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BERLIN HAT TALENT

  • Erstellt von Frank Oppermann

Das Programm BERLIN HAT TALENT (BHT) ist eine gemeinsame Initiative des Landessportbunds Berlin und des Senats. Alle Kinder sollen sportlich gefördert und gefordert werden – unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen. 

Der Landessportbund, der Senat und die Humboldt-Universität zu Berlin (HU) wollen im Rahmen von BERLIN HAT TALENT wissenschaftlich jetzt noch enger zusammenarbeiten. Das Institut für Sportwissenschaft der Humboldt Universität zu Berlin hat deshalb die wissenschaftliche Begleitung des Programms unter Leitung des anerkannten Sportmediziners, Univ. - Prof. Dr. med. Bernd Wolfarth, übernommen. 

Mit dem Programm BERLIN HAT TALENT existiert seit 2011 eine Initiative zur nachhaltigen Bewegungsförderung von Berliner Grundschulkindern. Am Anfang werden die motorischen Fähigkeiten der Kinder in den dritten Klassen mit dem Deutschen Motorik-Test (DMT) ermittelt. Der Test wird von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie koordiniert. Auf der Grundlage der DMT-Ergebnisse erhalten die Schülerinnen und Schüler zielgerichtete Bewegungsempfehlungen und Zugänge zu konkreten Sportangeboten durch den Landessportbund Berlin. Dazu zählen Gutscheine für Probetrainings, die Teilnahme an Talentiaden oder Bewegungsfördergruppen und spezielle Angebote für Kinder mit Beeinträchtigungen, z. B. ParaTalentTage oder inklusive Sportfeste. 

Ab dem Schuljahr 2023/24 schließt sich die HU Berlin dem institutionsübergreifenden Programm BERLIN HAT TALENT an. „Bewegung und Sport sind förderlich für Schülerinnen und Schüler, verbessern die Fitness, stärken das Selbstvertrauen und verhindern Krankheiten. Gerade nach der Pandemie sind individuell passende und wirksame Bewegungsangebote für Kinder und Jugendliche wichtiger denn je. Wir freuen uns deshalb sehr, nun in Kooperation mit Prof. Dr. med. Bernd Wolfarth und seinem Team des Instituts für Sportwissenschaft die Wirksamkeit der etablierten Programmmaßnahmen evaluieren zu können. Auf der Grundlage empirischer Daten wollen wir dann auch neue Impulse in das Programm aufnehmen,“ sagt Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch.

 „BERLIN HAT TALENT ist eine Bewegungsinitiative für gesunde Schülerinnen und Schüler. Dabei geht es einerseits um mehr Bewegung und Sport als Präventionsmaßnahme zur Vermeidung von Zivilisationskrankheiten. Andererseits geht es um mehr Bewegung und Sport als Voraussetzung für sportliche Erfolge. Wir wollen mit unserer Expertise aus sportwissenschaftlicher und gesundheitlich-medizinischer Sicht BERLIN HAT TALENT weiter voranbringen“, sagt Prof. Dr. med. Bernd Wolfarth.

Iris Spranger, Senatorin für Inneres und Sport: „BERLIN HAT TALENT macht so besonders, dass es ein Programm für alle Grundschulkinder – sowohl mit als auch ohne Beeinträchtigungen – ist. Sie alle werden beraten und erhalten die Möglichkeit, sich dem Sport im Verein anzunähern. Der Gutschein für ein dreimonatiges Probetraining in einem Sportverein stellt zudem einen großen Mehrwert dar und hilft denjenigen, die sich organisierten Sport nicht ohne Weiteres leisten können. Es geht darum, Bewegung zu fördern und vielleicht sogar die Freude daran neu zu finden. Als Sportsenatorin ist es mir wichtig, solche Projekte zu unterstützen. Ich danke der HU Berlin für die wissenschaftliche Begleitung, die unsere bisherigen Maßnahmen stützen und vielleicht sogar neue aufzeigen wird.“ 

 LSB-Präsident Thomas Härtel: „Unser Dank gilt der Deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport, die mit ihrer Arbeit das Fundament für die bundesweit beachtete Bewegungsinitiative geebnet hat. Mit dem Wechsel zur Humboldt-Universität bietet sich nach mehr als zehn Jahren Programmbestehen die Möglichkeit, neue inhaltliche Schwerpunkte zu setzen und noch deutlicher die gesundheitlich-medizinische Wirkung von regelmäßiger Bewegung zu untersuchen sowie im Rahmen ihrer Ausbildung von Sportlehrerinnen und Sportlehrern auch neue Impulse für den Schulsport zu geben.“

Inhaltliche Schwerpunkte sind daher gleichberechtigt: 

  • allgemeine Bewegungsförderung von Kindern (u. a. durch Vermittlung in/an den organisierten Sport)
  • Talentsuche
  • Förderung von Kindern mit motorischem Förderbedarf
  • Förderung von Kindern mit Beeinträchtigung

Darüber hinaus wird mit der HU-Kooperation angestrebt, Handlungsempfehlungen zu gesellschaftlich relevanten Inhalten zu erarbeiten, z. B. Aufarbeitung der Corona-Pandemie oder Chancen des Ganztags für die niedrigschwellige und sozialgerechte Bewegungsförderung.

 

Redaktionell verantwortlich: Thomas Hirschle, LISUM