Franz Kafka ist eine Art Pop-Figur geworden – nicht erst im Gedenkjahr 2024, wenn sich sein Todestag zum 100. Mal jährt. Sein ernstes Gesicht blickt von T-Shirts und Kaffeetassen, die Tourismusindustrie profitiert von seinem Ruhm. Auch auf TikTok ist er inzwischen ein Star: Die „Generation Z“, die im Krisenmodus erwachsen wird, erobert sich dort seine Texte auf ihre Weise – auch jenseits der Schullektüre. Doch was ist bekannt über das Spannungsfeld zwischen deutscher, tschechischer und jüdischer Kultur, das in Prag zwischen 1890 und 1939 eine einzigartige Literaturlandschaft hervorbrachte?

Als Einstieg dient ein Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern über ihre ersten eigenen Begegnungen mit Prag und Kafka. Daran anknüpfend zeigt ein Multimedia-Vortrag die Ursachen für die beispiellose literarische Blüte in Prag zu Kafkas Zeit auf. Rainer Maria Rilke, Franz Kafka selbst, Franz Werfel und Egon Erwin Kisch werden in kurzen Einzelporträts vorgestellt. Jedem Porträt folgt eine Kostprobe aus einem Werk des jeweiligen Autors, das sich besonders gut als Einstieg und Anregung zum Weiterlesen eignet. In den Vortragsteil eingebunden sind Fotos, Grafiken und historische Tondokumente. Im Anschluss erkunden wir das vom Goethe Institut Prag in Kooperation mit Charles Games entwickelte Videospiel Playing Kafka und/oder andere aktuelle Kafka-Projekte.

Eine Abstimmung mit dem Lehrplan ist auf Anfrage möglich.