"Wie der kleine rosa Elefant einmal sehr traurig war und wie es ihm wieder gut ging": Der rosa Benno und der gepunktete Freddi sind beste kleine Elefanten-Freunde. Sie liegen faul im Schatten, bespritzen sich mit Wasser, haben viel Spaß miteinander. Das Leben könnte so schön sein, müsste Freddi nicht irgendwann mit seiner Herde weiterziehen. Der Abschied ist bitter, was hilft dem Zurückbleibenden aller Trost: Benno vermisst seinen Freund unendlich, von Tag zu Tag wird er trauriger. Er mag weder essen noch spielen. Aber vielleicht kann ihm ja Heureka helfen. Die weise Eule gibt ihm drei Ratschläge mit auf den Weg – und Benno beherzigt ihre Worte: Er lernt zu weinen, bis die Regenwolken der Trauer leer sind. Er lernt, von seinem Riesen-kummer anderen zu erzählen. Und er lernt, dem verlorenen Freund einen Platz in seinem Herzen zu bewahren. Das alles hilft ihm, wieder lachen zu können, neue Freunde und Freude am Leben zu finden.
Der Maulwurf und der fliegende Teppich / Der Maulwurf als Maler / Der Maulwurf und der grüne Stern (CSSR 1969-1976)
Regie: Zdenek Miler
empfohlen ab vier Jahren
Themen: Freundschaft, Natur, Umwelt, Abenteuer, Gefahr, Angst, Mut, Hilfsbereitschaft, Farbe, Fantasie
Der kleine Maulwurf ist eine Film-Legende – aus Prag exportiert in 80 Länder der Welt. 1957 sei der Zeichner Zdenek Miler auf der Suche nach einer geeigneten Trickfilmfigur angeblich über einen Maulwurfshügel gestolpert. Danach hat er ein wenig experimentiert, bis das eigentlich nicht sehr ansehnliche Tierchen sein grundsympathisches Aussehen erhielt. Gleich mit dem ersten Film, »Wie der Maulwurf zu seiner Hose kam«, gewann Zdenek Miler den Silbernen Löwen in Venedig. Am 30. November 2011 ist der Maulwurf-Erfinder in Prag gestorben. Diese Auswahl drei seiner Filme, an die Kinder mit ihren Ansprüchen und Bedürfnissen nach ernsthafter Welterkundung und humorvoller Ermutigung auch heute noch anknüpfen können, ist eine Hommage an ihn und sein Werk.
Es war einmal ein Müller, der hatte drei Söhne. Als der Vater starb, mussten sie sich die Erbschaft teilen: der älteste bekam die Mühle, der mittlere noch einen Esel, der jüngste aber nur den Kater. Hans ist enttäuscht ob dieser scheinbar geringsten Hinterlassenschaft. Am liebsten möchte er sich aus dem Katerfell ein Paar Pelzhandschuhe machen lassen. Zum Glück kann das Tier dies Vorhaben abwenden und Hans überreden, für sich, den Kater, ein Paar Stiefel zu erwerben. Das würde Hans auch bestimmt nicht bereuen! Als menschenähnlicher, gestiefelter Kater zieht Minkus mit den Worten von dannen: »Das Glück liegt auf der Straße!« Nachdem der böse Zauberer Abaddon angedroht hat, Hansens Brüder aufgrund ihrer Steuerschuld in Hunde zu verwandeln, nimmt der kluge Kater auch deren Geschicke in die Hand. Am Königshof sackt er nicht nur Gold ein, sondern macht die Prinzessin neugierig auf Hans, den er als standesgemäßen Grafen ausgibt. Auf dem bekannten Grimmschen Märchen basierend, ist dies eine opulente, originelle Neuverfilmung, entstanden im Rahmen der ARD-Märchenfilmreihe »Acht auf einen Streich«.
Für andere mag es nur ein Stück Holz sein, für den kleinen Lillebror aber ist dieses Ast-Männchen der einzige und beste Freund. Nach dem Familienumzug aufs Land hat sich der Junge zwar schnell eingelebt in der neuen Umgebung, doch fehlt es ihm an Spielgefährten. Da kommt der lustige Holzknorzel gerade recht. Knerten ist der perfekte Begleiter für Lillebrors Entdeckungsreisen durchs Dorf, in den Wald und hinter die nächsten Hügel. Das Ast-Männchen hat vor fast gar nichts Angst, nur Ameisen, Feuer und Mädchen erscheinen ihm etwas gefährlich. Lillebror sorgt sich rührend um seinen Freund und lässt ihn nicht mehr aus den Augen. Abends im Bett erzählen sie sich Abenteuergeschichten und erobern ihr eigenes Fantasiereich. Das gibt Kraft für die Bewährungsproben am Tag, wenn Lillebror der Familie aus manchen Nöten hilft oder seinen Gefährten verteidigen muss. Der Film basiert auf den Kinderbüchern der norwegischen Autorin Anne-Catharina Vestly (deutscher Titel: »Kleiner Freund Knorzel«).
