
Direkt zu ...
Das QuaMath-Programm des DZLM (Deutsches Zentrum für Lehrkräftebildung Mathematik) dient der Unterrichts- und Fortbildungsentwicklung des Faches Mathematik. Das Projekt wird gefördert von der Kultusministerkonferenz (KMK). Deutschlandweit wird ab dem Schuljahr 2024/2025 das Zehnjahres-Programm an 10.000 Schulen durchgeführt und wissenschaftlich vom DZLM und dem IPN (Leibniz Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und der Mathematik) begleitet. Um die inhaltlich-fachdidaktische Qualität zu verbessern, werden Forschung und Praxis im QuaMath-Programm eng miteinander verknüpft.
QuaMath wurde und wird entwickelt, um Lernende im Fach Mathematik zum aktiven Denken anzuregen und deren mathematisches Verständnis durch Kommunikation untereinander und mit der Lehrkraft zu entwickeln. Diese so geschaffenen Lerngelegenheiten tragen maßgeblich zur Unterrichtsqualität bei und fördern das nachhaltige Lernen.
Multiplizierende aus Brandenburg werden durch das DZLM qualifiziert und bilden mit entsprechenden Materialien des DZLM die Lehrkräfte der teilnehmenden Schulen in sogenannten Schulnetzwerken fort. Die teilnehmenden Lehrkräfte erproben über einen längeren Zeitraum das bereitgestellte Material, reflektieren ihre Ergebnisse und nehmen ihre Erkenntnisse mit in die Fachkonferenzen der eigenen Schule. Nach erfolgreicher Teilnahme erhält die Schule das QuaMath-Siegel.
Bedingungen für die Vergabe des QuaMath-Siegels in Brandenburg:
- Mindestens zwei Lehrkräfte der Schule nehmen in den drei Jahren kontinuierlich an den Veranstaltungen der Schulnetzwerke teil (Input, Praxis und Reflexion)
- Mindestens einmal pro Schuljahr findet in einer Fach- oder Jahrgangsstufenkonferenz ein fachbezogener Austausch zu den Inhalten von QuaMath statt.
- Jedes Jahr wird mindestens ein Ziel zur Unterrichtsentwicklung auf der Grundlage der QuaMath-Inhalte in der Schule vereinbart, an dessen Umsetzung gearbeitet und diese reflektiert.
Bereits 50 allgemeinbildende Schulen sind in QuaMath zu Beginn des Schuljahres 2024/2025 in Brandenburg gestartet.
In jedem Schuljahr werden weitere Schulen in QuaMath-Programm aufgenommen. Das MBJS steuert die Teilnahme unter Beteiligung der staatlichen Schulämter.
Die QuaMath-Prinzipien
Die QuaMath-Prinzipien werden je nach Schulstufe, Schulform und mathematischem Thema unterschiedlich umgesetzt. Sie bilden den Grundbaustein für ein gemeinsam geteiltes Verständnis von Kompetenzaufbau zu qualitätsvollem Mathematikunterricht.
Der Erwerb tragfähiger Konzepte sowie die sichere Beherrschung von Strategien und Verfahren (inkl. Algorithmen, Formeln, …) wird durch Verständnis fundiert. Verständnis für Konzepte, Strategien und Verfahren wird entwickelt, indem Lernende angeregt und unterstützt werden, …
- sich mit Situationen auseinanderzusetzen und ausgehend von intuitiven Vorgehensweisen
Grundvorstellungen für Konzepte zu entwickeln und nachzuvollziehen, - Lernpfade ausgehend von intuitiven Vorgehensweisen zu beschreiten, die sukzessive schematisiert werden hin zu Verfahren und
- multiple Darstellungen zu vernetzen.
Die Sicherung von Fertigkeiten für Strategien und Verfahren erfolgt nach dem Verständnisaufbau und wird dann für den Aufbau weiteren Verständnisses benötigt. Auch Fertigkeiten müssen konsolidiert werden, um kognitiv zu entlasten, und flexibilisiert bleiben, um vielfältig anwendbar zu sein. Dieser Ansatz kombiniert also die Frage "ie macht man das?" stets mit den Fragen "Was bedeutet das?" und "Warum geht das?".
