Ein Kaiserpinguin und ein Husarenäffchen in herzerwärmender Freundschaft. Dabei liegen die Temperaturen anfangs weit unter dem Gefrierpunkt, als das Husarenäffchen Fip das Ziel seiner Exkursion erreicht. Zwar gibt es hier in der Antarktis für ihn mit seiner Kamera viel Neues zu entdecken, was er aber noch weit mehr genießen könnte, wenn es nicht so klirrend kalt wäre. Ganz anders dagegen ist es in seiner wohlig-warmen Heimat Afrika, wohin Fip seinen neugewonnenen und neugierig gewordenen Freund Pin mitnimmt. Prachtvolle Natur, traumhafte Landschaft, die wiederum der Pinguin um einiges angenehmer fände, wenn es im Urwald nicht so furchtbar heiß wäre. Gibt es denn keinen Platz, an dem sich beide wohlfühlen würden?
Für die Bewahrung ihrer Freundschaft gilt es, Hindernisse zu überwinden und Kompromisse zu schließen. Vielleicht wäre eine Großstadt in Amerika der passende Ort? Hier treffen alle Gegensätze aufeinander, ist es laut und leise, kalt und heiß, doch der Platz ihrer Sehnsucht ist es nicht. So kehren schließlich beide, der Kaiserpinguin und das Husarenäffchen, in die ihnen vertrauten heimatlichen Gefilde zurück und schicken sich ab und an eine schöne bunte Ansichtskarte. Die Geschichte einer Freundschaft in klaren Linien und ausdrucksstarken Farben: das kühle Blau und Weiß der Antarktis treffen auf das warme Grün, Braun und Orange des afrikanischen Kontinents.
Anders-Artig (Deutschland 2002)
Lämmer (Deutschland 2013)
Der wunderbarste Platz auf der Welt (Deutschland 2013)
empfohlen ab 4 Jahren
Themen: Anderssein, Individualität, Emotionen, Empathie, Konfliktlösung, Toleranz, Gemeinschaft, Freundschaft, Heimat, Vertreibung, Fantasie, Farben, Witz und Humor
Die drei kurzen Animationsfilme präsentieren ein fantasievolles Spektrum trickfilmischen Erzählens. Klare, einfache Geschichten knüpfen an die Erfahrungswelt der jüngsten Altersgruppe an, plädieren für Individualität, Empathie und Gemeinschaftssinn. Originell, in spielerischer Leichtigkeit und mit gutem Ende zeigen kluge Tiere, was Menschenkinder bewegt: Wie ist es, in einer Gruppe anders zu sein als die anderen? Was gehört sich, wenn einer in Not ist und eine neue Bleibe sucht?
In "Anders-Artig" stellt ein Chamäleon fest, dass es seine Farbe nicht artgerecht der Umgebung anpassen kann. Zudem verhält es sich nicht, wie man es von ihm erwartet – und wird doch zum Retter der anderen.
In "Lämmer" sind die Eltern schockiert, als sie hören, was ihr Nachwuchs von sich gibt: Statt der Norm entsprechend ›bäh‹ zu blöken, ›muhen‹ sie über die Wiesen. Erst als die belämmerten Eltern entdecken, dass auch andere aus der jungen Generation etwas aus der Art geschlagen sind, können sie das Verhalten ihrer Kinder akzeptieren.
In "Der wunderbarste Platz auf der Welt" ist Frosch Boris, von seinem Seerosenblatt vertrieben, auf der Suche nach einem neuen Idyll. Keiner will ihn bei sich aufnehmen, ein ums andere Mal wird er abgewiesen, bis er dann doch in seiner Not erhört und willkommen geheißen wird.
