Was sind eigentlich Konfliktlotsen?
Konfliktlotsen sind Schülerinnen und Schüler, die eine besondere Ausbildung im Verfahren der konstruktiven Konfliktbehandlung erhalten haben. Sie haben gelernt, ALLPARTEILICH zu bleiben, VERTRAULICHKEIT zu wahren und die Streitenden zu Kompromissen zu leiten.
Welche Fähigkeiten müssen Konfliktlotsen entwickeln?
Aktives Zuhören, Lesen von Körpersprache, Aufmerksamkeit, Vertraulichkeit, Zurückhaltung, Allparteilichkeit, Regelkenntnis, Beherrschen von Schlüsselsätzen, Kenntnisse in Intervention und Deeskalation.
Weshalb ist Allparteilichkeit so wichtig?
Eine Streitschlichtung kann nur Erfolg haben, wenn Konfliktlotsen eine allparteiliche Haltung einnehmen, d.h. sie unterstützen die Konfliktparteien gleichermaßen bei ihrer Lösungsfindung. Weil jeder Mensch aber persönliche Meinungen, Vorlieben und Vorurteile hat, ist das Entwickeln dieser Haltung sehr schwierig und muss ständig geübt werden. Konfliktlotsen beobachten daher sich selbst.
- Was sage ich?
- Wie sage ich es?
- Wen schaue ich an?
- Welche Körperhaltung habe ich?
- Halte ich meine eigene Meinung zurück?
Warum muss alles vertraulich behandelt werden?
Um Streitende zu ermutigen, offen zu sprechen, muss Vertraulichkeit zugesichert werden. Nur mit der Sicherheit, dass sämtliche verhandelte Inhalte im Raum bleiben, entsteht die Bereitschaft über verletzte Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen.
Dürfen Konfliktlotsen streiten?
Na klar, denn das gehört zum Leben! Aber jeder Konfliktlotse hat gelernt, wie man "richtig" mit einem Streit umgeht. Wir nennen das KONSTRUKTIVER UMGANG MIT KONFLIKTEN. Da ist Schlagen, Hauen, Treten, Spucken, Kratzen, Drohen und was noch so alles denkbar ist, nicht mehr drin. Konfliktlotsen haben immer auch eine Vorbildfunktion an ihrer jeweiligen Schule und werden von anderen genau beobachtet.
Redaktionell verantwortlich: Björn Schneider, LISUM
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