Zitat August 2013

Zitat August 2013

Zitat August 2013

Life is like a soup. You get out what you put in.

Wenn eines meiner Kinder 18 Jahre alt geworden ist, habe ich meine Erinnerungen an diese ersten 18 gemeinsamen Jahre in Form eines Buches für sie zu Papier gebracht. Auf der Suche nach einem passenden Titel für eines der Bücher bin ich auf dieses Zitat gestoßen. Den Verfasser konnte ich nicht ausfindig machen. Beim Lesen des Zitats sah ich meinen Sohn vor mir und gleichzeitig mich und dachte, dass das Zitat eine einfache Weisheit in sich trägt und gleichzeitig etwas sehr Lebenspraktisches. Übersetzt wird es an verschiedenen Stellen mit „Wie du in den Wald rufst, so schallt es zurück“. Mit dieser Übersetzung kann ich mich nicht anfreunden. Ich bleibe beim englischen Zitat „Life is like a soup. You get out what you put in“. Es  ist für mich wie eine Ermahnung, ein Achtungszeichen und auch eine Maxime für mein Leben, für den Alltag und für die Art, wie ich mit anderen Menschen umgehe. „You get out what you put in“ –  wie oft habe ich schon erfahren, dass es so ist. Im Privaten schaue ich auf meine Kinder und sehe wie meine Überzeugungen und Haltungen, meine positiven und negativen Eigenschaften sie geprägt haben. Diesen „Output“ habe ich vor Augen. Das Ergebnis stimmt mich insgesamt freudig, in manchen Punkten aber auch nachdenklich oder es erschreckt mich, aber vor allem motiviert es mich, weiter daran zu arbeiten, mein Verhalten zu reflektieren.

Mein Umgehen mit Freunden, mit Problemen oder Herausforderungen bewirkt Reaktionen und hat Konsequenzen. Sicher liegt nicht immer alles in meiner Hand, aber sehr oft habe ich eine wirkliche Entscheidung. Ich denke an meine Arbeitsbereiche in der Senatsverwaltung, an meinen Umgang mit Kolleginnen und Kollegen und den Aufbau von Netzwerken im Arbeitsalltag. Bei den Netzwerken ist es besonders gut spürbar. Je offener, kooperativer und motivierter ich mit Anderen umgehe, desto besser funktioniert das Netzwerk oder um bei dem Bild der Suppe zu bleiben, desto höher ist die Qualität der Suppe.

„You get out what you put in“ ist aus meiner Sicht auch ein guter Leitsatz für Führungskräfte. Schafft die Leitung ein Klima, das die Stärken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Entfaltung bringt, lässt sie Spielraum für eigene Entscheidungen und zeigt Vertrauen, so wird sich all das voraussichtlich positiv auf die Atmosphäre im Team und auf den Output auswirken.
Auch für bildungspolitische Überlegungen erscheint mir das Zitat als ein lohnenswerter Leitgedanke.
Im Nachdenken über die Tiefgründigkeit und Klarheit des auf den ersten Blick einfachen Satzes ist für mich die wichtigste Einsicht, nicht zu vergessen meine eigenen Gedanken zu reflektieren und immer wieder die Perspektive anderer Menschen einzunehmen. Und dabei fällt mir wieder ein Zitat ein:
    Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
    Achte auf Deine Worte, denn sie werden Deine Taten.
    Achte auf Deine Taten, denn sie werden zur Gewohnheit.
    Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.

Vielleicht findet es sich irgendwann bei den kommentierten Zitaten wieder.

Roswitha von der Goltz,
zuständig für die Bereiche Kooperation Jugendhilfe und Schule, Soziale Stadtentwicklung sowie Migration / Integration in der Kinder- und Jugendhilfe bei der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.

Roswitha von der Goltz

  • geboren 1955 in Paderborn
  • 1973: Abitur in Paderborn
  • 1973-1980: Studium der Sozialwissenschaften, Pädagogik, Politologie und Soziologie an der Georg-August-Universität, Göttingen und der Freien Universität, Berlin
  • 1980-2013 Leiterin eines Mobilen Teams zur Suchtprävention/ Senats-verwaltung für Jugend und Sport, Dozentin für Medienpädagogik an der Alice-Salomon-Hochschule und an der Evangelischen Hochschule, Mitbegründerin und Leiterin des Labyrinth Kindermuseum Berlin
  • aktuell zuständig für die Bereiche Kooperation Jugendhilfe und Schule, Soziale Stadtentwicklung sowie Migration / Integration in der Kinder- und Jugendhilfe bei der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.

Hinweis

Die dargestellten Meinungsäußerungen in den Kommentaren zu den Zitaten des Monats widerspiegeln die Meinung des jeweiligen Autors und werden nicht vom Bildungsserver Berlin-Brandenburg inhaltlich verantwortet.

Redaktionell verantwortlich: Ralf Dietrich, LISUM