Dem Erwerb basaler Lese- und Schreibfertigkeiten wird von Wissenschaftler:innen und Didaktiker:innen eine große Bedeutung zugeschrieben. In den vergangenen Jahren stand besonders die Entwicklung der basalen Lesefertigkeiten – und hier vor allem die Förderung der Leseflüssigkeit – im Fokus. Aktuell wird nun auch die Entwicklung von Schreibflüssigkeit in den Blick gerückt.
Wie mangelnde Leseflüssigkeit die Entwicklung des Textverständnisses hemmt, so hemmen sowohl eine nicht automatisierte Handschrift bzw. Rechtschreibung als auch Probleme beim flüssigen Formulieren eindeutig den Schreibfluss. Das Aufmerksamkeitspotenzial von Schreibanfänger:innen, aber auch Schüler:innen höherer Jahrgangsstufen mit schwach ausgebildeter Schreibflüssigkeit ist einfach überfordert, ihre kognitiven Ressourcen sind aufgebraucht, sodass diese nicht mehr für das eigentliche Schreiben, das Verfassen des Textes zur Verfügung stehen. Deshalb ist es wichtig, im Rahmen des Schriftspracherwerbs der Entwicklung von Schreibflüssigkeit genügend Raum zu geben.
Diese Handreichung soll mit ihren praxisnahen Vorschlägen als Startpaket für den ersten Einstieg in das Schreibflüssigkeitstraining in der Schulanfangsphase dienen.
Flüssig - sicher - kreativ: Das sind die drei Aspekte, die mit einem Schreibflüssigkeitstraining gefördert werden sollen. Die Buchstabenverbindungen werden flüssiger, Schülerinnen und Schüler üben, die Wörter des Grundwortschatzes sicherer richtig zu schreiben und kreativer zu formulieren. Die vorliegende Planungshilfe baut auf der Broschüre „Schreibflüssigkeit trainieren – Startpaket für die Schulanfangsphase“ auf. Sie ist geeignet für Schülerinnen und Schüler, die auf der (entfalteten) Niveaustufe B lernen, also etwa ab Ende der Jahrgangsstufe 1 bis Anfang der Jahrgangsstufe 3.
Diese Planungshilfe unterstützt das flüssige Schreiben nicht nur, indem es die Automatisierung der Schreibung von Buchstaben und Buchstabenverbindungen fördert und mit Wortmaterial arbeitet, das den Schülerinnen und Schülern täglich begegnet, sondern auch, indem sie das flüssige Formulieren unterstützt. Jede Kartei bietet dazu ein anderes Textmuster als Grundlage an. Die erste Kartei nutzt dafür basale Reimwörter. Die Herausforderungen steigen, wenn Textmuster wie Worttreppen, kleine Gedichte und Satztreppen vorliegen. Stets schreiben Schülerinnen und Schüler im zweiten Trainingsschritt diese Textmuster ab und werden im vierten Trainingsschritt – am Ende einer Trainingswoche – angeregt, etwas Eigenes zu schreiben, das sich an die Textmuster anlehnt.
Mithilfe der vorliegenden Planungshilfe können die Schülerinnen und Schüler konkret angeleitet werden, ein regelmäßiges Schreibflüssigkeitstraining durchzuführen. Es gibt konkrete Hinweise zur Vorbereitung und zum Ablauf des Schreibflüssigkeitstrainings. Darüber hinaus finden sich didaktische Erläuterungen zu den vorliegenden Materialien und Schreib‐Karteien, die direkt für das Training eingesetzt werden können. Die Karteien liegen in der Grundschrift vor.
Gängige Schulpraxis im Land Brandenburg und Berlin ist es, zuerst eine unverbundene Schrift zu lehren und im Anschluss eine verbundene. Häufig geschieht dieser Übergang am Ende der Jahrgangsstufe 1 und/oder zu Beginn der Jahrgangsstufe 2. Daher liegen die Karteien auf der Niveaustufe B auch in der Schulausgangsschrift vor.
Hinweis: Zum Ende der Niveaustufe C sollen Schülerinnen und Schüler eine individuelle Handschrift schreiben. Das Üben der SAS auf der Niveaustufe C ist daher nicht mehr zielführend.
Flüssig - sicher - kreativ: Das gilt auch für die vorliegende Planungshilfe, die auf der Broschüre "Flüssig-sicher-kreativ. Schreibflüssigkeit trainieren auf Niveau B" aufbaut. Sie ist geeignet für Schülerinnen und Schüler, die auf der Niveaustufe C lernen, also etwa Anfang der Jahrgangsstufe 3 bis Anfang der Jahrgangsstufe 5.
Auch hier bietet jede Kartei ein anderes Textmuster als Grundlage an. Die erste Kartei nutzt dafür einfache Frage-Antwort-Sätze. Die Herausforderungen steigen, wenn Textmuster wie Satztreppen oder kleine Rätsel vorliegen. Auch das Umstellen von Sätzen und die Wörtliche Rede sind Gegenstand je einer Kartei. Stets schreiben Schülerinnen und Schüler im zweiten Trainingsschritt diese Textmuster ab und werden im vierten Trainingsschritt – am Ende einer Trainingswoche – angeregt, etwas Eigenes zu schreiben, das sich an die Textmuster anlehnt. Wie die Planungshilfe auf Niveaustufe B eignet sich diese hier zum Üben des Grundwortschatzes, da er häufig die Grundlage für den Trainingsschritt 1 bildet.
Auch für die letzte Planungshilfe in dieser Reihe gilt: Flüssig - sicher - kreativ, denn sie baut auf den Broschüren "Flüssig-sicher-kreativ. Schreibflüssigkeit trainieren auf Niveau B bzw. C" auf. Sie ist geeignet für Schülerinnen und Schüler, die auf der Niveaustufe D lernen, also etwa ab Ende der Jahrgangsstufe 4 bis Anfang der Jahrgangsstufe 7.
Auch hier bietet jede Kartei ein anderes Textmuster als Grundlage an. Die erste Kartei nutzt dafür zu steigernde Adjektive. Die Herausforderungen steigen, wenn Textmuster mit Konjunktionen oder als kurze Eilmeldungen vorliegen. Stets schreiben Schülerinnen und Schüler im zweiten Trainingsschritt diese Textmuster ab und werden in weiteren Trainingsschritten angeleitet, etwas Eigenes zu schreiben, das sich an die Textmuster anlehnt. Grundlage sind häufig Wörter aus dem Grund- oder Fachwortschatz.
Die hier vorgestellte Methode für ein Schreibflüssigkeitstraining eignet sich natürlich auch, um einen Klassen- oder den Fachwortschatz üben zu lassen. Auch im Fremdsprachen- oder DaZ-Unterricht - zum Lernen der Vokabeln - ist diese Methode geeignet. Daher können Sie diese Vorlagen beliebig bearbeiten und mit eigenem Wortmaterial befüllen.
Blanko-Karten zum Download mit 4 Wörtern/ mit 6 Wörtern/ mit 8 Wörtern/ mit 10 Wörtern
Redaktionell verantwortlich: Anett Frohn, LIBRA
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