Leitimpuls
Grenzen staatlichen Handelns: Können Gesetze die Staatsdiener von der Verantwortung für ihr Tun befreien? Erörtern Sie diese Frage, und überprüfen Sie, wo Ihrer Meinung nach die Grenzen zwischen Schuld und Unschuld verlaufen! Diskutieren Sie aktuelle Konflikte ähnlicher Art!

Arbeitsaufträge zu den Quellen
- Überlegen Sie, wie viele Mitarbeiter / Beamte mit dem „Fall Lotte Rotholz“ und dem „Fall Meta Herzberg“ beschäftigt gewesen sein müssen! Legen Sie eine Liste an, und tragen Sie ein, worin die Aufgabe der betroffenen Personen bestand!
- Nach der Zeit des Nationalsozialismus gaben viele Menschen in Deutschland an, nichts von dem Schicksal der Opfer des Faschismus gewusst zu haben. Erörtern Sie diese Behauptung unter Berücksichtigung der gegebenen Informationen!
- Versuchen Sie sich in die damalige Zeit zu versetzen und überlegen Sie, welche Möglichkeiten des aktiven bzw. passiven Widerstands es für nicht jüdische deutsche Bürger gab! Informieren Sie sich über Beispiele des Widerstands!
- Lesen Sie den Informationstext zum Projekt „Stolpersteine“ durch, und stellen Sie die Besonderheiten dieses Projekts – zum Beispiel im Vergleich zu dem zentralen Denkmal für die ermordeten Juden Europas am Brandenburger Tor – heraus!
- Stellen Sie die Gründe gegenüber, die Ihrer Meinung nach für bzw. gegen das Stolperstein-Projekt sprechen, und führen Sie in Ihrer Gruppe eine Pro- und Contra-Diskussion!

Ideen für einen Stadtrundgang
Führen Sie eine Umfrage durch zum Thema: Sollen in der Lindenstraße für alle Opfer Stolpersteine gesetzt werden oder ist eine allgemeine Erinnerung, wie sie durch das zentrale Denkmal für die ermordeten Juden Europas am Brandenburger Tor geleistet wird, ausreichend?

Ideen für eine vertiefende Recherche
- Wählen Sie eine weitere Person aus der Lindenstraße aus, die in der NS-Zeit deportiert wurde, und recherchieren Sie zu diesem Schicksal im Brandenburger Landeshauptarchiv in Potsdam!
- Führen Sie weitere Recherchen zu Lotte Rotholz (ggf. in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand) durch! Informieren Sie sich über die Widerstandsgruppe Baum und ihre Mitglieder.
Greifen Sie dafür auch auf den Artikel von J. Tuchel in Station/Kapitel 14 (im Buch S. 171) zurück!

Ideen für Präsentationen
Versuchen Sie ein Lebensbild von einer Person aus der Lindenstraße zu entwickeln, indem Sie aus den zugänglichen Quellen Daten sammeln und diese mithilfe von Informationen über das jüdische Leben in Kreuzberg in der Zeit des Nationalsozialismus verknüpfen! Bereiten Sie hierzu eine Präsentation vor, die in der Öffentlichkeit während einer Stolpersteinverlegung vorgetragen werden könnte! – Auf der anschließenden Gedenkfeier in einem benachbarten Gemeindehaus präsentieren Sie Bildmaterial aus dem Kreuzberg der damaligen Zeit, das die Lebensumstände der verfolgten Menschen beleuchtet.

Redaktionell verantwortlich: Dr. Uwe Besch, LISUM
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