Das Prinzip der kognitiven Aktivierung zielt darauf ab, Lernende zu aktivem und tiefgründigem Denken anzuregen. Dies bedeutet, dass sie nicht nur Fakten und Verfahren wiedergeben, sondern auch dazu ermutigt werden, Zusammenhänge herzustellen, Konzepte zu erklären, Probleme zu lösen und eigenständiges Denken zu entwickeln. Lehrkräfte können dies durch altersgerechte, herausfordernde Aufgaben, die Förderung des eigenständigen Denkens und die Anwendung von Wissen in neuen Kontexten erreichen. Eine Umgebung, die zur kognitiven Aktivierung einlädt, ermöglicht es den Lernenden, ein tieferes Verständnis und langfristige mathematische Kompetenzen zu entwickeln.
Da Lernen immer ein Weiterlernen ist, welches auf Gelerntem aufbaut und zu neuen Lernzielen hinführt, werden im Laufe der Schulzeit grundlegende Ideen, Inhalte, Aufgaben und Darstellungsmittel immer wieder, auf verschiedenen Niveaus und unter Berücksichtigung unterschiedlicher Gesichtspunkte angesprochen, um sie anzureichern und zu verknüpfen.
- Dazu werden diejenigen Aspekte des Lerngegenstands (z. B. Vorstellungen und Darstellungen) priorisiert, die gut fortsetzbar und für den langfristigen Kompetenzaufbau entlang eines durchgängigen Lernpfads wichtig sind.
- An vorausgehende Lernstufen wird explizit angeknüpft, indem Bezüge für Lernenden thematisiert werden.
- Lücken in den Verstehensgrundlagen werden rechtzeitig aufgearbeitet, so dass das Weiterlernen nicht behindert wird.
- Unterricht wird zielorientiert geplant im Hinblick auf die Lernziele und berücksichtigt dazu lernendenorientiert typische Lernstände von Lernenden. Dazu werden Lernpfade so konzipiert, dass eigene Lernwege ausgehend von typischen Vorstellungen beschritten werden können.
- Adaptiver Unterricht berücksichtigt zusätzlich die heterogenen individuellen Lernstände: Individuelle Lernstände werden diagnostiziert und die jeweils nächsten Stufen im Lernpfad anvisiert. Reichhaltige Lernumgebungen werden unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und -bedarfen gerecht.
Kommunikation untereinander und mit der Lehrkraft ist essentiell zum Lernen von Mathematik.
- Es wird kommuniziert, um zu lernen: Im Gespräch über Mathematik können Lernende Gedanken vertiefen und Perspektiven aufnehmen für ein (Lernen von- und miteinander).
- Lernen, zu kommunizieren: Kommunizieren über Mathematik muss erst gelernt werden. Dazu werden Sprachhandlungen im Unterricht eingefordert, unterstützt und sukzessive aufgebaut mitsamt der dazu nötigen Sprachmittel.
Fachzeitschrift "mathematik lehren"
In der Fachzeitschrift "mathematik lehren" Nr. 242/2024 werden die Prinzipien diskutiert. Einen kostenfreien Download der Fachzeitschrift finden Sie auf der Homepage des Friedrich Verlag.
Handreichung "Fünf Prinzipien guten Mathematikunterrichts"
In der Handreichung "Fünf Prinzipien guten Mathematikunterrichts" werden die Prinzipien bezogen auf die Primarstufe erläutert und mit Hilfe von Beispielen aus dem Projekt PIKAS veranschaulicht. Einen kostenfreien Download der Handreichung finden Sie auf der Homepage des Projekts PIKAS.
Ablauf des Programms
In den ersten zwei Schuljahren der Teilnahme durchlaufen die Brandenburger Schulnetzwerke unter Anleitung und Begleitung von QuaMath-Multiplizierenden ein Basismodul, das aus sechs Bausteinen besteht. Die Basismodule für Grund- und für weiterführende Schulen sind unterschiedlich, orientieren sich aber beide an den fünf QuaMath-Prinzipien. Jeder Baustein enthält neben theoretischem Input durch die Multis auch eine obligatorische Praxiserprobung durch die Lehrkräfte und eine gemeinsame Reflexion im Netzwerk.
