Zitat Mai 2008

Zitat Mai 2008

Zitat Mai 2008

For the Present is the point at which time touches eternity.

("Die Gegenwart ist der Punkt, wo die Zeit die Ewigkeit berührt.")

C.S. Lewis*, The Screwtape Letters (1941)

 

Im Mai begehen wir das zehnjährige Jubiläum der Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) des Landes Brandenburg, und meiner eigenen Schulbehörde in Nordirland, dem North Eastern Education and Library Board (NEELB). 1995 war ich Mitinitiator der Partnerschaft, die mit der Unterzeichnung des Partnerschaftsprotokolls durch Ministerin Angelika Peter im März 1998 offiziell besiegelt wurde. Ich freute mich, zu sehen, wie diese Zusammenarbeit ständig weiter wuchs. Ich bin heute noch als Adviser für Lehrerfortbildung und Schulentwicklung, mit besonderer Zuständigkeit für internationale Angelegenheiten tätig.

 

Ja, es ist gut, zu feiern und sich dabei der Vergangenheit zu erinnern. Doch bin ich mir immer bewusst, dass Vergangenheit gerade das bedeutet: die Zeit ist vorbei! Ich finde es interessant, zu beobachten, wie gerne wir Menschen unsere Zeit damit verbringen, in Erinnerungen zu schwelgen oder Pläne für die Zukunft zu schmieden. Allzu leicht vergessen wir darüber, wie wichtig die Gegenwart ist.

 

Alles, was wir in Wahrheit haben, ist nur das Hier und Jetzt.

Haben Sie schon einmal einen Augenblick Ihres Lebens - etwa einen vollkommenen Urlaubstag - so tief genossen, dass Sie wünschten, die Zeit stünde still? Ich fühle recht oft so. Ich glaube sogar, dass wir Männer und Frauen gerade zu diesem Zweck geboren sind: einer endlosen, freudigen Gegenwart.

 

Die Theologie spricht von "Ewigkeit", und seit langem haben die Menschen versucht, auch schon in der Bibel, den Himmel als unendliche Folge von Jahren ohne Zahl zu beschreiben. Doch dürfte dies nur ein Hilfsmittel gewesen sein, um unserem, von Zeit und Raum bestimmten menschlichen Geist die Vorstellung von Zeitlosigkeit näher zu bringen. Nicht unendlich viele Jahre sind gemeint, sondern eine unendliche Gegenwart.
Für mich ist die christliche Lehre der Wiederauferstehung das Fundament meines Lebens, genauso wie sie es für C. S. Lewis war. Freilich weist sie auf etwas Zukünftiges: auf ein Leben nach dem Tode. Doch sie bedeutet letzendlich Zutritt zu einer ewigen, perfekten Gegenwart, ein Leben ohne Tod und Verlust. Und ich glaube, wir können auch jetzt einen kleinen Vorgeschmack davon erfahren. Wir müssen nur zugreifen ?

 

C. S. Lewis, von dem das oben genannte Zitat stammt, ist der eine Schriftsteller, der mein Leben wahrscheinlich am nachhaltigsten beeinflusst hat. Er war Zeitgenosse und enger Freund von J. R. R. Tolkien (Herr der Ringe), arbeitete als Professor am gleichen College, an dem auch ich in Oxford studiert habe (Magdalen College) und stammt ursprünglich aus Nordirland ? ich fühle mich ihm also gleich in mehrerer Hinsicht verbunden. Als Schrifsteller kann ich ihn nur wärmstens empfehlen!

 

Also, jetzt  möchte ich auf das zehnjährige Jubiläum unserer Partnerschaft mit den brandenburgischen Kollegen anstoßen! Und lasst uns auf noch mindestens weitere zehn Jahre der Zusammenarbeit hoffen.

 Gratulation ? und möge der Sekt in Strömen fließen!


* Clive Staples Lewis, britischer Schriftstelle, geboren 1898 in Belfast (Nordirlan), gestorben 1963 in Oxford

mehr Informationen: http://de.wikipedia.org/wiki/C.S._Lewis
 

Vita Bill Brodie

  • geb. 1955 in Nordirland
  • verheiratet, drei Kindern
  • Sprachstudium an der Oxford University (1974-1978)
  • Lehrer in Belfast (1979-1990)
  • seit 1990 Berater für die Bereiche Sprachen und Internationale Angelegenheiten bei der Schulbehörde in Nordirland, dem North Eastern Education and Library Board (NEELB)

Redaktionell verantwortlich: Ralf Dietrich, LISUM