Die 6-jährige Winky ist mit ihrer Mutter in die Niederlande gekommen, wo der Vater ein China-Restaurant betreibt. Vieles erscheint dem Mädchen fremd hier, ganz anders als in der bisherigen Heimat. Doch Winky ist offen und wissbegierig, in ihrem neuen Leben allerdings ziemlich auf sich gestellt. Zuhause finden die Eltern kaum Zeit für die Tochter, und auch in der Schule gibt’s anfangs wenig Beistand für Winky. So wird ihr ein in der Nachbarschaft weidendes Pony zum guten Freund, von dem sie aber schon bald wieder traurig Abschied nehmen muss. Zum Glück hat Winky inzwischen eine gleichaltrige Kameradin gefunden, die ihr über den Verlust des Tieres hinweghelfen kann. Als sich die Kinder auf das Nikolausfest vorbereiten, bringt Winky dieser – ihr völlig unbekannte – Brauch auf eine Idee: Wenn dieser Sinterklaas wirklich Wünsche erfüllt, dann könnte sie von ihm doch auch das ersehnte Pferd bekommen? Kleines Mädchen, großer Wunsch: Eine originelle, mit viel Witz und Humor erzählte, mutmachende Integrationsgeschichte.
"Bitte kümmern Sie sich um diesen Bären!" Mit diesem Schild um den Hals hatte die Tante ihren Neffen aus dem peruanischen Urwald – mit viel Orangenmarmelade als Reiseproviant – auf den Seeweg in die britische Hauptstadt geschickt. Dort wären die Menschen freundlich und interessiert aneinander, dort würde es ihm gutgehen. Mit großen Erwartungen also ist der kleine Bär auf dem Londoner Bahnhof »Paddington« gestrandet. Doch seine Hoffnungen scheinen sich nicht zu erfüllen: Die viel- und mit sich selbst beschäftigten Menschen hasten gedankenverloren am Bären vorbei. Erst die Familie Brown nimmt sich seines Schicksals an und lässt sich damit auf ein Großstadt-Abenteuer ganz besonderer Art ein. Die Tücken der Zivilisation verursachen natürlich Katastrophen, am Ende aber haben Paddington alle ins Herz geschlossen und mit vereinten Kräften verhindert, dass die hinterhältige Direktorin des Naturhistorischen Museums den sprechenden Exoten einfangen, präparieren und hinter Glas als Trophäe präsentieren kann. Eine bärenstarke Geschichte voller Situationskomik, Dialogwitz, Spannung – und einer bewegenden Willkommens-Botschaft.
"Der beste große Bruder auf der ganzen Welt" werde er sein, davon ist die Mutter überzeugt, als sie sich auf Familiennachwuchs freuen. Doch sechs Jahre später sind die Erwartungen enttäuscht: Ben fühlt sich von der kleinen Schwester genervt, will sich nicht stets um das sonderbare, noch immer kein Wort sprechende Mädchen kümmern. Der Familie fehlt einfach die Mutter, die nach Saoirses Geburt noch in derselben Nacht im Meer verschwand. Seitdem leben die Geschwister mit ihrem Vater zu dritt auf der winzigen Leuchtturm-Insel in der irischen See. Von der wenig einfühlsamen Großmutter mit in die Großstadt genommen, wandelt sich ihr geschwisterliches Verhältnis. Die Kinder wollen und müssen nach Hause, zu ihren Wurzeln und Erinnerungen zurück. Der abenteuerliche Weg wird für sie zur Bewährungsprobe mit der erlösenden Erkenntnis, dass Saoirse – wie ihre Mutter – eine "Selkie" ist: Fabelwesen, die eigentlich Robben sind, aber manchmal ihren Pelz ablegen, um in Menschengestalt an Land zu gehen. Keltische Mythologie und irische Folklore: eine im wahrsten Sinne des Wortes fabelhafte Erzählung in BE- und verzaubernden Farben und Formen.
Sommerferien wie diese wird Johanna ganz bestimmt nie vergessen: Kaum beim Großvater angekommen, macht sie ihr Cousin Robert zur Komplizin seines gewagten Plans. Er möchte mit Opas Boot die Weser flussabwärts fahren und einen geheimen Zugang zum Meer, zur sagenhaften Nordostpassage« erkunden. Klammheimlich stehlen sie sich des Nachts davon und nehmen außer zwei Nachbarjungen noch ein Huhn aus Großvaters Stall mit, das sie vor dem Klabautermann schützen soll. Der ebenso besorgte wie gewitzte Opa begibt sich anderntags auf die Fährte der Ausreißer, die mit allen Tricks versuchen, ihn abzuhängen und in die Irre zu führen. Abenteuerliche Aktionen und scheinbar aussichtslose Situationen wechseln sich ab für Verfolger und Verfolgte, am Ende aber nehmen sie vereint Kurs Richtung Meer. Flott, frech, fantasievoll: eine romantisch-aufregende Exkursion in einem digital hervorragend restaurierten Klassiker des Kinderkinos.