Das Land Brandenburg weicht hier insofern von den Vorschlägen des DZLM ab, als dass zwei Jahre (statt nur ein Jahr) an den Basismodulen gearbeitet wird.
Im darauffolgenden dritten Jahr werden Vertiefungsmodule zu aktuellen inhaltsübergreifenden Herausforderungen (z. B. Digitale Medien) und Inhaltsmodule zur weiteren Stärkung mathematischer Kompetenzen in bestimmten Unterrichtsinhalten (z. B. Algebra, Größen und Messen) durchgeführt.
Ab dem vierten Jahr können die Schulteams eigenständig an weiteren Vertiefungs- und Inhaltsmodulen mithilfe von digitalem Material arbeiten und damit die Unterrichtsentwicklung kooperativ und individuell weiterführen.
Mehrwert für Lehrkräfte und Schulen
- Gemeinsame Unterrichtsentwicklung und gegenseitige Unterstützung in Schulteams
- Schulübergreifender Austausch in gemeinsamen Fortbildungen des Schulnetzwerkes
- Genügend Zeit für den komplexen Prozess von Unterrichtsentwicklung
(3 Jahre begleitetes Programm, anschließend Zugriff auf weitere Materialien) - Lernwirksam gestaltete Materialen des DZLM, entwickelt auf Basis von relevanten fachdidaktischen Erkenntnissen
- Forschungsbasierte Unterrichts- und Fortbildungskonzepte
- Positive Auswirkung auf gesamte Schulentwicklung
Ansprechpersonen für QuaMath im Land Brandenburg
Landesverantwortliche
Grundschule
Ute Freibrodt
Sekundarstufe
Dr. Birgit Griese
Landeskoordinierende
Grundschule
Ina Rohde, Laura Wartmann
Sekundarstufe
Anke Dahlke, Anne Herenz
(Die Liste enthält Grundschulen und weiterführende Schulen, alphabetisch sortiert.)
- Anne-Frank Teltow
- Bertolt-Brecht-Gymnasium Brandenburg an der Havel
- Bildungscampus Rheinsberg
- Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium Schwedt / Oder
- Comenius-Schule Wünsdorf
- Diesterweg-Grundschule Eisenhüttenstadt
- Dr. Georg Graf von Arco Schulzentrum Nauen
- Einstein Gymnasium Angermünde
- Emil-Fischer-Gymnasium Schwarzheide
- Ernst-Haeckel-Gymnasium Werder
- Ernst-von-Stubenrauch Teltow
- Europaschule am Gutspark Falkensee
- Evangelische Johanniter-Grundschule, Kinderakademie Eberswalde
- Evangelische Schule Neuruppin
- Evangelisches Gymnasium Cottbus
- FontaneSchule Neuruppin
- Friedrich-Gymnasium Luckenwalde
- Friedrich-Schiller-Gymnasium Königs Wusterhausen
- Friedrich-Wilhelm-Gymnasium Königs Wusterhausen
- Friedrich-Wilhelm-von-Steuben Potsdam
- Georg-Mendheim-Oberstufenzentrum Zehdenick
- Gesamtschule "Immanuel Kant" mit gymnasialer Oberstufe Falkensee
- Gesamtschule am Schilfhof Potsdam
- Gesamtschule Otto Lilienthal Königs Wusterhausen
- Gesamtschule Paul-Dessau Zeuthen
- Geschwister Scholl Grundschule Perleberg
- Geschwister-Scholl-Schule Zossen
- Goethe Grundschule Potsdam
- Goethe-Grundschule Kremmen
- Goethe-Oberschule Kremmen
- Grace-Hopper-Gesamtschule Teltow
- Grund- und Oberschule "Maxim Gorki" Bad Saarow
- Grund- und Oberschule Calau
- Grund- und Oberschule Massen
- Grund- und Oberschule Schenkenland Groß Köris
- Grund- und Oberschule Schwanebeck Panketal
- Grundschule "An der Mühle" Bredereiche
