Arbeitsplatz der vielen anderen Beschicker und Beschickerinnen des jeweiligen Festes. Arbeit, Freizeit, Familie – alles findet immer gleichzeitig statt. Strenge Trennungen dieser Bereiche – so, wie wir das oft aus unserem Alltag kennen – gibt es nicht.
Während die allermeisten Kinder bzw. Jugendlichen von möglichen zukünftigen Berufen vielleicht in kurzzeitigen Praktika eine ungefähre Idee bekommen, erlernen die Kinder beruflich Reisender kontinuierlich die zur Betriebsführung notwendigen praktischen Kompetenzen außerhalb des Klassenzimmers – im Betrieb der Eltern. Innerhalb des Klassenzimmers entstehen durch den ständigen Orts- und somit auch Schulwechsel jedoch Herausforderungen und Defizite, die aber sehr wirkungsvoll durch das System von Stütz- und Stammschulden in ganz Deutschland kompensiert werden, wenngleich einige Nachteile natürlich bestehen bleiben.
Hausaufgabenbetreuung, eigenständiges Lernen und – hier war Corona ein Katalysator – die Möglichkeit, digitale Plattformen zu nutzen, sind unverzichtbar, um mit dem Leistungsstand anderer Kinder mithalten zu können.
Dieser Vortrag wird ein typisches Jahr der Schausteller und Schaustellerinnen nachvollziehen – auch mit Branchen- und Wirtschaftszahlen unterlegen – und den Versuch wagen, diesen Alltag aus Kinderaugen zu betrachten.
Begleitprogramm
Führung durch den Landtag
Der Brandenburger Landtag befindet sich direkt gegenüber vom Hotel. Der ehemalige brandenburgische Bildungsminister (2014 – 2017) und Landtagsabgeordnete (2004-2024) Günther Baaske führt Sie durch das 2014 errichtete Landtagsgebäude in Potsdams Mitte.
Es können maximal 25 Personen an der Führung teilnehmen. Eine Anmeldung ist erforderlich. Die Reihenfolge der Anmeldung zählt.
Stadtrundfahrt mit Ausstieg und Spaziergang zum Schloss Sanssouci
Die Ausblicke auf das UNESCO-Welterbe aus zahlreichen Schloss- und Parkanlagen lassen erahnen, warum einst Könige und Kaiser Potsdam zu ihrer Residenz erkoren haben. Auf unserer durch Stadtführer begleiteten Stadtrundfahrt sehen Sie die bekanntesten Sehenswürdigkeiten Potsdams. Ein anschließender Spaziergang führt Sie zum Schloss Sanssouci. Wir starten am Hotel.
Improtheater Potsdam
Das Improtheater Potsdam überrascht Sie mit improvisiertem Theater – kurz Improtheater. IMPRO entsteht im Moment, ganz ohne Drehbuch und Proben. Das können kurze interaktive Comedy-Szenen oder ganze Theaterabende sein. IMPRO passt für jedes Alter und lässt sich als nachhaltige Methode des spielerischen Lernens auf viele Kontexte anwenden.
Sie bestimmen selbst den Inhalt. Bitte füllen Sie dafür die ausgelegten Zettel aus, die dann in überraschender Art und Weise in verschiedenen Genres wie Western, Krimi, Musical zum Einsatz kommen.
Ansprechpartnerin
Heike Buhlmann
Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg
Tel. 0331 866-3870
E-Mail: heike.buhlmann(at)mbjs.brandenburg.de
Redaktionell verantwortlich: André Koch, LIBRA
Der Bildungsserver Berlin-Brandenburg ist ein Service des Landesinstituts Brandenburg für Schule und Lehrkräftebildung im Auftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (Berlin) und des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport Land Brandenburg.