Nationalsozialismus - Anregungen für die Grundschule
Machtübernahme 1933
Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler von Reichspräsident Paul von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Damit endete die erste deutsche Demokratie. Der Weg in Diktatur, Drangsalierung, Krieg und Zerstörung begann.
Lisa Tetzners „Kinder aus Nr. 67“

Lisa Tetzner, deren Bücher 1933 verbrannt wurden, ist die Verfasserin der zwischen 1933 und 1949 im Schweizer Exil erschienenen neunbändigen Kinderbuchserie „Erlebnisse und Abenteuer der Kinder aus Nr. 67“. In den Bänden wird aus kindlicher Perspektive die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland geschildert. Die politischen Ereignisse beeinflussen die ursprünglich enge Freundschaft in einer Jungengruppe.
Für Kinder ab 10 Jahren macht die Verfilmung dieser Kinderbücher die Veränderungen infolge der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten nachvollziehbar: „Die Kinder aus No. 67“ von Usch Barthelmeß-Weller und Werner Meyer (1980, 103 Min., FSK 6, Altersempfehlung: ab 10 Jahre).
Novemberpogrome 1938
Am 9./10. November 1938 zerstörten die Nationalsozialisten in Deutschland Synagogen, jüdische Geschäfte, Friedhöfe und Wohnungen. Menschen wurden ermordet und in den Selbstmord getrieben. Die Pogrome waren der Auftakt für die systematische Verfolgung der Juden in Deutschland.
Inge Deutschkrons „Papa Weidt“

In seiner Werkstatt für Besen und Bürsten beschäftigte Otto Weidt während des Zweiten Weltkrieges hauptsächlich blinde und gehörlose Jüdinnen und Juden. Inge Deutschkron berichtet in ihrem Buch „Papa Weidt. Er bot den Nazis die Stirn“ von Otto Weidts Bemühungen, seine jüdischen Arbeiterinnen und Arbeiter vor Verfolgung und Deportation zu schützen. Für einige von ihnen organisierte er Verstecke. In einem befindet sich heute das „Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt“.
- Inge Deutschkrons „Papa Weidt“ kann man beispielsweise anlässlich des 75. Jahrestages der Novemberprogrome am 9. November 2013 vorlesen.
- Ergänzend dazu können die Schülerinnen und Schüler Aufgaben zum Text in einem Zuhörheft bearbeiten. Informationen und eine Vorlage zum kostenlosen Download gibt es im Lesecurriculum.
- Außerdem gibt es Unterrichtsmaterialien des Museums Blindenwerkstatt: Ulrike Schrader: Unterrichtsmaterialien zum Bilderbuch „Papa Weidt. Er bot den Nazis die Stirn“, Wuppertal 2004 (ab Jahrgangsstufe 5).
Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt

Die Dauerausstellung des Museums erzählt die Geschichte der Blindenwerkstatt Otto Weidt am authentischen Ort. Im Hinterhof der Rosenthaler Straße 39 befand sich die Bürstenwerkstatt Otto Weidts. Nicht nur im Zusammenhang mit der Beschäftigung mit dem Kinderbuch "Papa Weidt" ist ein Besuch im Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt am Hackeschen Markt in Berlin empfehlenswert.
Anne-Frank-Zentrum in Berlin

Am Hackeschen Markt in Berlin-Mitte befindet sich das Anne-Frank-Zentrum. Hier wird die Ausstellung »Alles über Anne« gezeigt. Für Schulklassen und Jugendgruppen gibt es verschiedene pädagogische Angebote. Eine Interaktive und digitale Ausstellungsbegleitung »Alles über Anne" kann ab der Jahrgangsstufe 5 gebucht werden.

„Nicht in die Schultüte gelegt …“ – Unterrichtsmaterial für die Jahrgangsstufen 4 bis 7
Dieses Material des Anne-Frank-Zentrums verbindet historisches Lernen mit Menschenrechtsbildung. Das Material basiert auf Kindheitsgeschichten und historischen Fotos aus den 1930er Jahren von (ehemaligen) Berliner Jüdinnen und Juden. »Nicht in die Schultüte gelegt« wurde den Kindern die schleichende Ausgrenzung bis hin zur völligen Entrechtung, erzwungenen Ausreise oder gar Ermordung in der Zeit des Nationalsozialismus.
Mehr Informationen: https://www.annefrank.de/bildungsarbeit/lernmaterialien/lernmaterialien-10-bis-13-jahren-klasse-5-bis-7/nicht-in-die-schultuete-gelegt/

Bausatz – Das Hinterhaus
Mit diesem Material des Anne-Frank-Zentrums können Grundschüler:innen das Versteck von Anne Franks Familie nachbauen und konkrete Vorstellungen von der Lebenssituation der Untergetauchten entwickeln. Zum Bausatz, der für 21,00 Euro erhältlich ist, gehört eine Broschüre mit Bauanleitungen und Hintergrundinformationen über die historischen Umstände, die Menschen im Versteck und ihre Helferinnen und Helfer. Zusätzlich ist das digitale Angebot „Hinterhaus online“ empfehlenswert.
Mehr Informationen: https://www.annefrank.de/onlineshop/produkt?tt_products%5Bcat%5D=15&tt_products%5Bproduct%5D=2&cHash=7fe845d82fe66a7551e405b37506419e
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Redaktionell verantwortlich: Erna Hattendorf
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