- Grundschule "Erich Weinert" Eisenhüttenstadt
- Grundschule "Kinder von Golzow" Golzow
- Grundschule "Schule des Friedens" Görzig
- Grundschule am Weinberg Woltersdorf
- Grundschule Bestensee
- Grundschule Blankensee
- Grundschule Clara Zetkin Milmersdorf
- Grundschule Johann Wolfgang v. Goethe Templin
- Grundschule Liebenwalde
- Gymnasium Schönefeld
- Gymnasium Villa Elisabeth Wildau
- Gymnasium Wriezener Straße Strausberg
- Hans-Nadler-Grundschule Gröden
- Havelschule Oranienburg
- Humboldt Gymnasium Eichwalde
- Karl-Eduard von Lingenthal-Oberschule Ortrand
- Karl-Liebknecht-Gymnasium Frankfurt (Oder)
- Kooperationsschule Friesack mit Primarstufe Friesack
- Leonardo-da-Vinci Gesamtschule Potsdam
- Marie-Curie-Gymnasium Hohen Neuendorf
- Marie-Curie-Gymnasium Wittenberge
- Maxim-Gorki- Gesamtschule Kleinmachnow
- Max-Steenbeck-Gymnasium Cottbus
- meko-Grundschule, Schule mit besonderer Medienkompetenz Frankfurt (Oder)
- Michael-Ende-Grundschule Potsdam
- MORUS-Oberschule Erkner
- Oberschule "Philipp Hackert" Prenzlau
- Oberschule "Alexander Puschkin" Neuruppin
- Oberschule Brandenburg an der Havel
- Oberschule Rangsdorf
- Oberstufenzentrum Havelland Friesack
- Otfried-Preußler-Großbeeren
- Otto-Tschirch-Oberschule Brandenburg an der Havel
- Praxisorientierte Grund- und Oberschule Germanus Theiss Döbern
- Regine-Hildebrandt-Gesamtschule Birkenwerder
- Robert-Reiss-Oberschule Bad Liebenwerda
- Rolandschule Perleberg
- Sally-Bein-Gymnasium Beelitz
- Sängerstadt Gymnasium Finsterwalde
- Schule am Kirschgarten Bernau bei Berlin
- Schulzentrum am Stern Potsdam
- Spreewald-Schule Lübben
- Steinweg-Schule Kleinmachnow
- Theodor Fontane Grundschule Brandenburg an der Havel
- Torhorst-Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe Oranienburg
- von-Saldern-Gymnasium Brandenburg an der Havel
- Unterricht
- Fächer
- Mathematik/ Naturwissenschaften
- Mathematik
- Planungshilfen für einen kompetenzorientierten Mathematikunterricht
- Unterrichtsmaterialien und Fachthemen - Überblicksseite
- divomath - digitale Lehr-Lern-Plattform
- QuaMath-Programm
- Mathematik zu Hause - Selbstlernmaterialien für Schülerinnen und Schüler
- Materialien zu Themen des RLP 1-10
- Materialien zu Themen der Sekundarstufe II
- Computerprogramme für den Mathematikunterricht
- Alle Schulstufen
- Fachportale, Fachlexika, Fachartikel (inkl. Fachdidaktik)
- OER-Materialien zum Mathematik-Unterricht
- Materialien zur Unterrichtsentwicklung
- Leistungsdifferenzierte Klassenarbeiten (Senatsverwaltung)
- Medienunterstützung zum Mathematik-Unterricht
- Verweise auf Unterrichtsmaterialien
- Mathematik
- Mathematik/ Naturwissenschaften
- Fächer
Redaktionell verantwortlich: Anett Frohn, LIBRA
Der Bildungsserver Berlin-Brandenburg ist ein Service des Landesinstituts Brandenburg für Schule und Lehrkräftebildung im Auftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (Berlin) und des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport Land Brandenburg.