Endlich Sommerferien! Doch nicht für alle Kinder steht eine Urlaubsreise in Aussicht. Auch der zehnjährige Axel wird in der heimischen dänischen Vorstadtsiedlung den Sommer verbringen. Hier scheint der Grand Prix des Jugendclubs die einzige Attraktion zu sein. Aber zusammen mit zwei Mädchen auf der Bühne stehen und singen? Völlig uncool für Axel. Absolut cool dagegen findet er die muslimischen jungen Männer in der Gegend, mit Goldketten behängt und mit ihren PS-Schleudern protzend. Davon beeindruckt, beschließt Axel, seine Identität zu wechseln und Muslim zu werden. Vom ersten Gebet in der Moschee bis hin zu den Ernährungsregeln erkundet er – nun als Achmed – das neue Leben. Für die Vorbereitungen auf den Grand Prix mit den beiden Mädchen bleibt da kaum noch Zeit. Erst als Fatmis Eltern der Tochter die Teilnahme am Wettbewerb verbieten und ihr Hausarrest aufbrummen, muss Axel-Achmed sich was einfallen lassen und mit all seinen interkulturellen Talenten retten, was zu retten ist. Verrückte Perspektiven: Schräg und witzig, ernst und respektvoll – und gegen alle gängigen Multi-Kulti-Klischees und Vorurteile.
Die 12-jährige Shana lebt mit ihrem Vater in der Heimat des kanadischen Indianerstammes Scw’exmx, dem Volk der Flüsse. Shana galt als hochtalentierte Geigerin, aber seit dem mysteriösen Tod ihrer Mutter hat sie das Vertrauen in sich selbst und die Musik verloren. Shanas Vater ertränkt sein Leid in Alkohol, häuft Schulden an und flüchtet sich in imaginäre Gespräche mit der Verschwundenen. Auch Shana trauert noch immer, schreibt der Mutter Briefe und hängt sie in einen mächtigen Ahnenbaum. Ihre neue Lehrerin, vom gleichen Stamme wie Shana, versucht einfühlsam und mit großer Geduld, die seelischen und psychischen Blockaden des Mädchens zu lösen. Doch erst nach einer weiteren großen Enttäuschung wird Shana – durch die Begegnung mit einem weißen Wolf und dem Geist ihrer Ahnen – zu sich selbst finden, zu den Wurzeln ihrer indigenen Identität und ihrer musikalischen Berufung. Eine spirituelle Reise in die kanadischen Wälder, eine berührende Geschichte von magischer Kraft.
Im Jahre 1964 kommt ein junger Mann namens Hüseyin Yilmaz nach Deutschland, um seiner in der Türkei gebliebenen Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Einige Jahre später beschließt er, Frau und Kinder ins Wirtschaftswunderland nachzuholen. Anfangs fällt die Eingewöhnung schwer, denn alles ist anders hier: das Essen, die Religion, die Kultur. Nach und nach richten sie sich zwar ein, doch wie ist das nun mit der Heimat? "Wer oder was bin ich eigentlich – Deutscher oder Türke?", fragt sich der sechsjährige Enkel, als ihn weder die türkischen noch die deutschen Mitschüler in ihr Fußballteam wählen. Seine 22-jährige Cousine wiederum weiß nicht, wie sie der Mutter beibringen soll, dass sie schwanger ist von einem "Nicht-Türken". Die Verwirrung wird komplett, als Hüseyin der Familie eröffnet, er habe ein Haus in Anatolien gekauft – und nun möchte er mit allen dorthin. Reichlich 50 Jahre, nachdem wir den "Eine-Million-und-ersten-Gastarbeiter" in Deutschland begrüßten, ist manches anders, vieles aber noch immer ernsthaft-komisch in und zwischen den Kulturen. Ein Plädoyer für Verständnis und Toleranz.
Redaktionell verantwortlich: Beate Völcker
Der Bildungsserver Berlin-Brandenburg ist ein Service des Landesinstituts für Schule und Medien Berlin-Brandenburg im Auftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (Berlin) und des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport Land Brandenburg.