Zitat Oktober 2006

Zitat Oktober 2006

Zitat Oktober 2006

"Eine Idee, die nicht gefährlich ist, hat es nicht verdient, überhaupt Idee genannt zu werden."   (Oscar Wilde, irisch-englischer Schriftsteller, 1854-1900)


Ideen können Gewissheiten ins Wanken bringen. Gewissheiten sind der Rahmen der unser Leben begleitet, diese zu sprengen und neue Ufer zu betreten haben die Menschen schon immer mit Ängsten, aber auch mit Hoffnungen verbunden. Gerade für junge Menschen brauchen wir viele Ideen, um deren Chancen zu verbessern. Viel zu oft wird in den Ideen zu schnell und nur die Gefahr gesehen, und nicht die Grundlage für notwendige Veränderungen. Schauen wir der Erosion der Begrifflichkeit "Bildung" in den letzten fünf Jahren hinterher, so wird schnell deutlich, dass hier für manche gefährliche Ideen geboren wurden, die "unseren" Rahmen aus Zuständigkeiten, Gesetzen, Richtlinien etc. erheblich ins Wanken gebracht haben. So war bis vor wenigen Jahren noch die Gewissheit unumstößlich, dass für die Bildung junger Menschen die Schule, Lehrerinnen und Lehrer, vielleicht noch der Brockhaus oder in jüngster Zeit Herr Schwanitz* zuständig waren.
Folgen wir der Idee, dass Bildung immer und zunächst Selbstbildung ist, müssen wir Abschied nehmen von bisher klaren Zuständigkeiten: Bildung hat dann viele Orte, und viele mehr als bisher sind aufgerufen, diese in ihrem Rahmen zu ermöglichen: Eltern, Kita, Jugendarbeit, Schule. Viele sind aufgerufen, sich neu zu sortieren, sich neue Gewissheiten zu verschaffen, Bildung in ihrem Rahmen zu ermöglichen! Ideen sind immer ein wenig gefährlich, aber wenn das Ziel stimmt, und darauf kommt es an, dann sollten wir all unsere Kraft und Kreativität darauf richten, uns in die „Gefahrenzone“ zu begeben und die Veränderungen mit zu gestalten.
Unsere Kinder haben es verdient und sie haben ein Recht darauf.


* Gemeint ist der 2004 verstorbene Literaturprofessor und Autor Dietrich Schwanitz, der 1999 den Bestseller „Bildung. Alles was man wissen muss“ veröffentlichte.

Vita Bernd Mones

  • geb. 1960 in Köln
  • 1975-77 Ausbildung zum Papiermacher
  • 1978-82 Weiterführende Schulen und Zivildienst
  • 1983-87 Studium Sozialpädagogik
  • 1988-89 Freiwilligendienst in der KZ- Gedenkstätte Stutthof/Polen
  • 1990-92 Offene Jugendarbeit
  • 1992-96 Geschäftsführer beim Bund der Deutschen Katholischen Jugend im Erzbistum Berlin
  • Seit 1996 Geschäftsführer des Landesjugendringes Brandenburg
  • Vorsitzender des Landesjugendhilfeausschuss
  • Vorstandsmitglied der Stiftung für die internationale Jugendbegegnungsstätte Auschwitz
  • Vorsitzender des Bildungsverbundes für die internationale Jugendbegegnungsstätte Sachsenhausen

Redaktionell verantwortlich: Ralf Dietrich, LISUM