Zitat Februar 2008

Zitat Februar 2008

Zitat Februar 2008

Kinder und Uhren dürfen nicht beständig aufgezogen werden. Man muss sie auch gehen lassen!   (Jean Paul*)

 

 

Für Uhren und Kinder ist es wichtig, dass sie zur rechten Zeit "aufgezogen" werden, aber auch ab und zu ungestört "laufen" können.
Stets und ständig stehen wir unter Druck und sind immer in Bewegung, damit wir das in unserem Leben realisieren können, was wir brauchen und uns wünschen. Es fängt schon früh an, dass wir uns im Kindes- und Jugendalter ausprobieren, durch unterschiedliche Verhaltensweisen an unsere Ziele zu kommen. Immer wieder "aufgezogen" zu werden heißt, unter Anspannung stehen, ständig Druck ertragen müssen und kaum noch Luft zum Atmen haben. Es werden aber auch positive Impulse gesetzt, um Antrieb und Ansporn zu geben.

 

Gerade im Schulalltag ist es wichtig, den Kindern und Jugendlichen das nötige Wissen zu vermitteln, das sie benötigen, um durchs Leben zu kommen. Das ständige Abverlangen von Leistungen in den unterschiedlichsten Unterrichtsfächern reicht nicht aus.
Verschiedene Angebote für unsere Jugendlichen während ihres Schulalltags, die auf das Entwickeln, Stärken und Festigen ihrer sozialen Kompetenzen gerichtet sind, sollen ihnen dabei helfen, dem Unterrichtsgeschehen besser zu folgen und den Lehrkräften wird es dadurch leichter fallen, ihren Unterrichtsstoff zu vermitteln.

 

Es ist wichtig, dass ein Mensch frühzeitig beginnen kann, seine eigenen Erfahrungen zu sammeln und die Möglichkeit hat, sich auszuprobieren. Selbstbewusst und selbstsicher sein eigenes Leben zu meistern, sollte für jeden jungen Menschen erstrebenswert sein. Dies kann aber nur gelingen, wenn er die Möglichkeit hat, aus seinen eigenen Fehlern lernen zu können. Es ist wichtig Fehler zu erfahren, sie mit jemandem besprechen zu können und Lösungsmöglichkeiten zu finden, die in Zukunft die Fehlerquote reduzieren.
Die Kunst für die Verantwortlichen (Eltern, Lehrer, Freunde usw.) hierbei ist es, die Kinder und Jugendlichen vor "wahren Katastrophen" zu warnen und zu schützen. Kinder sollen ihren, den für sie richtigen Weg finden, sich nicht nur darauf verlassen, dass jemand da ist der sie immer wieder "aufzieht".

 

Wir beobachten in unserer Arbeit oftmals, dass die Schülerinnen und Schüler die Verhaltensprobleme und/oder Auffälligkeiten aufweisen, auch dementsprechend schlechte Schulleistungen erbringen. Also werden wir weiterhin, in unserer Funktion als Schulsozialarbeiterinnen daran arbeiten, den Schüler/innen durch Einzel- und auch Gruppengespräche sowie durch verschiedene Projektangebote Möglichkeiten zu eröffnen, ihre eigenen Erfahrungen zu sammeln und sich auszuprobieren. Wir wollen und müssen ihnen verschiedene Wege aufzeigen, die sie gehen können, damit sie lernen, diese Wege mit der Zeit "allein" zu finden und zu beschreiten. Das richtige Maß "aufzuziehen" und "gehen lassen" zu können, liegt auch mit in unserer Verantwortung als Schulsozialarbeiterinnen in der Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern.

 

 


* Jean Paul (geb. 1763 in Wunsiedel; gest. 1825 in Bayreuth; eigentlich Johann Paul Friedrich Richter), war ein deutscher Schriftsteller. Die Namensänderung geht auf seine große Bewunderung für Jean-Jacques Rousseau zurück.

Vita Daniela Schulz und Roswitha Schreiber

Daniela Schulz

  • geb. 1975 in Neuruppin
  • 1991 Abschluss der 10. Klasse
  • 1991-1996 Ausbildung zur ?Staatlich anerkannten Erzieherin? in Neuruppin und Templin
  • 1996-1997 Sozialpädagogin in Templin
  • 1998-2002 Erzieherin in einem Kinder und Jugendheim
  • seit 2002 angestellt als pädagogische Mitarbeiterin (Familien/- und Einzelfallhelferin) bei dem Jugendhilfeträger Outlaw g GmbH in Kyritz
  • seit 2006 auch Schulsozialarbeiterin, zurzeit an der Profilschule Kyritz (mit 15 Wochenstunden)

Roswitha Schreiber

  • geb. 1956 in Bützow
  • 1973 Abschluss der 10. Klasse
  • 1973-1976 Erzieherstudium mit Lehrbefähigung Kunst/Werken in Kyritz
  • seit 1977 Erzieherin im Kinderheim in Kyritz
  • 1983 berufsbegleitendes postgraduales Studium als Jugendfürsorgerin in Falkensee
  • nach der "Wende" Weiterbildung zur Diplomsozialpädagogin (FH)
  • seit 2004 auch Schulsozialarbeiterin, an der Profilschule Kyritz (mit 15 Wochenstunden)

Redaktionell verantwortlich: Ralf Dietrich, LISUM