Zitat Oktober 2016

Zitat Oktober 2016

"Versuche nicht, ein erfolgreicher, sondern ein wertvoller Mensch zu sein." (Albert Einstein)

Noch zu oft wird in unserer Gesellschaft als "erfolgreicher Mensch" nur jener bezeichnet, der materiellen Reichtum, Macht, eine angesehene Position oder den höchstmöglichen Bildungsabschluss vorweisen kann. Wie viel schöner, verbindlicher und lebenswerter wäre unser Zusammenleben, wenn wir unseren Kindern beibringen würden, was es heißt, wertvoll mit sich selbst, mit anderen Menschen und ihrer Lebenswelt umzugehen. 

Kinder und Jugendliche sind bereits ab einem frühen Alter sehr gut in der Lage Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Durch Freiräume, die wir ihnen zugestehen (im familiären Kontext, in der Schule, in der Freizeit), lernen sie, eigene Ideen und Vorstellungen zu entwickeln und umzusetzen. Sie erleben die Wirksamkeit ihres eigenen Handelns (oder Unterlassens).

Die Jugendverbandsarbeit im Land Brandenburg setzt mit ihren selbstorganisierten Angeboten genau dort an. Durch das Bereitstellen von (Frei-)Räumen für Kinder und Jugendliche ermöglicht sie jungen Menschen, sich ihre Lebenswelt zu gestalten. So wie sie es sich vorstellen: Bunt und laut, gediegen und gemütlich, sichtbar oder zurückgezogen. Jugendverbände sind Orte der Gemeinschaft, in denen sich Kinder und Jugendliche ausprobieren können und scheitern dürfen, ohne verurteilt zu werden. Und in denen sie erfahren, dass es nicht immer darauf ankommt, das teuerste Auto, den bestbezahltesten Job oder das dickste Portemonnaie zu haben.

Seit 12 Jahren bin ich hauptberuflich für die Jugendverbände und kommunalen Jugendringe im Landesjugendring Brandenburg e.V. tätig. In meiner täglichen Arbeit der Beratung, Qualifizierung und Unterstützung der 37 Mitgliedsorganisationen begegnen mir immer wieder unglaublich wertvolle Menschen. Junge Ehrenamtliche, die bereits mit 15 oder 16 Jahren wöchentlich Kindergruppen anleiten (z.B. bei den Pfadfinder_innen), Studierende, die ihre Semesterferien komplett dafür aufopfern, Kinder und Jugendliche in Ferienfreizeiten zu betreuen (kostenlos und ehrenamtlich), Auszubildende, die ihren Urlaub in Beratungsräumen und auf Verbandsklausuren verbringen, weil sie an der Entwicklung ihres Jugendverbandes mitwirken wollen. Diesen wertvollen Menschen gebührt meine Anerkennung. Immer wieder aufs Neue. 

Die Aufgabe des Landesjugendrings ist es, für angemessene Rahmenbedingungen zu sorgen, um die Ehrenamtlichen in ihrer täglichen Arbeit vor Ort zu unterstützen. Ressourcen (Räume, Materialien, Geld für die Durchführung von Bildungs- und Freizeitangeboten), Qualifizierung und Beratung sowie das Eintreten für eine gesellschaftliche Anerkennung und Wertschätzung der Jugendverbandsarbeit stehen im Vordergrund. 

Und der Erfolg unserer Arbeit lässt sich in Zahlen messen: An jedem einzelnen Kind und Jugendlichen, das/den wir in der Entwicklung ihrer/seiner sozialen Kompetenzen auf dem Weg zum wertvollen Menschen begleitet haben.

 

Melanie Ebell ist seit dem 01.10.2016 Geschäftsführerin des Landesjugendrings Brandenburg e.V.



Melanie Ebell

    Melanie Ebell wurde 1981 in Brandenburg a. d. Havel geboren und ist seit dem 01.10.2016 Geschäftsführerin des Landesjugendrings Brandenburg e.V. Seit 2004 war sie als Referentin für Jugend(verbands)arbeit und Jugendpolitik im Landesjugendring tätig. 

      Sie ist aktiv als:

      • stellvertretende Vorsitzende des Landes-Kinder- und Jugendausschuss des Landes Brandenburg
      • stellvertretende Vorsitzende der Aktion Kinder- und Jugendschutz Brandenburg e.V.
      • Beisitzerin des Landes Brandenburg in der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien
      • Vorsitzende des Beirates der Berlin-Brandenburgischen Landjugend e.V.
      • Gründungsmitglied des Vereins gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit
      • Vorstandsmitglied des Bundesausschusses Politische Bildung e.V.

      Hinweis

      Die dargestellten Meinungsäußerungen in den Kommentaren zu den Zitaten des Monats widerspiegeln die Meinung des jeweiligen Autors und werden nicht vom Bildungsserver Berlin-Brandenburg inhaltlich verantwortet.

      Redaktionell verantwortlich: Ralf Dietrich, LISUM