Jeden Sommer durfte der kleine Leon die Ferien bei seiner Tante verbringen. Sie hat dem Neffen aus ihrem reichen Bücherschatz vorgelesen und ihn in die fantastischsten Geschichten eintauchen lassen. Als die Tante stirbt, hinterlässt sie der Familie ihr Haus am Meer. Leon erbt die wertvolle Bibliothek. Da der Siebenjährige des Lesens noch unkundig ist, stimmt er sogar einem Verkauf der alten Bücher zu. Der Erlös soll die Dachreparatur des Häuschens finanzieren. Fast zu spät merkt der Junge, dass es sich um Erstausgaben handelt, die einzigartig sind: Ihre Figuren – Peter Pan, Aladdin, Mogli, Dornröschen – werden lebendig. Sie zeigen sich Leon, weil er der von seiner Tante auserwählte Leser und damit Bewahrer ihrer Geschichten ist. Doch dafür muss Leon den Zauberspruch an der Wand lesen. Weil er das nicht kann, lässt ihn die böse Hexe auf Zwergenmaß schrumpfen. Leon wird mit den Büchern und all den Märchenfiguren vom Buchhändler abtransportiert. Die Zeit drängt. Leon muss über sich selbst hinauswachsen und lesen lernen. Für ein gutes Ende muss er der Kraft und der Macht von Worten und Sprache vertrauen.
Ein peruanischer Junge ist aus seinem Heimatland in die Niederlande gekommen. Hier wurde er adoptiert, hier bekam er seinen Namen. Koos ist klein, von dunkler Hautfarbe und wasserscheu. Nur zu gern möchte der Achtjährige seinem Adoptivvater ähnlich sehen: Jaap ist lang, blond und ein leidenschaftlicher Schwimmer. Immerhin färbt Koos Freundin Isa ihm schon mal helle Strähnchen in die schwarzen Haare. So kann er sich wenigstens etwas holländischer fühlen. Seitdem Koos aber von der Schwangerschaft der Mutter weiß, befürchtet er, das neue Kind werde ihn in der Gunst der Eltern verdrängen. Als er vor dem Einkaufszentrum auf eine Gruppe peruanischer Musiker trifft, nehmen ihn die Geschichten ihrer Urahnen gefangen. Er beginnt zu fühlen, selbst ein Nachfahre der Inkas, ein ›Indianer‹ zu sein. Koos möchte sein Geburtsland kennen-lernen und seinen indianischen Namen wissen. Doch den wird er nur dann erfahren, wenn er eine Mutprobe besteht und in einem Ritual seine Angst vor dem Wasser überwindet.
»Über die Liebe brauchst du dir jetzt noch keine Sorgen zu machen«, sagt der Vater zu Anne – und beweist damit nur, dass er keine Ahnung hat. Die Zehnjährige ist total verknallt in den Neuen in ihrer Klasse. Aber auch die schöne Ellen hat mehr als nur ein Auge auf Philipp geworfen. Anne muss also – gemeinsam mit ihrer besten Freundin Beate – dem Schicksal auf die Sprünge helfen. Ein gefälschter Liebesbrief scheint die Konkurrentin aus der Bahn und die Gefühle des Jungen auf den richtigen Weg zu bringen. Doch dann geht manches schief zwischen Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt. Als ob die Tücken um Liebe und Freundschaft nicht schon verwirrend genug wären, gibt‘s bei Anne noch eine Steigerung. Die Realität ihres aufregenden Lebens projiziert sie in Spukgeschichten: Durch Bilder von der einstmals unglücklich verliebten Helga, die von ihrem hartherzigen Vater angeblich in eine Wand eingemauert wurde, glaubt Anne sich an ihr eigenes Schicksal erinnert. Der Film entstand nach dem Kinderbuch-Bestseller der Norwegerin Vigdis Hjort (deutscher Titel: »Tilla liebt Philipp«).
Ausgerechnet Heiligabend kommt die zwölfjährige Kattaka hinter ein Familiengeheimnis: Ihr vermeintlicher Vater Daniel ist gar nicht ihr leiblicher Vater. Der heißt Alexej und liegt gerade mit einem russischen Schiff in einem polnischen Hafen. Bitter enttäuscht von der Lüge ihrer Eltern, will Kattaka unbedingt zu ihrem wirklichen Vater. Als verständnisvolle Begleitung bietet sich die benachbarte Rentnerin Lene an. In einem klapprigen »Barkas« machen sie sich auf den Weg. Kurz hinter der deutsch-polnischen Grenze taucht im Fond des Autos ein ›blinder Passagier‹ auf: Kattakas Freund Knäcke, der sich das Abenteuer nicht entgehen lassen will. In Stettin angekommen, ist das Containerschiff leider schon Richtung Danzig unterwegs. Je weiter sie ihre Reise gen Osten führt, desto mehr spürt Kattaka, auch Lene ringt innerlich mit einem Geheimnis. Auf der Suche nach Identität und den eigenen Wurzeln muss sich die Freundschaft zwischen den Generationen bewähren.
1964 kommt Hüseyin Yilmaz nach Deutschland, um seiner in der Türkei auf ihn wartenden Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Doch dann beschließt er, Frau und Kinder nachzuholen. Anfangs fällt die Eingewöhnung schwer, alles ist anders: das Land, die Kultur, das Essen, die Religion. Nach und nach richten sie sich zwar ein, aber wie ist das nun mit der Heimat? »Wer oder was bin ich eigentlich – Deutscher oder Türke?«, fragt sich der sechsjährige Enkel, als ihn beim Fußball weder die türkischen noch die deutschen Mitschüler in ihre Teams wählen. Seine 22-jährige Cousine wiederum weiß nicht, wie sie der Mutter beibringen soll, dass sie schwanger ist von einem ›Nicht-Türken‹. Die Verwirrung wird komplett, als Hüseyin der Familie eröffnet, er habe ein Haus in Anatolien gekauft und möchte mit allen dorthin fahren. 45 Jahre, nachdem er als der »Eine-Million-und-erste-Gastarbeiter« in die Bundesrepublik kam, ist manches anders, vieles aber noch immer ernsthaft-komisch in und zwischen den Kulturen.
Redaktionell verantwortlich: Beate Völcker
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