Römisches Reich
Allgemeine Informationen
Die Krise Roms ist nur vor dem Hintergrund der Eroberungszüge zu verstehen. Anfangs war Rom eine kleine Stadt, die zur Verwaltung einige Beamte, sog. Magistrate, mit fest umrissenen Aufgabengebieten hatte. Um Machtmißbrauch der Beamten zu verhindern, gab es einige Kontrollmechanismus. Ihre Amtszeit wurde auf ein Jahr beschränkt (Annuität), die Kollegen konnten sich gegenseitig Handlungen verbieten (Kollegialität). Volkstribune konnten von ihrem Vetorecht Gebrauch machen, falls sie die Recht der Plebs bedroht sahen. Höhere Beamte durften den niedrigeren Beamten Handlungen untersagen.
Der Senat war ebenfalls ein Regulativ, indem er jedem Beamten vor einer Handlung ein sog. sentus consultum, also eine Art Handlungsempfehlung, gab. Diese war jedoch faktisch bindend, wollte der Beamte nicht seine Karriere vorzeitig beendet wissen.
Das Volk war über verschiedene Volksversammlungen nur unzureichend an der politischen Teilhabe beteiligt; wichtige Entscheidungen über Krieg und Frieden oder die Wahl der höheren Beamten erfolgte gestaffelt nach Besitz. Waren sich die beiden oberen der fünf Klassen einig, war die Abstimmung beendet. Und diese beiden oberen Klassen waren untereinander verwandt und schoben sich selbst die Führungspositionen zu.
In Rom gab es das Prinzip der Selbstbewaffnung. Wenn Krieg war, mussten die Römer mit eigener Uniform und mit eigenen Waffen ins Feld rücken. Das geschah traditionellerweise in der warmen Jahreszeit. Sollte die militärische Lage prekär werden, wurde ein Diktator für maximal ein halbes Jahr ernannt, da ein Krieg ja nicht länger dauerte.
Mit der Expansion Roms zeigte es sich, dass dieses System für eine kleine Stadt funktioniert, nicht aber für die Beherrschung eines Weltreiches. Durch die Eroberungen hatte sich die führende Senatorenschicht riesige Latifundien geschaffen, die sie durch Sklavenheere bewirtschaften ließ. Der einfache Römer, der ein kleines Feld bebaute, konnte da wirtschaftlich nicht mehr mithalten. Zudem musste er lange Kriegsdienste leisten. Kleine Höfe zu betreiben, war schlichtweg nicht mehr rentabel. Die einfachen Römer verkauften ihre Höfe und gingen als städtisches Proletariat nach Rom. Dadurch konnten sie sich aber nicht mehr selbst bewaffnen. Da jede römische Legion mindestens zur Hälfte aus römischen Bürgern bestehen musste, war die Angriffs- und Verteidigungsbereitschaft Roms gefährdet.
Marius löste das Problem, indem er die Soldaten bezahlte. (Andere Lösungsansätze wie die der Gracchen scheiterten). Dadurch waren die Soldaten aber eng an den Feldherren gebunden, war er es doch, der sie bezahlte. Das merkten die führenden Politiker schnell und nutzten das Heer, um politische Forderungen durchzusetzen. Auch der Charakter der Herrschaft änderte sich, indem es nunmehr mehrjährige Diktaturen gab. Der Weg zur Alleinherrschaft war vorgezeichnet.
Mögliche Aufgaben:
- Vergleichen Sie das Herrschaftssystem der römischen Republik mit der attischen Demokratie.
- Erarbeiten Sie aus Ciceros de re publica das römische Staatsverständnis.
- Arbeiten Sie aus Sallusts bellum Iugurthinum die Gründe für das Scheitern der römischen Republik heraus.
- Vergleichen Sie die Herrschaft Caesars mit der Herrschaft des Augustus.
- Augustus spricht in seinem Rechenschaftsbericht davon, dass er die Republik wiederhergestellt habe. Überprüfen Sie diese Behauptung auf ihre Stichhaltigkeit hin.
- Rom verwaltete sein Reiches mit ca. 1000 Personen, die EU-Verwaltung hat ca. 43000 Beschäftigte. Erarbeiten Sie die wesentlichen Unterschiede der Verwaltung.
Sekundarstufe I:
Arbeitsblätter zum Thema "Römer"
Auf den Seiten von Monika Wegerer finden Sie Arbeitsmaterialien und Arbeitsblätter zum Thema "Römer" zum kostenlosen Download.
Römer WEB
Bei kidsnet.at finden SchülerInnen ein kindgerechtes Web über Römer und erfahren Wissenswertes und Informatives über ihr Leben.
Sekundarstufe II:
Eine eigene Seite nur über das Römische Reich bietet zuverlässige Informationen.
Auf dem Bildungsserver Baden-Württembergs finden sich nützliche Hinweise mit Verlinkungen.
Redaktionell verantwortlich: Dr. Uwe Besch, LISUM
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